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»Viele Handwerker werden die Auswirkungen von Corona erst im Herbst zu spüren bekommen«Ausgabe 16 | Mittwoch, 15. April 2020

Das Coronavirus trifft auch Handwerker hart. Elektrikermeister Liridon Mulaj lobt die Maßnahmen der Regierung und attestiert ihr gute Arbeit. Den finanziellen Schaden, den er aufgrund der Coronakrise verzeichnen muss, kann er frühestens im Herbst beziffern.

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Wolfsberg. »Ich hatte das Glück, dass das Wetter im Februar so schön war. Deshalb konnte ich bei zwei Privathäusern bereits mit der Arbeit starten«, beginnt Elektrikermeister Liridon Mulaj aus Wolfsberg, angesprochen auf die Corona-Situation, zu erzählen. Einen Auftrag bei einem Gewerbegebäude in St. Andrä konnte er eine Woche vor Beginn der Coronakrise großteils fertigstellen. Hier sind, laut Mulaj, lediglich noch kleinere Arbeiten durchzuführen.

Sein Unternehmen VIA Elektrotechnik sorgt unter anderem für die Umsetzung von Smart Homes, die Installation von Video- und Alarmanlagen und Arbeiten im Bereich Verteilerbau.

»Mit der Coronakrise gab es eine Vollbremsung für viele Branchen«
Liridon Mulaj, Elektrikermeister

Als das Coronavirus vor rund einem Monat im Lavanttal gegenwärtig wurde, musste auch der Elektrikermeister seine Tätigkeiten einstellen: »Mit der Coronakrise gab es natürlich eine Vollbremsung für viele Branchen. Ab Mitte März war ich zwei Wochen daheim und habe Büroarbeiten und die Inventur durchgeführt.« Auf den Baustellen war er in diesem Zeitraum nur, um die wichtigsten Arbeiten durchzuführen, wie er verrät: »Ich habe nur das absolut Notwendigste gemacht, damit der Baufortschritt gegeben war.« Erst in der vergangenen Woche konnte er seine Arbeit wieder fast im ursprünglichen Umfang aufnehmen. »Natürlich herrscht aktuell die Ungewissheit, wie lange die Maßnahmen in dieser Form weitergehen werden. Man merkt auch den Kunden teilweise die Verunsicherung an«, so Mulaj. Das Tragen von Schutzmasken ist für ihn kein Problem, denn: »Wenn ich nicht alleine arbeite, trage ich einen Mundschutz. Für mich ist das aber keine große Umstellung, da ich bei vielen Arbeit wegen des Staubs ohnehin eine Schutzmaske tragen muss.«

Wartezeiten
Ein Problem, das nicht nur den Elektrikermeister betrifft, sind die verlängerten Wartezeiten, wie er weiß: »Es gibt Liefer- und Materialengpässe, und davon sind im Moment die meisten Branchen betroffen. Habe ich vor der Coronakrise eine Materialbestellung am nächsten Tag erhalten, dauert es jetzt zwischen vier und acht Tage, bis die Lieferung bei mir eintrifft.« Zurückzuführen ist die verlängerte Wartezeit laut Mulaj auch darauf, dass viele Menschen derzeit dazu gezwungen sind, ihre Materialien online zu bestellen.

Finanzieller Schaden
Wie sich die Maßnahmen der Regierung finanziell auf seinen Betrieb auswirken, kann der 35-Jährige derzeit noch nicht abschätzen: »Ich werde vermutlich erst im September oder Oktober wissen, wie groß der finanzielle Schaden wirklich ist. Viele sind sich nicht im Klaren darüber, dass der Handel die Einbußen jetzt zu spüren bekommt. Aber als Handwerker sind wir vom Baufortschritt abhängig und merken erst zum Quartals- oder Jahresende, wie hoch die Einbußen sind.«

Ein Lob spricht er der Regierung aus: »Man muss unsere Regierung loben, weil sie bis jetzt gute Arbeit geleistet hat. Die Maßnahmen sind auch der Grund, warum wir wieder arbeiten dürfen.«

// INFO
VIA Elektrotechnik
Liridon Mulaj
St. Michaeler Straße 14,
9400 Wolfsberg
Tel.: 0664/534 13 08
Mail: office@via-elektrotechnik.at
Web: www.via-elektrotechnik.at

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