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Kein Büro mehr für den Chef: Stadtwerke bauen an ihrer neuen Zentrale – samt einem neuen Konzept Ausgabe 51 | Mittwoch, 18. Dezember 2024

Seit November wird das Wasserwerk in der Wolfsberger Schwabenhofstraße umgebaut, im März soll das neue »Hauptquartier« der Stadtwerke bezogen werden. Hier werden alle Mitarbeiter unter einem Dach und mit neuen Kommunikationsmöglichkeiten vereint.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Bild links: Der Zubau für das neue Stiegenhaus und den Lift steht bereits. Die neue Stadtwerke-Zentrale soll barrierefrei betreten werden können. Bild rechts: Abteilungsleiter Dieter Rabensteiner (l.) und Geschäftsführer Christian Schimik im Erdgeschoss: Hier werden die Fensterflächen erweitert, um Licht in die Räume zu bringen. UN (2)

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Wolfsberg. Auch der Chef wird künftig kein eigenes Büro mehr haben: Die Stadtwerke Wolfsberg sind dabei, ihre Zentrale aus dem Lavanthaus in die Schwabenhofstraße zu verlegen. Auf dem dortigen Areal neben dem Recyclinghof, auf dem jetzt das Wasserwerk und die Umweltabteilung angesiedelt sind, werden alle Bereiche des Unternehmens zusammengeführt. Dabei wird auch ein neues Bürokonzept umgesetzt, das sich »Activity Based Working«, also »situationsbezogenes Arbeiten«, nennt. Die nötigen Umbauarbeiten am Gebäude laufen seit der zweiten Novemberwoche, Ende März 2025 soll übersiedelt werden.

Stadtwerke-Abteilungsleiter Dieter Rabensteiner: »In den 1950er Jahren befand sich in der Schwabenhofstraße die Fleischerei Maier und Glöckl. Als 1973 umgebaut wurde, entstand das derzeitige Gebäude. Nach dem Konkurs der Firma kaufte die Stadt Wolfsberg das Areal, 1995 wurde das Wasserwerk hierher verlegt.«

Allerdings: Die Praxis, verschiedene Abteilungen an unterschiedlichen Standorten unterzubringen, ist hoffnungslos veraltet. »Wir wollen jetzt alle Bediensteten und alle Bereiche – Wasser, Müll, Immobilien, Buchhaltung, Freizeit – in der Schwabenhofstraße konzentrieren. Unsere Kunden sollen alles an einem Ort erledigen können«, sagt Rabensteiner. 

Derzeit nutzen die Stadtwerke 370 Quadratmeter im Lavanthaus und 450 Quadratmeter im Wasserwerk, also 820 Quadratmeter. Diese Fläche wird jetzt auf 600 Quadratmeter reduziert. Dafür braucht  es aber auch ein neues Konzept – das »situationsbezogene Arbeiten«. Der Abteilungsleiter: »Wir haben jede Verwaltungsstelle in Hinblick auf die täglichen Aufgaben, etwa Kundenverkehr, analysiert und daraus ein neues Konzept entwickelt.« 

Offene Bereiche, »Silent Rooms«

Das sieht so aus: Es wird in der neuen Zentrale keine Einzelbüros mehr geben, auch nicht für Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Schimik. Mitarbeiter, die fachlich zusammengehören,  sitzen in offenen Bereichen zusammen, haben zwar »ihre« Schreibtische, nutzen für Telefonate, Videokonferenzen oder Kundengespräche aber »Silent Rooms«, also abgetrennte Bereiche. Dort kann ungestört und unbelauscht gesprochen werden. Für Teamsitzungen gibt es Konferenzräume. Vorgesehen sind 20 Büroarbeitsplätze sowie acht weitere, die flexibel genutzt werden können, etwa von Außendienstmitarbeitern. »Das haben wir mit unseren Leuten so festgelegt. Wir wollen eine Durchmischung der Bediensteten, die drinnen und draußen arbeiten«, sagt Rabensteiner. Schimik wird im ersten Stock untergebracht – bei der Finanzabteilung. Und damit der Platz reicht, verringert man die Zahl der Aktenschränke und setzt vermehrt auf Digitalisierung.

Reden beim Kaffee

Im Erdgeschoss entsteht ein Kommunikationsbereich, in dem sich alle Mitarbeiter – Büro wie Außendienst – treffen und miteinander reden. Schimik: »Dort wird der Kaffeeautomat stehen – ganz bewusst. Der Sinn ist, dass alle zusammenkommen und sich austauschen, über die Abteilungen hinweg. Informationsbarrieren zwischen den Bereichen sollen fallen, zum Nutzen der Stadtwerke.«

Um das zu verwirklichen, wurden im Gebäude des Wasserwerks systematisch Wände entfernt und zwei große Flächen im Erd- und im Obergeschoss geschaffen. Beim Lokalaugenschein der Unterkärntner Nachrichten in der Vorwoche  liefen die Arbeiten auf Hochtouren, es wurde gebohrt, geschremmt und geflämmt, dass die Funken stoben. Rabensteiner: »Einen Teil der Arbeiten haben wir mit unseren Mitarbeiter selbst gemacht, um die Kosten gering zu halten.« Vor dem Gebäude wurde ein Zubau hochgezogen, der ein neues Stiegenhaus samt Lift und einen Beratungsraum beherbergen wird. Die alte Stiege im Inneren ist verschwunden. Kunden werden die neue Zentrale künftig aus südlicher Richtung über das Areal des Recyclinghofs betreten. Dort werden für sie auch einige Parkplätze reserviert sein.

Die Stadtwerke wenden eine Million Euro für das Vorhaben auf, die derzeit genutzten Räume im Lavanthaus werden vermietet. Es gibt bereits Interessenten.

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