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Windpark Peterer Alpe spaltet die ReichenfelserAusgabe 36 | Mittwoch, 7. September 2022

Am vergangenen Sonntag, 4. September, wurde ein Informationsabend für den geplanten Windpark auf der Peterer Alm bei Reichenfels abgehalten. Gegner und Befürworter kamen zu Wort, die Meinungen der Bürger in der Marktgemeinde gehen weit auseinander.

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Reichenfels. Am vergangenen Sonntag, 4. September, lud die Bürgerinitiative für ein windradfreies Lavanttal mit Sprecher Robert Gritsch in das Veranstaltungszentrum von Reichenfels zu einem Informationsabend, der unter dem Motto stand: »Windräder in Reichenfels? Problematische Aspekte der Windenergienutzung«.

Das Interesse war groß. Nicht nur aus der Gemeinde Reichenfels kamen die Besucher zu diesem Informationsabend. Doch besonders für die Reichenfelser Bürger hatte der Termin Wichtigkeit, schreiten sie doch am kommenden Sonntag, 11. September, zur Urne. Die Gemeindebürger werden zur Bürgerbefragung gerufen, wo sie über folgende Fragestellung abstimmen: »Soll die Marktgemeinde Reichenfels den Ausbau der Windenergie im Gemeindegebiet von Reichenfels im Rahmen ihrer rechtlichen Möglichkeiten unterstützen?«

Impulsreferate der Gegner
Der Informationsabend begann mit Impulsreferaten von Erich Auer und Gerald Malle von der Umweltanwaltschaft Kärnten, Bernhard Wadl, dem Obmann des Kärntner Jagdaufseherverbands, und Herbert Jungwirth, Landes-Naturschutzreferent des Alpenvereins. Im Anschluss folgte eine Diskussion, in der die Besucher den Referenten Fragen zu den Vorträgen stellen konnten, aber auch ihre persönlichen Statements zum geplanten Windpark auf der Peterer Alpe abgaben.

»Wir als Gemeinde profitieren davon, wenn diese Firmen Millionen investieren«
Manfred Führer, Bürgermeister

Das Gesprächsklima wurde zunehmend hitziger, da nicht nur Windpark-Gegner, sondern auch -Befürworter im Raum waren. Das Einsparen von Energie, das Schützen der Natur aber auch der finanzielle Aspekt für die Marktgemeinde Reichenfels waren Themen. Zu letzterem Punkt meldete sich auch Manfred Führer, ÖVP-Bürgermeister der Marktgemeinde Reichenfels, zu Wort: »Ich verstehe die Anliegen, ich arbeite selbst am Berg. Aber wir als Gemeinde profitieren davon, wenn diese Firmen Millionen investieren. Und deshalb profitiert auch jeder Bürger davon, weil wir das Geld in die Infrastruktur, den Kindergarten usw. investieren. Ich frage mich, ob das so falsch ist?« Einen genauen Betrag, den die Marktgemeinde jährlich erhalten würde, nannte Führer nicht. Bekannt ist nur eine »sechsstellige Summe«.

Ebenfalls zu Wort kam Bernd Neuner von der Kelag, die zusammen mit der Betreibergesellschaft »Im Wind« die acht Windräder auf der Peterer Alpe errichten will: »Wenn wir aus Gas und Öl raus wollen, gibt es keine andere Möglichkeit, als unter anderem auch auf die Windkraft zu setzen.«

Benno Schober, langjähriges Alpenvereins-Mitglied: »Nach den Chalets hat man mit den Windrädern ein neues Geschäftsmodell entdeckt. Die Berge sind die neue Melkkuh, und je mehr Berge verbaut werden, desto mehr Geld ist drinnen. Aber die Leute, die das große Geld machen, sitzen nicht in Reichenfels.«

Die Diskussion, in der beide Seiten zu Wort kamen und ihre Argumente für bzw. gegen die Errichtung der Windkraftanlagen einbrachten, schien nicht zu enden. Schließlich beendete Moderator Martin Grünwald die Wortgefechte. Das letzte Wort ist damit aber noch längst nicht gesprochen ...

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