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150 Kilometer neue Kabel: Im LKH Wolfsberg startet die dritte Baustufe der Modernisierung Ausgabe 19 | Montag, 17. Mai 2021

30 Millionen Euro beträgt die Investitionssumme, mit der der Umbau des Spitals in die dritte Phase geht. Auf dem Programm stehen die Zusammenführung der Ambulanzen, die Verlegung der Dialyse und neue Parkplätze. Besucher müssen mit Änderungen rechnen.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel, Pflegedirektorin Claudia Obersteiner, LHStv.in Beate Prettner, medizinische Direktorin Sonja-Maria Tesar, kaufmännische Direktorin Margit Schratter, Vizebürgermeisterin Michaela Lientscher und Bürgermeister Hannes Primus (v. l.) beim Startschuss der dritten Baustufe. Foto: Kabeg

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Wolfsberg. Rund 5.000 Meter Wasserleitungen, 4.000 Meter Heizungsleitungen, 3.000 Meter Kälteleitungen – und 150 Kilometer (!) Elektrokabel: So lesen sich die Eckdaten der dritten Baustufe des Umbaus des LKH Wolfsberg. Vergangene Woche fiel dafür der Startschuss.

Das jetzige Vorhaben wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Es beinhaltet im Wesentlichen die Zusammenführung der Ambulanzbereiche, die Verlegung der Dialyse und der administrativen Flächen, das Zentrale Röntgeninstitut und die Parkplätze werden neu gestaltet. Die Investitionskosten betragen rund 30 Millionen Euro. Laut der medizinischen Direktorin Sonja-Maria Tesar starteten die Planungsarbeiten der Baustufe 3 bereits 2018, jetzt beginnen  die Hauptbaumaßnahmen. Projektleiter Armin Dettelbacher von der Kabeg-Abteilung Bau und Immobilienmanagement: »Das erste, was Besucher von den Baumaßnahmen bemerken, sind Umbauten am Gelände. So wird der alte Parkplatz östlich der Unfallambulanz nach Süden versetzt und ein Kreisverkehr für einen sicheren Verkehrsfluss errichtet.« Dazu werde ein eigener Parkplatz für Dialysepatienten errichtet.

Was Patienten und Besucher nicht gleich bemerken werden: »Einer der ersten Bauschritte ist die Errichtung von Provisorien im Inneren des Krankenhauses«, so Dettelbacher. Konkret werden sie etwa in der alten Zentralsterilisation eingerichtet. Der Grund laut dem Bauleiter: »Ab dem Frühjahr 2022 wird es zu einer Neugestaltung und Zusammenführung der Notfallaufnahme der Inneren Medizin und der Unfallambulanz zur Zentralen Notfallaufnahme kommen. Diese interdisziplinäre Notfallaufnahme wird am Ort der heutigen Unfallambulanz angesiedelt sein.« Da die Baumaßnahmen bei laufenden Betrieb durchgeführt werden, müssen ankommende Patienten für die Dauer der Arbeiten umgeleitet werden. Nun wird die Ausweichstelle angepasst und unter anderem ein Schockraum errichtet.

Kein Stein bleibt am anderen

Wenn ab 2022 die bisherige Unfallambulanz in die Zentrale Notfallaufnahme umgebaut wird, bleibt kein Stein auf dem anderen. Dies beginnt schon bei der Planung der Rettungszufahrt und Eingänge. Vor dem Gebäude wird eine große Halle entstehen. Hier können die Rettungswägen geparkt und Patienten diskret und sichtgeschützt in den Schockraum transportiert werden. Außerdem wird es einen eigenen Eingang für infektiöse Patienten geben. Mit der Trennung der Patientenströme soll verhindert werden, dass man sich im Wartebereich ansteckt. Damit wird letztlich auch einer Anforderung im Zuge der Corona-Pandemie gefolgt, die sich bewährt hat und beibehalten wird.

Statt wie bisher in der Ebene 2 im Osten, werden Dialyse-Patienten bald im Erdgeschoß im Westen betreut werden. »Die neuen Räume befinden sich direkt neben einem dazugehörigen Parkplatz. Somit kommen Patienten direkt in das Gebäude und müssen den Bereich der Notfallambulanz nicht durchkreuzen«, erklärt Dettelbacher. Geplant sind Einzelkojen sowie ein größerer Dialyse-Raum.

Wo bis vor wenigen Jahren noch die Operationssäle und die Intensivstation des LKH Wolfsberg angesiedelt waren, werden bald Primarii, Ärzte und Verwaltungspersonal einziehen. Über dem Ambulanzzentrum sind Büros, Sekretariate und Dienstzimmer geplant. Zwischen 2022 und 2024 werden diese Flächen umgesetzt.

Das LKH Wolfsberg durchläuft bereits seit 2013 einen Modernisierungsprozess im Rahmen des sogenannten Aktionsplanes. »Um eine zukunftsorientierte Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, investieren wir in den Aus- und Neubau des Krankenhauses bis etwa 2026 insgesamt 58 Millionen Euro«, so Arnold Gabriel, Vorstand des Spitalserhalters Kabeg. 2015 wurde in einer ersten Baustufe die Gynäkologie und Geburtshilfe neu strukturiert. Ende 2017 wurden der neue Zentral-OP, die Intensivstation sowie die Endoskopie in Betrieb genommen.

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