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Seit 18. August spurlos verschwunden: Was ist mit Dietmar K. (47) aus Bad St. Leonhard geschehen?Ausgabe 36 | Mittwoch, 8. September 2021

Seit mehreren Wochen gibt es keinen Hinweis auf den Verbleib des Mannes, der mit dem Fahrrad oft weite Strecken im Lavanttal zurücklegte. Laut Bürgermeister Dohr war K.s Handy vergangene Woche noch aktiv. Angehörige haben Vermisstenanzeige erstattet.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
In Bad St. Leonhard suchen Bekannte und Familie nach Dietmar K., der seit 18. August nicht mehr aufgetaucht ist. Eine Abgängigkeitsanzeige wurde erstattet, die Exekutive unternimmt »was in der polizeilichen Macht liegt«, um K. zu finden. Bürgermeister Dieter Dohr hat der Mutter des Mannes seine Unterstützung angeboten. Tripolt

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Bad St. leonhard. Wo ist Dietmar K.? Diese Frage stellen sich viele Menschen in Bad St. Leonhard.  Der 47-Jährige ist seit 18. August spurlos verschwunden, seine Familie und Freunde sind in großer Sorge.

»Ich habe seine Mutter besucht und meine Unterstützung angeboten, sollte sie etwas brauchen«, sagt Bürgermeister Dieter Dohr, der K. persönlich gut kannte: »Er war öfters bei mir im Café und auch im Gemeindeamt. Ich kam mit ihm gut aus.«

»Ich habe ihn mehrmals angerufen. Sein Telefon läutete, es hob aber niemand ab«
Dieter Dohr, Bürgermeister

Dohr hat den Verschwundenen in der Vorwoche mehrmals angerufen: »Sein Telefon hat geläutet, es hob aber niemand ab.« Mehrere besorgte Gemeindebürger meldeten sich zuletzt beim Bürgermeister und baten ihn um Informationen – die er ihnen nicht geben konnte. Denn auch Dohr weiß nicht, was mit dem Bad St. Leonharder geschehen ist.

Eine Bekannte des Mannes berichtet, er sei stets mit dem Fahrrad unterwegs gewesen: »Er ist durch das ganze Tal gefahren, auf die Berge, zu den Seen, manchmal bis Lavamünd. Vielleicht war er auch jetzt unterwegs und es ist ihm etwas zugestoßen.« Ein Freund sei bereits die Lavant abgefahren, um nach ihm zu suchen, sollte er einen Unfall gehabt haben – vergebens.

»Keine Hinweise«

Verwandte K.s haben am 27. August Vermisstenanzeige erstattet, aus der Polizeiinspektion Bad St. Leonhard hieß es am vergangenen Donnerstag: »Es gibt keine Hinweise auf den Verbleib des Mannes. Die Erhebungen sind im Laufen.« Ob eine Handyortung durchgeführt wurde, war nicht in Erfahrung zu bringen.

Laut Auskunft der Pressestelle Landespolizeidirektion Kärnten wird getan, »was in der polizeilichen Macht liegt«, um K. zu finden. Grundsätzlich sei die Sachlage allerdings so: »Jeder Erwachsene hat das Recht, sich frei zu bewegen – und auch unterzutauchen. Wenn es keinen Hinweis auf Fremdverschulden gibt, sind der Exekutive die Hände gebunden, bis es neue Hinweise gibt.«

»Vielleicht war er mit dem Rad unterwegs und es ist ihm etwas zugestoßen«
Eine Bekannte des verschwundenen Dietmar K.

In Österreich werden durchschnittlich etwa 30 Personen pro Tag als vermisst gemeldet. Eine Fahndung wird eingeleitet, wenn Suizidgefahr besteht oder eine Gewalttat bzw. ein Unfall passiert sein könnte. Auch wenn die abgängige Person auf Grund einer psychischen Behinderung hilflos ist oder das Leben anderer ernstlich gefährdet wird, wird rasch ermittelt. In den meisten Fällen klärt sich der Aufenthalt aber schnell.

Hohe Erfolgsquote

Laut einer Presseaussendung des Bundeskriminalamts aus dem Jahr 2020 wurden in den vier Jahren davor im Schnitt 85 Prozent der Vermisstenfälle nach einer Woche, 95 Prozent nach einem Monat, 97 Prozent nach sechs Monaten und 98 Prozent nach einem Jahr geklärt. Jedes Jahr betreffen mehr als drei Viertel – das sind mehr als 8.500 Anzeigen – aller Abgängigkeitsmeldungen Minderjährige, die von Betreuungseinrichtungen als vermisst angegeben wurden.

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