Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

Josef Berglitsch: »Wenn das Package stimmt, kommen die Leute auch in schwierigen Zeiten« Ausgabe 34 | Mittwoch, 24. August 2022

Der Wolfsberger Gastronom Josef Berglitsch (42) spricht mit den Unterkärntner Nachrichten darüber, warum er am 1. September mit dem »Coopers« ein neues Lokal in Wolfsberg eröffnet, was sich die Gäste erwarten können und die allgemeine Situation in der Gastronomie.

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Artikel

Sie sind gelernter Tischler, wie sind Sie in die Gastronomie gekommen?
Das hat beim Bundesheer angefangen. Ich habe mir damals einen Nebenjob gesucht und im »Sixties« angefangen, drei Tage pro Woche zu arbeiten. 

Nach meiner Zeit beim Bundesheer habe ich bei der Firma Stugeba in Bad St. Leonhard gearbeitet, ich habe mich dann aber entschlossen, Vollzeit in der Gastronomie zu arbeiten und schließlich als Barkeeper angefangen.

Wo haben Sie als Barkeeper gearbeitet?
Ich war zunächst vier Jahre lang in Ischgl, sowohl im Sommer als auch im Winter. Ich war dort unter anderem in Lokalen wie dem Schlosshotel Romantica und dem »Salz und Pfeffer« tätig.

Danach ging ich drei Jahre nach München, wo ich im Franziskanerhof und im Hippodrom am Oktoberfest gearbeitet habe.

Bei einem Heimaturlaub wurde ich dann fürs Mambos angeworben, das ich dann 2008 sogar übernommen und bis 2014 geführt habe. 2011 habe ich zusätzlich noch das »First Floor« übernommen und im Jahr 2013 das Café Palais eröffnet.

»Freitags gibt es Live-Musik und am Samstag ist dann Rambazamba mit Star-DJs aus Österreich angesagt«
Josef Berglitsch, Gastronom

Warum wurde das »First Floor« nun geschlossen?
Ich habe das Lokal gemeinsam mit meiner Frau Eva über zehn Jahre lang geführt und wir wollten eine neue Herausforderung. Wir möchten etwas für Leute über 18 Jahre. Wir haben dafür ein komplett neues Konzept entwickelt.

Wie sind Sie auf die Location im ehemaligen Metropol bzw. Clubwerk gekommen?
Meine Frau und ich machten eine Begehung mit dem neuen Vermieter in den Räumlichkeiten und Eva war sofort begeistert. Sie hat das Potenzial sofort erkannt und es passt von der Größe her optimal für unser neues Konzept.

Wie sieht das neue Konzept aus?
Es ist ein Lokal, wo der Zutritt erst für Besucher über 18 Jahre möglich ist. Freitags wird es immer Live-Musik geben, am Samstag ist dann Rambazamba mit Star-DJs aus ganz Österreich angesagt. Unser Resident DJ ist DJ Jalix. Außerdem wird es einmal im Monat eine Ü30-Party mit einem ortsbekannten DJ, den ich aber noch nicht verraten möchte, geben.

Wir haben eine große Auswahl an Vodka- und Gin-Sorten und an Themenabenden gibt es themenbezogene Getränke. So wird es bei den Ü30-Parties zum Beispiel Rüscherl geben, so richtig Old-School halt. 

Außerdem bieten wir einen eigenen Lounge-Bereich, der rund 100 Personen Platz bietet. Der Bereich ist mit einem Sichtschutz versehen und verfügt über einen eigenen Eingang. Das ist ideal für Geburtstagsfeiern, Polterabende usw.

Für Speisen und Imbisse wird Ferat Ay mit einem Imbisswagen vor dem Lokal sorgen. Dort wird es Kebab, Schnitzelsemmeln und andere nationale und internationale Spezialitäten geben. 

Wie sind Sie auf den Namen Coopers für das neue Lokal gekommen?
Wir haben etwas gesucht, das einen guten Klang hat und zu allen Altersklassen passt. Der Name Coopers klingt einfach gut und ist amerikanisch, und passt perfekt zu dem Flair, das das Lokal versprüht.

Für wie viele Gäste hat das Coopers Platz?
Das Lokal ist rund 300 Quadratmeter groß und bietet Platz für 250 bis 300 Gäste. Es gibt insgesamt drei Bars, zwei im Hauptraum und eine in der Lounge.

