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Platzt auch die zweite Ausschreibung? Wolfsberger Stadtwerke suchen weiter Chef für ihr Wasserwerk Ausgabe 6 | Mittwoch, 5. Februar 2020

Bei der ersten Ausschreibung wurde – so die offizielle Sprachregelung – kein geeigneter Kandidat für den freien Posten gefunden. Auch der zweite Versuch läuft jetzt nicht rund. Die Suche geht weiter, angedacht wird auch ein Fischzug bei anderen Unternehmen.

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Wolfsberg. Es ist offenbar schwieriger als gedacht, einen neuen Chef für das Wolfsberger Wasserwerk zu finden. Nach der geplatzten ersten Ausschreibung im Vorjahr scheint auch die zweite Runde wenig erfolgreich gewesen zu sein. Ob sich doch noch ein geeigneter Kandidat findet oder ein dritter Ausschreibungsanlauf genommen werden muss, ist derzeit offen. 

Harald Wenzl, interimistischer Geschäftsführer der Wolfsberger Stadtwerke, sagte in der Vorwoche: »Sobald wir einen passenden Kandidaten gefunden haben, werden wir ihn vorstellen. Derzeit gibt es noch keinen. Es könnte aber sein, dass wir im Zuge der zweiten Ausschreibung doch noch einen finden. Wenn nicht, wird die Stelle ein drittes Mal ausgeschrieben.« Man werde jedenfalls so lange suchen, bis ein neuer Leiter gefunden sei.

»Wenn wir niemanden finden, wird die Stelle ein drittes Mal ausgeschrieben«
Harald Wenzl, Stadtwerke-Geschäftsführer

Zu hören ist, dass mehrere Bewerber des derzeitigen Durchgangs auch an der ersten Ausschreibung teilnahmen. Da sie damals nicht entsprachen, sind sie freilich auch jetzt chancenlos.

Innerhalb der Stadtwerke soll nun die Idee kreisen, bei anderen Gesellschaften nach dem künftigen Wasserwerke-Leiter zu suchen. Man könnte es auch so formulieren: Abwerbungsaktion.

Der Stadtwerke-Beirat Harald Trettenbrein meint: »Wenn die zweite Ausschreibung nicht erfolgreich war, habe ich auch bei einer dritten wenig Hoffnung, dass sich jemand finden lässt. Wir sollten zum einen die Kriterien der Ausschreibung so formulieren, dass das Verfahren besser ablaufen kann. Wenn das nichts nützt, könnten wir jemanden suchen, dem wir anbieten, ihm die entsprechende Ausbildung zu bezahlen. Auf diese Weise würden wir einen Kandidaten heranziehen, der für uns passt.«

Die Ursachen

Wie berichtet wurde der Chefposten des Wasserwerks im Zuge der »Stadtwerke-Affäre« im Juli des Vorjahrs frei, bei der zwei Mitarbeiter gehen mussten, mit denen sich das Unternehmen seither vor Gericht streitet. Die Stelle wurde neu ausgeschrieben, neun Bewerber zeigten Interesse. Im November führte das Gemeinde-Servicezentrum in Klagenfurt ein Hearing mit den besten Drei durch und reichte das Ergebnis an die Stadtwerke weiter. 

»Ich habe auch bei einer dritten Ausschreibung wenig Hoffnung, dass sich jemand finden lässt«
Harald Trettenbrein, Stadtwerke-Beirat

Als Bestgereihter entpuppte sich aber ein Bewerber, der selbst am Rande in besagte Affäre verwickelt war. Darauf wurde im Stadtwerke-Beirat die Notbremse gezogen und die offizielle Formulierung ausgegeben, kein Kandidat hätte vollends zu überzeugen gewusst, es werde eine Neuausschreibung geben. Die brachte bisher – außer Spesen – ebenfalls nichts ein.

Wobei: Es braucht für den Posten des Wasserwerk-Chefs tatsächlich jemanden, der das Handwerk versteht. Der Job ist kein Lercherl und kann nicht mit einem »Frühstücksdirektor« besetzt werden. Das Wolfsberger Trinkwassernetz ist rund 400 Kilometer lang und versorgt 21.200 Menschen, 85 Prozent der Bevölkerung. Es gibt 6.700 Hausanschlüsse, 81 Quellen, drei Brunnen, fünf große und 23 kleine Hochbehälter. All das will instand gehalten werden.

Wird sich Wenzl bewerben?

Übrigens: Wie berichtet wird auch ein neuer Geschäftsführer für die Stadtwerke gesucht, die Bewerbungsfrist endet am 29. Februar. Auf die Frage, ob er teilnehmen werde, sagt der jetzige Boss Wenzl: »Das steht noch nicht fest. Es hängt von den Rahmenbedingungen ab – und es ist ja noch Zeit.«

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