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WK-Chef Oswald zur Koralmbahn: »Auch der Nahverkehr im Lavanttal muss ausgebaut werden«Ausgabe 39 | Mittwoch, 28. September 2022

Studie zur Koralmbahn wurde präsentiert: Laut der wird die Koralmbahn als Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor zu einem Kooperations- und Innovationsbeschleuniger. Das soll Wachstum, Arbeit und eine noch bessere Lebensqualität in der Region schaffen.

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Lavanttal. Unter großem Medieninteresse stellten in der Vorwoche Landeshauptmann Peter Kaiser und sein steirischer Amtskollege, Christopher Drexler, die Ergebnisse einer von der Joanneum Research Forschungsgesellschaft durchgeführten Studie zu den Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten entlang der Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt vor.

Laut der  Studie entsteht entlang der 130 Kilometer langen Strecke von Klagenfurt nach Graz der zweitgrößte urbane Ballungsraum in Österreich mit insgesamt rund 1,1 Millionen Einwohnern. Die Bezirke Wolfsberg und Deutschlandsberg werden ab 2026 im Zentrum des Ballungsraums liegen und davon massiv profitieren. Die Peripherie wird dadurch an städtische Infrastruktur angeschlossen und der Abwanderungsdruck in den beiden Bezirken kann dadurch abgeschwächt werden. 

»Der öffentliche Nahverkehr von Reichenfels bis Lavamünd muss ausgebaut werden«
Gerhard Oswald, WK-Obmann

Landeshauptmann Kaiser sagte: »Die Koralmbahn wird als Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor zu einem Kooperations- und Innovationsbeschleuniger. Wir haben die Chance im europäischen und internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein.«

Der Weinebene-Pakt

Die Wirtschaftskammer Wolfsberg und die Wirtschaftskammer Deutschlandsberg haben bereits vor einiger Zeit auf der Weinebene einen Pakt geschlossen, um stärker zusammenzuarbeiten. Wichtig ist für den Wolfsberger WK-Chef Gerhard Oswald, neben der Zusammenarbeit mit den steirischen Kollegen, eine ausreichende regionale Erreichbarkeit des Koralmbahnhofs: »Wir müssen die Gemeinden an das überregionale Schienennetz anbinden und die Zubringerproblematik lösen. Der öffentliche Nahverkehr muss von Reichenfels bis Lavamünd ausgebaut werden.«

Horst Jöbstl von der Industriellenvereinigung sieht in der Koralmbahn große Chancen für das Lavanttal. Jöbstl meint: »Als das Lavanttal seinerzeit an die A2 angeschlossen wurde, kam es zu einer positiven Entwicklung, es gab eine Gründerinitiative, mittlerweile ist das Lavanttal beim Medianeinkommen im Spitzenfeld in Österreich. Eine ähnlich starke Dynamik erwarte ich mir durch die Koralmbahn.« 

Außerdem sei es für Jöbstl wichtig, auch die Randregionen des Bezirks an die Bahn anzubinden, mittels Busverbindungen, Park & Ride und im Lavanttal ein entsprechendes Angebot für Familien zu bieten, wie Wohnungen, Kinderbetreuungsplätze usw. 

Eric Kirschner von der Joanneum Research Forschungsgesellschaft sagt: »Die Koralmbahn wird sich positiv auf das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung in der Region auswirken. Das geschieht aber nicht automatisch. Die Rahmenbedingungen müssen im Vorfeld geschaffen werden, sowohl regional als auch interregional.«

Wohngemeinden

Die Koralmbahn biete dem Lavanttal aber auch eine große Chance, dass Menschen zuziehen. So kann man zum Beispiel, im Vergleich zum Grazer Speckgürtel, relativ günstig leben und trotzdem in Graz oder Klagenfurt arbeiten. 

Daher haben im Lavanttal bereits vor Jahren vor allem die Gemeinden im unteren Lavanttal damit begonnen, Grundstücke für zukünftige Wohngelegenheiten umzuwidmen bzw. zu reservieren.

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