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St. Andrä. Die Zeichen für einen Umzug der derzeitigen Billa-Filiale in der Bischofsstadt werden deutlicher. Anfang Februar war eine mündliche Verhandlung über den Abbruch von drei Gebäuden in Wölzing 3, dem Areal hinter dem ehemaligen Kindergarten neben dem Kloster Maria Loretto, angesetzt. Nun soll am 19. April ein gewerberechtliches Betriebsanlagenverfahren im St. Andräer Rathaus durchgeführt werden. Betroffen ist wieder jenes Grundstück, das im Februar im Zentrum stand. Diesmal ist der Zweck des Verfahrens in der öffentlichen Bekanntmachung angeführt: »Ansuchen der Billa Aktiengesellschaft um Erteilung der gewerbebehördlichen Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb einer Billa-Filiale.«
Allerdings: Nicht alle St. Andräer haben mit der Übersiedlung des Lebensmittelmarkts vom Süden in den Norden rechte Freude. Der St. Andräer Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) sind bisher allerdings keine Klagen bekannt geworden. »Ich habe davon nichts gehört«, sagt sie. Auch der Umzugsplan ist ihr offiziell bisher nicht bekannt. »Auf meinem Schreibtisch liegt kein Projekt«, so die Bürgermeisterin zu den Unterkärntner Nachrichten.
»Froh, dass er hier ist«
Unterrichtet über die grundsätzliche Absicht ist Knauder aber natürlich schon. Sie kommentiert sie so: »Billa ist ein Konzern, der nach eigenen Vorgaben das Bestmögliche für seine Kunden will. Ich kann verstehen, dass der Markt an einen anderen Standort verlegt werden soll. Ich bin froh, dass Billa bei uns angesiedelt ist – wo auch immer das ist, ist mir recht. Schlimm wäre für mich nur, wenn der Supermarkt in unserer Gemeinde zusperren würde.«
Für den möglichen Wechsel von einer Seite des Ortskerns zur anderen haben aber nicht alle Verständnis.
Offiziell will zwar niemand Stellung beziehen, unter der Hand heißt es aber: »Wozu soll das gut sein? Zieht der Supermarkt wirklich um, wäre er unmittelbar neben dem Eurospar, der gerade gebaut wird. Was für einen Sinn soll das haben? Und was würde mit dem bisherigen Gebäude im Süden? Das stünde leer und würde mit der Zeit wohl nicht schöner werden.«
Das Stichwort ist damit gefallen: Eurospar. Wie berichtet baut die Lebensmittelkette Spar zurzeit auf dem Areal des früheren »Tavernwirts« ein Einkaufszentrum mittlerer Größe, der offizielle Spatenstich war am 23. März. Der alte Standort nur wenige Meter weiter Richtung Wolfsberg wird dafür aufgegeben, man rückt Richtung Zentrum. Eröffnet wird bereits im Herbst dieses Jahres.
»Zieht Billa wirklich um, wäre er unmittelbar neben dem neuen Eurospar. Was hat das für einen Sinn?«
Nicht jeder ist mit dem Umzug einverstanden
Ob Billa den Neubau zum Anlass nimmt, um ebenfalls weiter in den Ortskern vorzurücken und Spar unmittelbar Konkurrenz zu machen, ist nicht bekannt. In einer früheren Stellungnahme meinte der Rewe-Konzern lediglich: »Wir können unser grundsätzliches Interesse am von Ihnen genannten Standort bestätigen.«
Nicht fix, aber ...
Das heißt aber noch nicht, dass die neue Billa-Filiale kommt. Die betroffenen Gründe gehören der GHO Conventus GmbH, die von Erich Graf und Gerhard Hanschitz geführt wird. Graf meinte zuletzt, es gebe weitere Interessenten an der Immobilie. Dass Billa jetzt aber um Erteilung der gewerbebehördlichen Genehmigung zum Bau einer Filiale ansucht, weist in eine bestimmte Richtung ...
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