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Ein weiterer Teil des Schell-Nachlasses ist jetzt zu haben: Die Schell-Alm sucht einen neuen BesitzerAusgabe 33 | Mittwoch, 17. August 2022

Für eine siebenstellige Summe werden in Preitenegg ein Neubau, ein Bauernhaus und ein Stadl angeboten. Sie gehörten einst Maria Schell, die sie nach ihrem Tod ihrem Bruder Maximilian vermachte. Dessen Erbe, sein Stiefsohn Dimitri, will sich nun davon trennen.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Links die Garage, in der Mitte der Neubau, rechts das ausgebaute Bauernhaus. All das – samt einem Stadl – wird von Maximilian Schells Adoptivsohn zum Verkauf angeboten. Bewohnt wurde das Anwesen einst von Schells Schwester Maria, die 2005 verstarb. Foto: KK

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Preitenegg. Abermals wird ein Teil des Nachlasses des verstorbenen Oscarpreisträgers Maximilian Schell (1930 – 2014) zum Verkauf angeboten. Diesmal handelt es sich um die sogenannte Schell-Alm in Preitenegg, wo ein neuer Besitzer für einen Neubau mit 240 Quadratmetern Wohnfläche, ein ausgebautes Bauernhaus (200 Quadratmeter), ein Wirtschaftsgebäude und eine Garage gesucht wird. Den Preis gibt es auf Anfrage, heißt es in der Anzeige auf willhaben.at, er bewegt sich im siebenstelligen Bereich. Präsentiert wird die Anlage in der Annonce so: »Ein Anwesen mit traumhafter Aussicht und viel Geschichte im wunderschönen Preitenegg – wohnen über der Nebeldecke mit zahlreichen Sonnenstunden. Bereits Maximilian Schell, der prominente Vorbesitzer dieser Liegenschaft, wusste die Ruhe und Entspanntheit, welche hier spürbar ist, zu schätzen.«

Mit dem Verkauf betraut ist das Preitenegger Unternehmen Schein GmbH. Deren Geschäftsführer Stefan Schein: »Es handelt sich um das frühere Haus von Maria Schell (Anm.: der 2005 in Preitenegg verstorbenen Schwester Maximilians). Der Verkauf wird in einem verdeckten Bieterverfahren abgewickelt, wir haben bereits mehrere Anfragen.« Mit gutem Grund, denn der Neubau ist laut Schein »ein Wahnsinn«.

Der Verkäufer
Veräußert wird die Anlage von Dimitri Andrejtschenko, dem Sohn von Maximilian Schells früherer Ehefrau Natalja Andrejtschenko. Dimitri war vom Schauspieler adoptiert worden und erbte nach dessen Tod einen großen Teil des Nachlasses.

»Wir möchten den richtigen Käufer finden, der Zeit haben soll, sich die Sache zu überlegen«
Stefan Schein, Schein GmbH

Schein über den Verkauf: »Wir lassen uns Zeit, mit der Abwicklung ist Ende des Jahres oder Anfang 2023 zu rechnen. Es gibt keinen Stress und keinen Schnellschuss, wir möchten den richtigen Käufer finden, der Zeit haben soll, sich die Sache zu überlegen.« Die nächsten Wochen werde man damit verbringen, das Anwesen mit Interessenten zu besichtigen.

Dem Vernehmen nach wurde die Anlage bereits einmal angeboten, es konnte aber keine Einigung mit einem Bieter erzielt werden. 

Es ist nicht das erste Mal, das Teile des Nachlasses von Maximilian Schell verkauft werden. Im Jänner 2021 wurden von Tochter Nastassja 290 Gegenstände, die der Weltstar in seinem Haus in Preitenegg gesammelt hatte, im Rahmen einer Internetversteigerung veräußert. Das Angebot reichte von Büchern über Bilder bis zu Möbeln und Schells persönliche Tennisschläger. Nachdem die Auktion erfolgreich war, entschloss sich die 33-Jährige, auch das Preitenegger Jagdhaus ihres verstorbenen Vaters auf diese Weise zu verkaufen.

Im Dezember des Vorjahrs wurde das Objekt um 215.000 Euro ausgerufen. Nur wenige Stunden vor Ablauf der Auktion stand es bei rund 560.000 Euro, letztlich wechselte es um 775.000 Euro den Besitzer. Den Zuschlag erhielt die »Tomas Group« des oberösterreichischen Unternehmers Thomas Seitlinger, der in Velden lebt.

Maximilian Schell stand 1957 in »Die jungen Löwen« neben Marlon Brando erstmals vor einer Hollywood-Kamera. Zum Weltstar wurde er mit seiner Rolle als Strafverteidiger im Film »Urteil von Nürnberg«, für die er 1962 als bester Hauptdarsteller mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.

Traumpaar der Sechziger
Wegen seiner Beziehung mit Soraya, der früheren Frau des letzten Schahs von Persien, war er in den 1960ern Dauergast in den Gazetten. 1986 heiratete er die russische Schauspielerin Natalja Andrejtschenko, 1989 wurde Tochter Nastassja geboren. Die Scheidung folgte 2005.

Im August 2013 heiratete er die Sopranistin Iva Mihanovic, die auch nach seinem Tod am 1. Februar 2014 im Lavanttal blieb.

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