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Wohnungen oder Vereinshaus: Nachnutzung der Volksschule Schiefling sorgt für Zwist in GemeindeAusgabe 11 | Mittwoch, 13. März 2024

Bürgermeister Dieter Dohr (Liste Dohr) will, dass aus dem ehemaligen Schulgebäude Wohnungen entstehen. Dem gegenüber steht Stadtrat Gerhard Penz (ÖVP), der ein Vereinsheim anstrebt. Es läuft auf einen Mehrheitsbeschluss hinaus, eine Einigung ist nicht in Sicht.

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Bad St. Leonhard. Die Nachnutzung der Volksschule Schiefling sorgt weiterhin für Diskussionen in Bad St. Leonhard. Die Schule wurde im vergangenen Sommer geschlossen, nachdem die Sanierung der Volksschule in Bad St. Leonhard fertiggestellt war. Nun kämpfen Bürgermeister Dieter Dohr (Liste Dohr) und Stadtrat Gerhard Penz (ÖVP) darum, ihre jeweiligen Pläne umzusetzen, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Die Situation ist komplex: Dohr möchte, dass die ehemalige Volksschule in Wohnungen umgewandelt wird. Dafür habe man mit der Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H. Babeg Kontakt aufgenommen, wie Dohr erzählt: »Wir haben bereits erste Gespräche geführt.«

Dem gegenüber steht der Vorschlag von Penz. Er möchte, dass aus dem Schulgebäude ein Vereinshaus wird. Im Dezember des Vorjahrs wurde auch ein selbstständiger Antrag der ÖVP im Gemeinderat diesbezüglich eingebracht und gemeinsam mit acht Schieflinger Vereinen eine Petition gestartet. Penz: »Für die Bevölkerung stellt der Erhalt des Gebäudes einen wichtigen Beitrag dar. Die Bausubstanz macht einen Ausbau möglich, damit wäre Platz für jeden Verein vorhanden.« Der Umbau hätte auch einen Saal mit einer Bühne vorgesehen, in dem Konzerte stattfinden können, sowie eine Gemeinschaftsküche für die Vereine. Die Gesamtkosten laut Penz belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro.

Um- und Zubau des Rüsthauses
Bürgermeister Dohr möchte aber im Rüsthaus der FF Schiefling Platz für die örtlichen Vereine schaffen. »Geplant ist ein Um- und Zubau des Gebäudes. Neben der Sanierung des Rüsthauses, soll hier ein 120 Quadratmeter großes Probelokal für die Trachtenkapelle entstehen sowie ein 80 Quadratmeter großer Multifunktionsraum«, so Dohr. Das Problem an dem Vorhaben: Es gibt keine Finanzierung. Aus den 800.000 Euro, die für die geplante Rüsthaussanierung ursprünglich vorhanden waren, sind nun 650.000 Euro geworden. »150.000 Euro sind jetzt zweckgebunden und stehen der FF Kliening zur Verfügung«, erklärt der Bürgermeister. Im Gegenzug haben sich die geplanten Kosten nach Fertigstellung des Architekten-Entwurfs laut Dohr auf rund 1,2 Millionen Euro erhöht. Eine Summe, die derzeit nicht vorhanden ist.

»Ich will mir hier kein Denkmal bauen. Leichter ist es natürlich, wenn man nicht zwei Projekte durchführen will und damit die Kosten für die Schule einsparen kann. Wird die Schule ausgebaut, haben wir Erhaltungskosten zu tragen. Stadtrat Penz ist mir ein Konzept noch schuldig, das muss er mir noch bringen«, so Dohr.

»Wichtig und richtig«
Eine Sanierung des Rüsthauses Schiefling sieht auch Penz als notwendig an: »Es ist wichtig und richtig, dass das Rüsthaus saniert wird. Das würde auch für die Trachtenkapelle passen, aber die restlichen Vereine bleiben damit auf der Strecke.« Laut Penz würden die Kosten für die alleinige Sanierung des Rüsthauses bei rund 500.000 Euro liegen. Geld, das derzeit vorhanden wäre.

»Mein Zugang ist, dass wir das letzte öffentliche Hab und Gut, das die Gemeinde in Schiefling besitzt, sinnvoll nutzen«, sagt Penz mit Bezug auf die Volksschule. Laut eigenen Angaben befindet sich der ÖVP-Stadtrat auf der Suche nach finanziellen Mitteln, sprich Förderungen, für das Projekt. »Ich will nicht Bad St. Leonhard vergolden, sondern sehe es neutral. Ich werde öfter darauf angesprochen, dass wir die Schule erhalten sollen. Davon steige ich auch nicht runter«, so Penz.

Die Mehrheit entscheidet
Zusammengefasst: Bürgermeister Dohr möchte das Rüsthaus ausbauen, dort Platz für die Vereine schaffen, in der früheren Volksschule sollen aber Wohnungen entstehen. Stadtrat Penz strebt an, das Rüsthaus ausschließlich für die FF Schiefling zu sanieren und die Volksschule zu einem Vereinshaus umzubauen.
Die nächste Gemeinderatssitzung findet Anfang April statt. Bei dieser Sitzung wird die Schule wohl noch nicht auf der Tagesordnung stehen, da zuvor noch Ausschuss- und Stadtratssitzung stattfinden müssen. Damit können nächste Maßnahmen für Schiefling wohl frühestens in der Sitzung im heurigen Juni beschlossen werden. »Wenn es keine Einigung gibt, dann muss die Mehrheit entscheiden«, so Penz abschließend.

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