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Wolfsberg, Wien. Kürzlich wurden im Casino Baden in Niederösterreich die besten Berufsfotografen Österreichs gekürt. Aus 3.471 Einreichungen schafften es 100 Arbeiten auf die Nominierungsliste. In zehn Kategorien wurden schließlich die Bundespreise der Berufsfotografie vergeben. Mittendrin war auch der Wolfsberger Daniel Trippolt (32), der über Gold in der Kategorie »Sport« jubeln durfte. »Ich habe gar nicht damit gerechnet, vor allem nicht in der Kategorie Sport«, lacht Trippolt, der hauptberuflich als Fotograf beim österreichischen Bundesheer beschäftigt und in seiner Freizeit vor allem als Landschaftsfotograf tätig ist.
Sein Siegerfoto (siehe oben rechts) entstand 2021 bei der Schneebergland-Rallye in Niederösterreich. Trippolt erzählt, wie es zu dem Bild kam: »Ich begleite immer wieder die Rallye-Staatsmeisterschaft. Es ist etwas anderes als Landschaftsfotografie, und die Abwechslung hilft mir dabei, kreativ zu bleiben. Ich habe eigentlich die Innenseite der Kurve fotografiert, aber eine Remote-Kamera am Kurvenausgang platziert. Ich war zunächst enttäuscht, weil die Bilder nicht so wurden, wie ich es mir erwartet hatte.« Schließlich geschah einem Piloten ein kleiner Fahrfehler, der ihn in der Kurve nach außen trug. »Das war auch der einzige Fahrer, bei dem die Steine so geflogen sind, wie ich es anfangs erhofft hatte«, sagt der 32-Jährige über die Entstehung des Fotos, das ihm nun den Staatspreis beschert hat.
Nominierungen und Preise
Um für den Staatspreis nominiert zu werden, muss man beim Landesbewerb einen Top-drei-Platz erreichen. Trippolt hat dafür in drei Kategorien eingereicht und jeweils Stockerlplätze erzielt. In der Kategorie »Landschaft« wurde er Landessieger, in der Rubrik »Hochzeit« reichte es für den zweiten Rang. Und sein späteres Bundessieger-Sportfoto wurde beim Landesbewerb mit dem dritten Platz bedacht. Beim Staatspreis heimste der Wolfsberger neben Gold in der Kategorie »Sport« noch einen Top-ten-Platz in der Rubrik »Landschaft« ein. »Den Staatspreis für Berufsfotografen zu gewinnen, ist schon etwas Besonderes. Die Konkurrenz, die dabei war, hat ein sehr hohes Niveau geboten, deshalb freut es mich umso mehr«, sagt Trippolt.
Zur Fotografie fand der heute 32-Jährige schon in seiner Kindheit. Sein Vater Herbert hat ihm, als er etwa zwölf Jahre alt war, eine Spiegelreflexkamera geschenkt. »Ich habe damit wirklich alles mögliche fotografiert. Ich habe mich der Tierfotografie gewidmet, aber auch viel im Bereich Sport fotografiert«, blickt Trippolt, der verheiratet ist, zurück.
»Die Konkurrenz hat ein sehr hohes Niveau geboten, deshalb freut es mich umso mehr«
Daniel Trippolt über den Staatspreis
Er maturierte an der HTL Wolfsberg und verfolgte seinen Wunsch, Berufsfotograf zu werden, weiter. »Damals war die Fotografie noch kein offenes Gewerbe. Man brauchte eine Ausbildung. Ich habe eine Ausschreibung beim AMS gesehen. Das österreichische Bundesheer hat die Ausbildung zum Berufsfotografen angeboten. Ich habe mich beworben, wurde genommen und bin nach der Ausbildung geblieben«, sagt der Wolfsberger, der als Vertragsbediensteter in der Stiftskaserne im siebenten Wiener Bezirk angestellt ist und in Wien und Wolfsberg wohnt. Beruflich decken seine Arbeiten von Fotografien des Bundespräsidenten über Auslandseinsätze bis hin zu Fotos bei Umweltkatastrophen aus dem Hubschrauber alles ab. »Im Beruf muss bei der Fotografie vieles sehr schnell gehen. Ganz im Gegensatz zur Landschaftsfotografie«, lacht Trippolt.
»Emotion einfangen«
Denn sein Steckenpferd ist eigentlich die hyperreale Landschaftsfotografie. »Dabei geht es darum, die Emotion eines Spots, eines Orts einzufangen und zu transportieren«, so der Wolfsberger. Ist die gewünschte Stelle gefunden, werden von einer Kamera auf einem Stativ über längere Zeit mehrere Bilder aufgenommen und diese am Ende kombiniert.
Die Vorbereitung für solche Bilder macht rund 50 Prozent aus, wie Trippolt sagt: »Ich bin mittlerweile zu einem Hobbymeteorologen geworden. Ich sehe mir Wetterkarten an, man muss Wolkenhöhen verstehen und vieles mehr. Das Fotografieren an sich ist dann die geringste Arbeit.«
War sein Radius für die Fotografien anfangs nur ein bis zwei Stunden mit dem Auto, sind es mittlerweile schon bis zu acht Stunden. »Ich habe 100.000 markierte Punkte auf Google Maps, die Spots für die nächsten Fotos werden mir nicht ausgehen. Mein ganzes Leben dreht sich um die Fotografie. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass ich die Freude an der Fotografie beibehalte. Ich mache das nicht, weil ich Preise gewinnen will, sondern weil es mir Spaß macht. Wie es aussieht, steht mit dieser Einstellung dann auch dem einen oder anderen Preis nichts im Weg«, lacht der Lavanttaler, der bei den »Pano Awards« im Jahr 2021 als »Amateurfotograf des Jahres« ausgezeichnet wurde. »Amateur« deshalb, weil sich der 32-Jährige der Landschaftsfotografie nicht hauptberuflich widmet.
Wer sich die Arbeiten von Daniel Trippolt ansehen möchte, kann das auf seiner Website unter www.fotografie-trippolt.at bzw auf Instagram unter @fotografietrippolt machen.

Von Philipp Tripolt
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