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U20-Staatsmeister: Wolfsberger Maximilian Lenz ist Österreichs bester Nachwuchs-BouldererAusgabe 48 | Mittwoch, 30. November 2022

Obwohl die Vorbereitung für den Wettkampf alles andere als optimal verlief, konnte sich Maximilian Lenz in der U20-Klasse gegen seine Konkurrenz durchsetzen und den Staatsmeistertitel holen. Die Vorbereitung für die neue Saison laufen schon auf Hochtouren.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Maximilian Lenz sicherte sich in Innsbruck kürzlich den U20-Staatsmeistertitel im Bouldern. In der Allgemeinen Klasse erreichte er den hervorragenden dritten Rang. An sechs Tagen der Woche stehen für den 19-Jährigen, der in Graz Lehramt studiert, jeweils drei bis vier Stunden Training am Programm. Fotos: KK

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Wolfsberg, Graz. Der 19-jährige Wolfsberger Maximilian Lenz konnte kürzlich den größten Erfolg seiner sportlichen Karriere feiern: In Innsbruck kürte er sich zum U20-Staatsmeister im Bouldern. Bouldern ist das Klettern ohne Seil an Felswänden oder künstlichen Kletterwänden bis zur Absprunghöhe. »Das war natürlich der perfekte Abschluss für diese Saison. Nachdem ich das Ergebnis erfuhr, konnte ich es gar nicht glauben. Wirklich realisiert habe ich es wahrscheinlich erst am nächsten Tag. Für mich war der Erfolg die Belohnung für das tägliche Training und er motiviert mich umso mehr, auch nächste Saison wieder mein Bestes zu geben.«

An sechs Tagen der Woche trainiert der Wolfsberger jeweils für drei bis vier Stunden. Doch die Vorbereitung für das Saisonfinale in Innsbruck verlief nicht nach Maximilians Wunsch, wie er erzählt: »Seit Oktober bin ich Heeressportler beim Bundesheer und deshalb musste ich eine fünfwöchige Grundausbildung absolvieren. Ich hatte dementsprechend wenig Zeit für das Training. Nach der Grundausbildung blieb mir nur noch eine Woche, um mich auf den Wettkampf vorzubereiten. Ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt starten sollte.«

Der Weg zum Titel
Der Bewerb selbst begann für den Wolfsberger dann aber optimal. In der Qualifikation für das Finale, das die besten zehn Sportler erreichten, gingen im Herrenbewerb 35 Athleten an den Start. Dabei galt es, vier sogenannte Boulderprobleme zu lösen, bei denen man einerseits den Bonusgriff in der Mitte und vor allem den letzten Griff, den Topgriff, zu erreichen versucht. Zusätzliche Herausforderung ist die Zeit, denn pro Problem hat man nur fünf Minuten Zeit. Lenz: »Die Qualifikation lief für mich einfach genial. Ich konnte als einziger Athlet alle vier Boulder lösen und erreichte somit das Finale auf dem ersten Platz.«

»Der Staatsmeistertitel war natürlich der perfekte Abschluss für diese Saison«
Maximilian Lenz über seinen Erfolg

Beim Bouldern gibt es verschiedene Wertungsstufen. Das Wichtigste ist die Anzahl der »Tops«, also wie viele Boulder man bis ganz nach oben geklettert ist. Die für das Finale qualifizierten Sportler erhalten vier neue Boulderprobleme und müssen diese erneut mit begrenzter Zeit bezwingen. »Nachdem ich im Finale die ersten beiden Boulder klettern konnte, war ich Kopf an Kopf mit zwei weiteren Athleten im Rennen um den Sieg in der Allgemeinen Klasse. Den Sieg in der U20-Wertung hatte ich mit dieser Leistung bereits sicher. Beim dritten Boulder fiel dann die Entscheidung. Kurz vor dem Ablauf der Zeit schaffte ich es bis zum letzten Zug, doch dort kostete mir ein kleiner Fehler den Sieg. Trotzdem erreichte ich bei den Erwachsenen den hervorragenden dritten Platz und damit eines meiner besten Ergebnisse in diesem Jahr.«

Vorbereitung für die neue Saison
Nach der erfolgreichen Saison blickt der 19-Jährige bereits nach vorne. Die Vorbereitung läuft auf Hochtouren, die ersten Wettkämpfe gehen Ende Februar wieder über die Bühne. Lenz: »Kommende Saison ist mein erstes Jahr bei den Erwachsenen. Mein Ziel ist es, bei einigen Europacups zu starten und mich für ein Finale zu qualifizieren. Längerfristig ist mein größtes Ziel, einmal im Weltcup am Podium zu stehen.« Seinen bislang größten sportlichen Erfolg errang Maximilian Lenz im Vorjahr, als er sich beim Jugendeuropacup in Imst den dritten Platz und damit die Bronzemedaille sichern konnte.

Zum Boulder-Sport kam Maximilian bereits im Alter von fünf Jahren, als sein Vater Dietmar, selbst begeisterter Kletterer, ihn zum ersten Mal in die Kletterhalle mitgenommen hat: »Ich begann wenig später auch mit meinem ersten Kletterkurs in der Wolfsberger Kletterhalle des Alpenvereins bei meinem späteren Trainer Christian Grübler.« Zu den Hobbys des 19-Jährigen, der seit dem Vorjahr an der Karl-Franzens-Universität in Graz Lehramt in den Fächern Mathematik und Sport studiert, zählen Tennis, Ski fahren und Klavier. Ein weiteres seiner Hobbys ist der Boulderbau. Vor zwei Jahren absolvierte er die C-Lizenz-Ausbildung im Routen- und Boulderbau. Aktuell befindet er sich in der Ausbildung zur A-Lizenz – der Zulassung für den Boulderbau für nationale Wettkämpfe.

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