St. Paul. Auf Mietersuche sind die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB): Benötigt wird ein Shopbetreiber für den neuen Intercity-Bahnhof in St. Paul, der ab 10. Dezember – dem angepeilten Tag der Inbetriebnahme – einziehen kann. Feilgeboten wird das Geschäftslokal unter anderem auf der Internetplattform willhaben.at, Interessenten sind bereits vorhanden.

Laut dem Verpachtungsexposé beträgt die Gesamtfläche rund 87 Quadratmeter, zur Verfügung stehen Lager-, Sozial-, Umkleide- und Aufenthaltsräume samt einer WC-Einheit. Der Verkaufsraum selbst ist 58,71 Quadratmeter groß. »Das Geschäftslokal befindet sich im Erdgeschoss des Aufnahmegebäudes«, heißt es darin, »der Zugang zur Geschäftsfläche erfolgt barrierefrei im Innenbereich.« Das gesamte Gebäude wurde neu errichtet und »besticht durch eine solide Bausubstanz, hohe Räumen und große Fenster«. 

»Wir haben bereits Anfragen per E-Mail für das Geschäftslokal erhalten«
ÖBB Immobilienmanagement zum Erfolg der Anzeige

Allerdings ist nicht jede Geschäftsidee in den Räumen willkommen: »Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass die Fläche vorzugsweise zum Betrieb einer Bäckerei inklusive Verabreichung von Kaffee verpachtet werden soll«, so die Einschränkung der ÖBB Immobilienmanagement GmbH, der die Vergabe obliegt.

Die Pachthöhe

Zu den Kosten schreibt das Unternehmen: »Der vom Pächter zu bezahlende jährliche Pachtzins beträgt sieben Prozent des Jahresnettoumsatzes. Ungeachtet des tatsächlichen Umsatzes ist der Pächter verpflichtet, einen monatlichen Mindestpachtzins in der Höhe von 1.100 Euro zu entrichten.« Als Betriebskosten werden 392,27 Euro pro Monat angegeben. Die Kaution ist handelsüblich auf drei Bruttomonatsmieten festgesetzt, die in bar oder in Form einer Bankgarantie hinterlegt werden können. Für die Stromversorgung wird ein eigener Vertrag mit der ÖBB-Infrastruktur AG abgeschlossen, die Müllentsorgung »ist selbst zu organisieren«.

»Wir haben bereits Anfragen per E-Mail erhalten«, heißt es aus der Immobilienmanagement GmbH, Interessenten haben nicht mehr viel Zeit: Die Angebotsfrist läuft bis 21. August.

Auch Raiffeisen zieht ein

Ein weiterer Mieter im neuen Bahnhof steht bereits fest: Wie berichtet wird die Raiffeisenbank St. Paul einziehen. Das Unternehmen eröffnet im Dezember eine Selbstbedienungszone, »in der Kunden all ihre Bankgeschäfte vor Ort erledigen können«, teilte die Bank im Vormonat mit. Möglich sein werden die Ein- und Auszahlung von Bargeld, Überweisungen und der Ausdruck von Kontoauszüge. 

Damit wird der geschlossene Standort in Maria Rojach in der Gemeinde St. Andrä, der mittlerweile verkauft wurde, ersetzt. Der jetzt noch in der Ortschaft befindliche Bankomat wird Ende des Jahres abgebaut, Raiffeisen prüft aber derzeit »Möglichkeiten eines alternativen Bankomat-Standorts in Maria Rojach«.

Kaffee und Bankomat werden am neuen Bahnhof  in St. Paul dringend benötigt: Denn mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn wird er zur Drehscheibe – erst im öffentlichen Schienen-Nahverkehr, ab 2025/26 mit der Schnellzugstrecke nach Graz auch darüber hinaus.