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Wolfsberg: 14 Gartenzwerge gestohlen, Besitzer appellieren an den Täter: »Geben Sie sie uns wieder zurück!« Ausgabe 23 | Mittwoch, 8. Juni 2022

Die 70 bis 90 Zentimeter großen Figuren wurden Mitte Mai aus einem Garten in Lading entwendet. Die Eigentümer sind geschockt, denn es handelt sich um Erinnerungsstücke an den verstorbenen Schwiegervater. Der materielle Wert ist für sie zweitrangig.

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Wolfsberg. Es stellt sich die Frage: Wer tut so etwas? In Lading wurden 14 Gartenzwerge in Größen zwischen 70 und 90 Zentimetern gestohlen. Besitzer Helmut Kargl  und seine Frau Martina sind geschockt, handelt es sich doch um Erinnerungsstücke, die für sie großen emotionalen Wert besitzen.

Die Wolfsbergerin Martina Kargl sagt: »Mein Schwiegervater hat die Figuren immer selbst mit viel Liebe restauriert. Für uns sind sie eine Erinnerung an ihn, der wir große persönliche Bedeutung beimessen. Wir wollen die Zwerge unbedingt wieder haben.«

»Mein Schwiegervater hat die Figuren immer selbst restauriert. Sie sind eine Erinnerung an ihn«
Martina Kargl, Ehefrau

Der Vorfall ereignete sich bereits Mitte Mai. Plötzlich waren die Figuren aus dem Garten jenes Hauses in Lading, in dem der Schwiegervater lebte, verschwunden. »Er ist Ende 2021 an denn Folgen einer schweren Coronainfektion verstorben«, so die 48-jährige Kargl, »er besaß rund 150 Gartenzwerge. Einige, darunter auch die größten, hatten wir im Garten aufgestellt, es war wie ein Märchenwald. Es sah wunderschön aus. Dann wurden 14 davon gestohlen. Die Diebe nahmen nur die größten mit.«

Zutiefst betroffen

Ihr Ehemann war vom Diebstahl zutiefst betroffen, lange überlegte das Paar, ob es Anzeige erstatten sollte oder nicht: »Dann haben wir gesagt: Das war das Leben unseres Schwiegervaters, das können wir nicht einfach so hinnehmen.« 

Ende Mai wandten sie sich an die Polizei und zeigten den Vorfall an. »Die Beamten sagten, wir sollten auf Internet-Foren nachsehen, ob sie irgendwo zum Verkauf angeboten werden«, so Kargl. Einen Verdacht, wer hinter der Tat stecken könnte, hat die Wolfsbergerin nicht: »Haus und Garten gehören meinem Mann, wir wohnen aber nicht dort. Das Gebäude liegt abgelegen, der nächste Nachbar ist ein gutes Stück entfernt. Es hat also niemand etwas gesehen oder gehört. Und mir fällt auch niemand ein, der es getan haben könnte.« Zum Haus führt eine Privatstraße, die von Landwirten zu Arbeitszwecken, Schwammerlsuchern und Wanderern benutzt wird. Aufgrund der abgeschiedenen Lage des Gartens und der Anzahl der gestohlenen Zwerge ist davon auszugehen, dass es keine Zufallstat war, sondern jemand gezielt vorging. 

Auch der finanzielle Schaden ist nicht gering. Jeder der 14 Zwerge war etwa 100 Euro wert. 

»Wenn er Charakter hat, gibt er sie uns wieder zurück. Sie bedeuten uns sehr viel«
Dieselbe appelliert an den Täter 

»Für uns ist das Materielle aber nicht wichtig«, sagt Kargl, »sie sollten uns an meinen Schwiegervater erinnern. Sie waren ihm sehr wichtig, wir wollten die Figuren weiter pflegen. Aber nur 14 Tage, nachdem wir sie aufgebaut hatten, waren sie fort.«

Sie appelliert jetzt an den Täter: »Wenn er Charakter hat, gibt er sie uns wieder zurück. Sie bedeuten uns sehr viel. Außerdem ist es eine Sache der Menschlichkeit, dass man Dinge, die einem nicht gehören, dort belässt, wo sie sich befinden.« Auch auf ihrer Facebook-Site hat die Wolfsbergerin einen Aufruf mit einem Foto gestartet: Wer die Zwerge sieht, soll sich bei ihr melden. Auch die Redaktion der Unterkärntner Nachrichten wird Hinweise gerne an die Wolfsbergerin weiterleiten.

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