Wie viel haben Sie investiert und was wurde alles neu gemacht?
Ich habe rund 120.000 Euro investiert. Die Schankanlage wurde komplett erneuert, die alte war bereits über 20 Jahre alt. Außerdem gibt es eine völlig neue Musik- und Lichtanlage.

Wir haben jetzt zwei Jahre mit vielen coronabedingten Einschränkungen hinter uns, aktuell trifft uns die Teuerungswelle. Warum eröffnet man in einer schwierigen Phase ein neues Lokal?
Das Angebot an Nachtgastronomie in Wolfsberg ist überschaubar. Da wollte ich den Menschen ein zusätzliches Angebot bieten. Wir machen einen lässigen Club, wie man ihn aus Urlaubsorten kennt, mit Housemusik und ausgewählten Veranstaltungen. Die Menschen wollen Qualität und man muss ihnen etwas bieten. Und das machen wir mit dem Coopers. Wenn das Package stimmt, kommen die Leute auch in schwierigen Zeiten.

Man hört immer wieder von Lokalbetreibern, dass es derzeit sehr schwer ist, Personal zu finden. Haben Sie damit auch Probleme?  
Es stimmt schon, dass es nicht immer leicht ist, Mitarbeiter zu finden. Aber das betrifft eher die Tagesgastronomie. In der Nachtgastro ist es anders. Wir werden im Coopers zwischen zehn und 15 Leuten beschäftigen. Ein Teil des Personals wurde vom First Floor übernommen. Aber für das Café Palais suche ich derzeit noch Mitarbeiter. 

Die Preise in Österreich steigen in sämtlichen Lebensbereichen seit Wochen. Mussten Sie auch Preiserhöhungen vornehmen?
Ja, ich musste die Preise auch kürzlich anpassen, aber das war eine sehr geringe Erhöhung. Die Preise wurden zwischen drei und fünf Prozent erhöht. Wir waren aber eines der letzten Lokale, das Preiserhöhungen durchgeführt hat.

Bereits die vergangenen beiden Jahre waren, durch die Coronapandemie bedingt, recht schwierig. Wie sind Sie durch diese Zeit gekommen?
Es war eine sehr herausfordernde Zeit, man hatte überhaupt keine Planungssicherheit. Und das ist auch heuer schon wieder so. Der nächste Herbst steht vor der Tür und man weiß nicht, was noch alles auf uns zukommt. Ich kann daher sehr gut verstehen, dass es wenige Interessenten für Jobs im Gastronomiebereich gibt. Jeder möchte einen sicheren Arbeitsplatz haben und nicht ständig in Sorge sein müssen, seinen Job beim nächsten Lockdown zu verlieren. 

Heuer war erstmals seit über 50 Jahren der Schönsonntagmarkt wieder in der Wolfsberger Innenstadt. Soll der Markt auch in Zukunft in der Stadt abgehalten werden?
Auf alle Fälle gehört der Schönsonntagmarkt in die Wolfsberger Innenstadt. Uns hat es sehr gut gefallen, die Organisation war echt super und auch das Wetter hat mitgespielt. 

Natürlich gibt es ein paar Kleinigkeiten, die nicht hundertprozentig gepasst haben, aber die werden für das nächste Jahr sicher behoben werden.  Es war eine super Idee, den Markt in die Stadt zu holen. Wir waren sehr zufrieden.

// Zur Person
Josef Berglitsch,
42, ist gelernter Tischler und seit 2013 mit Eva verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder. Nach seiner Lehre bei der Tischlerei Paier in St. Michael und dem Präsenzdienst arbeitete er  bei der Firma Stugeba, ehe er in die Gastronomie wechselte.
Zunächst war er für vier Jahre in Ischgl und danach drei Jahre lang in München als Barkeeper tätig. 
Zurück in Wolfsberg arbeitete Berglitsch zunächst im Mambos, das er dann 2008 übernahm und bis 2014 führte. Von 2011 bis 2022 gehörte ihm das First Floor im Süden von Wolfsberg und seit 2013 ist er der Chef vom Café Palais am Weiher.
Am 1. September eröffnet sein neues Lokal, das Coopers, im Süden der Stadt.

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren