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Wolfsberger Gemeinde-Immobilien erweisen sich als Ladenhüter: Billiger verkaufen oder behalten? Ausgabe 10 | Mittwoch, 10. März 2021

Trotz einem um viele Monate verlängerten Angebot hat sich kein Käufer für ein Gebäude in St. Stefan gefunden, von dem sich die Stadt trennen wollte. Jetzt wird über das weitere Vorgehen beraten. Bei einem anderen Objekt wurde ein neuer Anlauf gestartet.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Für den Wohnblock Mauerweg 2 war bisher kein Käufer aufzutreiben. Die Stadt versucht es jetzt neuerlich und hat ein Angebot auf ihre Homepage wolfsberg.at gesetzt. Der Kaufpreis blieb bisher unverändert: 550.000 Euro plus 20 Prozent Steuer. Foto: HoK

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Wolfsberg. Der Immobilienmarkt boomt – allerdings nicht bei den Wolfsberger Gemeindeimmobilien. Vor wenigen Tagen ist die Ausschreibung für ein zum Verkauf stehendes Wohn- und Geschäftsgebäude in der Hauptstraße 14 in St. Stefan abgelaufen, ohne dass ein ernsthafter Interessent ein Angebot gelegt hätte. Und auch der Wohnblock Mauerweg 2 in der Schwemmtratten, für den bereits seit November 2019 ein Käufer gesucht wird, findet sich seit 1. März wieder als Verkaufsobjekt auf der Website der Stadt. Die Hoffnung stirbt zuletzt ...

»Für das Gebäude Hauptstraße 14 haben wir kein seriöses Angebot erhalten«
Jürgen Jöbstl, Wolfsberger Stadtrat

»Für das Gebäude Hauptstraße 14 haben wir kein seriöses Angebot erhalten«, sagt der für Wohn- und Geschäftsgebäude zuständige Stadtrat Jürgen Jöbstl (SPÖ). »Wir werden in der neuen Periode im Stadt- und Gemeinderat beraten, was mit dem Haus geschehen soll: Versuchen wir, es weiter zu verkaufen und verringern wir den Preis, oder behalten wir es?«

Wie berichtet wurde das Gebäude samt 1.575 Quadratmeter Grund in St. Stefan bereits im Juli 2020 erstmals angeboten. Mindestgebot: 570.000 Euro plus 20 Prozent Steuer. Das unterkellerte und zweigeschossige Haus wurde etwa 1963 errichtet und 1996 generalsaniert sowie mit einem Vollwärmeschutz ausgestattet. Im Erdgeschoss  befindet sich eine Geschäftsfläche mit einer Größe von rund 280 Quadratmetern, oben gibt es sechs Wohnungen mit einer Gesamtfläche von etwa 400 Quadratmetern. Das Haus ist sanierungsbedürftig, was auch der Grund für die Verkaufsabsicht war. Da bis Ende August des Vorjahrs kein Abschluss zustande kam, wurde die Ausschreibung bis Ende Februar verlängert – wieder vergeblich.

Unrund läuft es auch im Mauerweg. Dort wurden vor zwei Jahren sieben Gemeindehäuser feilgeboten. Drei Doppelhäuser mit den Hausnummern 1 bis 14 fanden einen Käufer. Im Gemeinderat am 29. April 2020 wurde der Verkauf zum Gesamtpreis von 363.000 Euro beschlossen. Mauerweg 2, das größte Objekt des Angebots, wollte aber niemand haben. Jetzt gibt es einen neuen Anlauf (siehe S. 18). 

Optimismus

»Wir verlängern die Ausschreibung für den Mauerweg 2 nochmals«, sagt Jöbstl, »ich bin optimistisch, dass wir einen Käufer finden. Denn zum Haus gehört auch ein Grundstück«, das mit 3.372 Quadratmeter nicht klein ist. 

Auf wolfsberg.at finden sich in der Rubrik »Amtliche Mitteilungen« die Details des Schwemmtratten-Offerts. Das Haus aus dem Jahr 1956 beherbergt sechs Wohnungen, von denen fünf vermietet sind. Es gibt »eine großzügige Gartenfläche sowie Verkehrsflächen«, die Liegenschaft ist als Bauland - Wohngebiet gewidmet, drei Schrebergärten befinden sich darauf.

Am verlangten Preis hat die Stadt bisher aber nicht gerüttelt: Nach wie vor liegt das Mindestgebot bei 550.000 Euro zuzüglich 20 Prozent Umsatzsteuer, eine Summe, die auch schon im November 2019 verlangt wurde. Der Käufer ist auch – wie schon in der ersten Ausschreibung – verpflichtet, das Grundstück zumindest zehn Jahren lang in seinem »ausschließlichen Eigentum« zu behalten. Um das sicherzustellen, wird ein Wiederkaufsrecht der Gemeinde (zum Kaufpreis!) im Grundbuch festgelegt. Besichtigungstermine müssen mit der Stadt Wolfsberg vereinbart werden, Kaufanbote sind an die Wiener Rechtsanwälte Stolitzka & Partner zu richten. Schauen wir, ob nun jemand anbeißt ...

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