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Der geplante Kreisverkehr in St. Andrä sollte heuer fertig sein – Baubeginn wurde auf 2026 verschoben Ausgabe 22 | Mittwoch, 28. Mai 2025

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Bei den Sitzungen des Gemeinderats im St. Andräer Rathaus wurden viele Beschlüsse zur IGZ-Erweiterung gefasst – auch der Bau eines neuen Kreisverkehrs. Der war erst die Voraussetzung für die Umwidmung der neuen Gewerbegründen. Jetzt ist die Suppe nicht mehr so heiß, derzeit geht es auch ohne einen neuen »Kreisel«. Pixabay (Symbolbild)

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St. Andrä. Erst war es recht eilig. Aber nun hat sich eine andere Lösung gefunden, das Projekt ist auf nächstes Jahr verschoben: Der geplante Kreisverkehr für die Industrie- und Gewerbezone St. Andrä Süd (IGZ) in Framrach wird heuer nicht gebaut. Das sagen Vizebürgermeister Andreas Fleck (SPÖ) und das Land Kärnten.

Das Vorhaben steht in Zusammenhang mit der Erweiterung der Gewerbezone, die im Mai 2022 im St. Andräer Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde. Weil es damals darin keine freien Flächen mehr gab, wollte man sie nach Süden zwischen der B70 Packer Straße und L135 St. Pauler Straße vergrößern. Dafür wurden in der Folge rund sieben Hektar Grund zum Preis von 35 Euro pro Quadratmeter gekauft. Die Gründe benötigten aber auch Zufahrten, ohne die es keine Bewilligung für die Umwidmungen geben würde, hieß es in der Vergangenheit. Also wollte man einen rund 1,6 Millionen Euro teuren Kreisverkehr bauen, der die jetzige Kreuzung der Packer-Bundesstraße und der St. Pauler Landesstraße ersetzen sollte. Um den Zeitplan einhalten zu können, sollte er Ende 2025 fertig sein.

Doch mittlerweile ist das Geld überall knapp – in der Gemeinde St. Andrä und im Land Kärnten. Erst war geplant, die Kosten zwischen Stadt, Land und einem Betrieb, der sich ansiedeln wollte, zu dritteln. Daraus wurde nichts.

»Für uns ist es ein Vorteil, wenn der Kreisverkehr nicht so schnell kommt«
Andreas Fleck, Vizebürgermeister

Fleck in der Sitzung des Gemeinderats im März des Vorjahrs: »Das östliche Grundstück wird jetzt nicht bebaut, womit ein großer finanzieller Beitrag wegfällt.« Das Land war zum Einspringen nicht bereit, St. Andrä sollte zwei Drittel der Baukosten übernehmen. Diese Summe war in der Stadtkasse nicht vorhanden, daher wollte man mit Straßenbaureferent Martin Gruber (ÖVP) neu verhandeln. Die St. Andräer Mandatare fassten bereits zuvor den einstimmigen Grundsatzbeschluss zum Bau des Kreisverkehrs.

Gruber ließ sich aber nicht erweichen, es blieb bei zwei Dritteln Stadtanteil für das Projekt, also rund 1,05 Millionen Euro.

Alles ist anders
Hätte man heuer fertig werden wollen, wäre nun höchste Zeit für den Baustart. Aber nun ist alles anders, wie Vizebürgermeister Fleck sagt: »Das Land baut den Kreisverkehr. Wann damit begonnen wird, weiß ich nicht.« Für die Gemeinde sei das aber kein Problem: »Alle Gründe sind umgewidmet. Die Zufahrten haben wir temporär über die Packer Bundesstraße geschaffen, sie sind genehmigt.«

Auch ohne Kreisverkehr wird die IGZ-Erweiterung laut Fleck vorangetrieben: »Wir starten im Juni mit der inneren Aufschließung. Für uns ist es ein Vorteil, wenn der Kreisverkehr nicht so schnell kommt, wir haben keinen Druck, die Zufahrten sind da.« Derzeit gebe es für den Kreisverkehr keinen Finanzierungsplan in der Gemeinde. Der Vizebürgermeister: »Wir müssen weiter zwei Drittel der Kosten übernehmen, wir sind Zahler. Wann gebaut wird, liegt beim Land.« Fleck steht aber weiter zum Projekt: »Der Kreisverkehr kommt, er muss kommen.« Denn geht die die neue Koralmbahn in Betrieb, ist in diesem Bereich mit mehr Verkehr zu rechnen.

»Der Baubeginn wird 2026 angestrebt, es sind Behördenverfahren und Detailplanungen offen«
Büro LHStv. Martin Gruber zum angepeilten Baustart

Aus dem Büro von LHStv. Gruber heißt es auf die Frage, wann die Errichtung startet: »Der Baubeginn wird 2026 angestrebt, da noch Behördenverfahren sowie Detailplanungen offen sind.« Die geplanten Kosten liegen weiter bei rund 1,6 Millionen Euro, die Aufteilung – ein Drittel Land, zwei Drittel St. Andrä – ist laut Grubers Büro ebenfalls unverändert. Zu den Zahlungsmodalitäten heißt es: »Wie mit der Gemeinde vereinbart, hat diese ihren Kostenbeitrag entsprechend dem Baufortschritt zu leisten.« Aber noch wird ja nicht gebaut ...

Die Dringlichkeit der Umsetzung wird so ein gestuft: »Der Kreisverkehr wird auf Wunsch der Gemeinde errichtet, um die Ansiedlung von Betrieben im Bereich des IGZ zu ermöglichen. Das Straßenbaureferat unterstützt dieses Vorhaben, um die notwendigen Zufahrten verkehrstechnisch und verkehrssicher zu gestalten.«

Grubers Büro bestätigt auch Flecks Aussage, dass temporäre Zufahrten zu den neuen IGZ-Gründen vorhanden und genehmigt seien: »Die Gemeinde hat den Betrieben bei der Verwertung der Flächen eine entsprechende Aufschließung zugesichert. Seitens des Landes wurde parallel zur nachhaltigen Verkehrslösung durch den Kreisverkehr auch die Möglichkeit zur Schaffung von temporären, provisorischen Zufahrten bis zur Fertigstellung des Kreisverkehrs eingeräumt.«

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass es mit dem Baubeginn des Kreisverkehrs im kommenden Jahr klappt – nicht zuletzt wegen der Koralmbahn, die im heurigen Dezember ihren Betrieb aufnimmt.

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