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Soldaten des österreichischen Bundesheers wurden zu Assistenzeinsatz in das Lavanttal beordertAusgabe 15 | Mittwoch, 14. April 2021

Das Tagesgeschäft, dazu Aufgaben nach dem Epidemiegesetz wie Contact Tracing, Ausstellen von Absonderungsbescheiden oder Meldungen an die Exekutive fordern die Bezirkshauptmannschaft. Daher wurde beim Heer um einen Assistenzeinsatz angesucht.

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Wolfsberg. In den vergangenen Wochen wurden immer wieder Soldaten in Wolfsberg gesichtet, die sich vom Bahnhof auf den Weg zur Bezirkshauptmannschaft machen. In der Vorwoche wurde dann darüber gemutmaßt, dass Bad St. Leonhard abgeriegelt werden soll und deshalb das Bundesheer vor Ort sei. Doch der Grund ist ein völlig anderer.

Mehrere Soldaten bzw. Angehörige des Bundesheeres, auch Frauen sind dabei, unterstützen die Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg bereits seit November 2020 beim Contact Tracing im Amtsgebäude der BH Wolfsberg. Derzeit sind vier Soldaten, davon machen drei täglich Dienst – auch am Wochenende – dafür eingeteilt. Sie unterstützen das Team des Gesundheitsamtes und Bedienstete der BH beim Contact Tracing bzw. beim Erstellen der Absonderungsbescheide. 

»Ich appelliere an alle, im Falle einer Infektion entsprechende Angaben zu machen«
Georg Fejan, Bezirkshauptmann

Des Weiteren werden freie Mitarbeiter sowie die Epidemieärzte unterstützt, die den beiden Ärztinnen der BH Wolfsberg zur Seite stehen. Bezirkshauptmann Georg Fejan erklärt: »Anders wäre die riesige Last der Aufgaben nach dem Epidemiegesetz nicht zu schaffen. Insgesamt sind bis zu 30 Bedienstete der BH mit Arbeiten nach dem Epidemiegesetz beschäftigt. Das macht die Bewältigung der sonstigen Arbeiten zur großen Herausforderung. Daher haben wir im Herbst über die Landesregierun um einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres beim Militärkommando angefragt.«

Das Bundesheer unterstützt die Bezirkshauptmannschaft außerdem bei den gesundheitsbehördlichen Kontrollen an der Grenze zu Slowenien bei Lavamünd.

Wie funktioniert Contact Tracing?

Zahlreiche Gerüchte sind über Contact Tracing im Umlauf, es würden Handy-Daten ausgelesen, Bewegungsprofile erstellt usw. Fejan sagt: »Handydaten werden keine ausgewertet. In der Regel erfolgt eine Kontaktaufnahme mit Betroffenen, über diese werden mögliche Kontaktpersonen eruiert und weitere Maßnahmen getroffen, wie zum Beispiel Veranlassung von Tests, Verlaufskontrollen, Erstellen von Absonderungsbescheiden, Meldung an die Exekutive zur Durchführung von Quarantänekontrollen usw.« Der Erfolg eines guten Contact Tracing hänge laut Fejan aber immer davon ab, was die von einer Infektion betroffenen Personen hinsichtlich ihrer Kontakte rückmelden. »Eine Infektion ist keine Schande, und ein Bekanntgeben von Kontaktpersonen ist immens wichtig«, sagt Fejan.

Manche Menschen, die sich infiziert haben, können oder wollen keine Angaben über eine mögliche Infektionsquelle bzw. Kontaktpersonen geben. Vielfach werden aber in der Folge Menschen aus ihrem nächsten Lebensumfeld infiziert. »Ich appelliere an alle, im Falle einer Infektion entsprechende Angaben zu machen, dies ist neben dem Impfen und regelmäßigem Testen einer der wichtigsten Faktoren bei der Bewältigung der Corona-Krise«, ruft Fejan die Bevölkerung zur Mitarbeit auf.

»Die Kooperation mit dem Bundesheer funktioniert sehr gut. Das Bundesheer ist zu einem unverzichtbaren Partner geworden«, sagt Fejan. Auch die Zusammenarbeit mit den freien Mitarbeitern sei laut Fejan sehr eng und gut. Wichtig ist auch der Austausch mit der Landesregierung, da sehr oft fachliche und rechtliche Fragen zu klären sind. Von Bedeutung ist für den Bezirkshauptmann natürlich ein guter Draht zu den Lavanttaler Gemeinden, die oft die erste Anlaufstelle der Bürger sind. 

Lob für Mitarbeiter

»Die Bediensteten der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg leisten auch nach über einem Jahr ununterbrochenen Krisenmanagements Großartiges, wobei ich Amtsärztin Elisabeth Hipfl besonders erwähnen möchte«, so Fejan.

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