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Erweiterung Klippitzdorf: Anrainer befürchten Eingriffe in die Natur, der Bürgermeister beruhigtAusgabe 44 | Mittwoch, 28. Oktober 2020

Nachdem Baufahrzeuge auf dem Klippitztörl gesichtet wurden, fürchten Anrainer, dass neue Häuser am Berg gebaut werden sollen. Bürgermeister stünde einer Erweiterung grundsätzlich positiv gegenüber, wenn neue Chalets ins Landschaftsbild passen würden.

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Klippitztörl. Vor rund zehn Jahren hat die steirische Almdorf Bauträger GmbH rund 30 Bauplätze auf dem Klippitztörl erworben. Mittlerweile zählt das Feriendorf bei der Schwarzkogelhütte bereits an die 80 Objekte, die in verschiedenen Baustilen – von urig bis modern – errichtet wurden. Die Ferienhäuser sind sehr gut ausgelastet. Das steigert die Gästefrequenz am Klippitztörl, und zwar nicht nur im Winter, sondern auch in den Nebensaisonen. In der Vergangenheit kamen jedes Jahr einige neue Häuser am Berg dazu, was immer wieder auch für Verstimmung bei Anrainern sorgte. 

Nun fürchten sie, dass es zu einer großen Erweiterung des Klippitzdorfs kommen könnte, denn in den vergangenen Wochen wurden immer wieder Baufahrzeuge auf dem Klippitztörl gesichtet und Bautätigkeiten beobachtet. 

»Da wird der komplette Berg zugebaut und die kostbare Natur zerstört«
Ein Anrainer am Klippitztörl

Ein Anrainer, der namentlich nicht genannt werden möchte, befürchtet, dass das Klippitztörl komplett zugebaut wird und schwerwiegende Eingriffe in die Natur erfolgen. 

»Es wurde bereits in der Vergangenheit sehr viel Wald für die Häuser auf dem Klippitztörl gerodet. Nun hat man wieder für weitere 30 Parzellen Bäume umgehackt und noch weitere Flächen sollen verbaut werden. Das kann doch nicht sein«, ärgert sich der Anrainer. Laut ihm soll es zu einer Verdoppelung des Bestands an Hütten kommen, ein Teil davon soll bereits gebaut werden. »Da wird der komplette Berg zugebaut und die kostbare Natur zerstört«, so der verärgerte Anrainer.

Von Seiten der Stadtgemeinde Bad St. Leonhard wird bestätigt, dass Arbeiten stattfinden. »Es kommt immer wieder zu Bautätigkeiten auf dem Klippitztörl. Aber diese werden auf bereits entsprechend gewidmeten Grundstücken durchgeführt«, sagt der Bad St. Leonharder Bürgermeister Simon Maier (SPÖ).

Für den Fall, dass es in Zukunft zu einer Erweiterung des Klippitzdorfs kommen sollte, werde man ein ganzheitliches Konzept für den Berg unter Einbeziehung aller Beteiligten, wie Liftbetreiber, Hotels, Gasthäuser und Bewohner, erstellen. Für Maier wäre es eine große Chance, den Tourismus in seiner Gemeinde weiter zu beleben. »Wenn die neuen Häuser in die Landschaft passen, wird ein solches Projekt natürlich unterstützt werden«, so der Gemeindechef. 80 Prozent der Häuser am Klippitztörl würden laut Maier bereits gewerblich genutzt werden, wodurch viele Touristen auf das Klippitztörl kämen. 

»Wenn die neuen Häuser in die Landschaft passen, wird ein solches Projekt natürlich unterstützt«
Simon Maier, Bürgermeister Bad St. Leonhard

Und was sagt er zu den Befürchtungen der Anrainer? »Es ist immer so, dass irgendwer dagegen ist. Das gibt es auch, wenn in einer Siedlung nur ein weiteres Haus gebaut wird. Aber es gibt ja am Klippitztörl derzeit ohnehin noch keine neuen Umwidmung oder Beschlüsse. Gespräche mit der Raumplanung sind derzeit im Laufen. Wenn etwas Neues kommt, dann muss es in die Landschaft passen«, so Maier.

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