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Dominik Kielhauser verkauft bereits im fünften Jahr Christbäume und verzichtet auf PreissteigerungenAusgabe 50 | Mittwoch, 14. Dezember 2022

Der gebürtige Steirer zog vor zwölf Jahren berufsbedingt nach Bad St. Leonhard. Der Christbaumverkäufer kennt mittlerweile jeden seiner Kunden. Wegen der Wirtschaftslage hat er die Preise für seine Bäume nicht erhöht, auch wenn er selbst mehr dafür zahlen muss.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Der 32-jährige Dominik Kielhauser verkauft in der Postgasse in Bad St. Leonhard pro Saison 150 bis 200 Nordmanntannen in unterschiedlichen Größen. In diesem Jahr kostet kein Baum mehr als 60 Euro. Für den gelernten Holzbautechniker steht beim Christbaumverkauf auch das Zwischenmenschliche im Fokus. Foto: Tripolt

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Bad St. Leonhard. Bereits zum fünften Mal steht Dominik Kielhauser (32) in der Vorweihnachtszeit in der Bad St. Leonharder Postgasse, um Christbäume zu verkaufen. »Ich habe damals angefangen die Bäume zu verkaufen, weil es in Bad St. Leonhard kein solches Angebot gegeben hat. Nach Gesprächen mit der Gemeinde konnte ich 2018 hier starten«, erklärt Kielhauser. