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Marcus Hassler: »Im nächsten Jahr ist dann in Klagenfurt ein Rum- und Grappafestival geplant« Ausgabe 26 | Mittwoch, 29. Juni 2022

Der gebürtige Wolfsberger Marcus Hassler (44) ist eigentlich Unternehmensberater, aber auch im Spirituosen-Großhandel tätig. Mit den Unterkärntner Nachrichten spricht er über die »1. Rum- und Grappatage« und seine Tätigkeit als Unternehmensberater.

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Sie sind Gründer und Geschäftsführer der Adwenia Consult GmbH und nun auch Mitveranstalter des Rum- und Grappa-Festes in Klagenfurt. Wie ist es dazu gekommen?
Josef Eigensperger, der Inhaber von »Feinspitz«, und ich arbeiten schon lange zusammen. In Wien hat es  jahrelang das Vienna-Rumfest, eine super Veranstaltung in Ottakring, gegeben. Und so wollten wir auch einmal ein Rumfestival in Klagenfurt auf die Beine stellen. Wir wollten aber nicht gleich im ersten Jahr so groß starten und haben uns dazu entschlossen, am 1. und 2. Juli die »1. Klagenfurter Rum- & Grappa-Tage« durchzuführen. 

Aber Sie sind ja Unternehmensberater. Wie kommen Sie nun zu den »Rum- und Grappatagen«?
Ich bin seit drei Jahren im Edelspirituosen-Großhandel tätig. Dabei liegt mein Fokus auf Rum und Gin, ich habe aber auch Grappa, Whiskey usw. im Angebot. Ich vertreibe die Produkte lokal an Gastronomiebetriebe, Hotels, Händler und Feinkostläden. 

Was können sich die Besucher von den »Rum- und Grappatagen« erwarten?
Es wird ein Ausstellerfest mit Importeuren der Produkte. Es wird über 50 verschiedene Sorten Rum geben. Außerdem wird eine Zigarrenlounge geboten, Edelgastronomie mit Steaks, Tiger Prawns und eine Schokobar. Es soll eine gemütliche Veranstaltung werden, und wenn heuer alles passt, werden wir ab nächstem Jahr das Rum- und Grappafestival in Klagenfurt ausrufen. Das soll dann regelmäßig im Herbst stattfinden, und dazu kommt dann vielleicht im Frühling ein Ginfestival. 

Sie führen ein Unternehmen. Brauchen Sie den  Spirituosen-Großhandel eigentlich?
Ich muss nicht davon leben. Für mich ist es einfach ein Hobby. Bei mir gibt es kein Onlinegeschäft, mir geht es dabei um die Beratung. Die Kunden kommen zu mir, wir können gemütlich zusammensitzen und verschiedene Spirituosen probieren. Wir finden bestimmt für jeden den richtigen Trank.

Ich bin auch der einzige Direktbezieher in Kärnten. Mittlerweile kaufen bei mir auch Transgourmet und Metro.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie?
Ich brauche dazu kein Personal, ich mache alles selbst.

Sind Sie ein Rum- bzw. Grappa-Liebhaber?
Auf alle Fälle.

Wie oft trinken Sie Rum? Täglich, mehrmals die Woche?
(lacht.) Dadurch, dass ich in den  Handel mit diesem Produkt eingestiegen bin, möchte man meinen, dass ich mehr konsumiere als früher. Aber das Gegenteil ist der Fall. Meist trinke ich bei den Rum- und Ginverkostungen, die ich im kleinen Rahmen anbiete. Das sind Veranstaltungen mit zehn bis 15 Personen. Ich könnte davon locker drei pro Woche machen, aber das erlaubt mir meine Frau nicht. 

Also sind Sie ein echter Rumexperte?
Ich kenne jedes meiner Produkte. In mein Sortiment kommt nur, was mir und meinen Freunden schmeckt. Ich bin mit meiner Auswahl im Premiumsegment tätig.

Welcher ist der teuerste Rum, den Sie besitzen?
In meiner Sammlung habe ich einen 40-jährigen Malecon. Das ist eine echte Rarität. Dieser Rum ist nicht mehr erhältlich und hat rund 450 Euro gekostet.

Wie sind Sie dazu gekommen?
Ich bekomme von den Produzenten oft Spezialabfüllungen früher als Händler. Daher habe ich einen respektablen Bestand an Dingen, die man nicht mehr bekommt.

Wie groß ist Ihr Sortiment?
Ich verfüge über rund 70 Sorten Rum. Dazu kommen noch Gin, Whiskey und andere Alkoholika. 

Was macht einen guten Rum aus?
Ein guter Rum muss süß und ölig sein. Er darf nicht brennen und muss bei Zimmertemperatur pur aus einem schönen Glas getrunken werden. Wichtig ist: Wenn man verschiedene Sorten vergleicht, müssen alle bei gleicher Temperatur und aus dem gleichen Glas getrunken werden. Das Glas ist sehr wichtig. Wenn  man aus verschiedenen Gläsern trinkt, nimmt man den Rum geschmacklich unterschiedlich wahr.

Welchen Alkoholgehalt hat ein guter Rum?
Es gibt das Rumreinheitsgebot: Es ist nur Rum, wenn er aus Zuckerrohr produziert wird und einen Alkoholgehalt von über 38,5 Prozent aufweist. Außerdem dürfen nicht mehr als 22 Gramm Zucker pro Liter bei der Produktion verwendet werden.  

Fast 99 Prozent aller Rumsorten haben einen Alkoholgehalt zwischen 40 und 42 Prozent.

Kommen wir zu Ihrem anderen Geschäft. Sie sind Unternehmensberater. Seit wann?
Ich bin seit dem Jahr 2009 selbstständig. Ich habe damals die Softwareentwicklungsfirma Econob gegründet. Das war ein Unternehmen, das sich mit Finanztrendanalyse beschäftigt hat.

Vor drei Jahren habe ich die Adwenia-Gruppe gegründet. Ein Teil davon ist die Adwenia Consult GmbH. Ich habe mich aus dem Entwicklungsgeschäft völlig zurückgezogen und mache nun strategische Entwicklungsberatung. Das heißt, ich helfe Unternehmen,  sich strategisch besser aufzustellen, Firmenstrukturen im Ausland aufzubauen, digitale Geschäftsmodelle einzuführen, alternative Wertschöpfungsketten zu nutzen. Ich  helfe Unternehmern, die schon erfolgreich sind, noch erfolgreicher zu werden, neue Partner zu finden und neue Ideen zu verwirklichen.

Das ist aber nicht Ihr einziges Unternehmen.
Stimmt. Ich habe noch die Instatext.io in Laibach, mit der entwickle ich mit zwei slowenischen Partnern automatische Textverbesserung mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Das ist etwas, das wir derzeit weltweit umsetzen.

Was machen Sie da genau?
Das ist ein Tool, bei dem man seinen Text schreibt, der mit drei Mausklicks in einen professionellen Text umgewandelt wird. Somit kann jeder – derzeit ist aber  nur Englisch möglich – wie ein Native-Speaker schreiben. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass man dadurch auch selbst die andere Sprache besser lernt.

Für welche Sprachen ist das verfügbar?
Wir haben derzeit nur Englisch im Angebot und verkaufen aktuell  vorwiegend im akademischen Bereich, wo wir Campuslizenzen an Universitäten und Forschungseinrichtungen vertreiben.

Wie viele Kunden haben Sie ?
Wir haben derzeit in allen Ländern auf der Erde Kunden und rund  700.000 Nutzer, die auf dem System hängen. 

Sind noch weitere Sprachen geplant?  
Natürlich, wir haben auch bereits einige Tests gemacht, die sehr gut verlaufen sind. Slowenisch, Deutsch und Spanisch sind zunächst angedacht. Ein Angebot für Deutsch ist Ende des Jahres geplant. Danach werden komplexere Sprachen wie Arabisch, Indisch und Chinesisch, wo es andere Schriftzeichen und oftmals auch eine andere Leserichtung gibt, folgen.

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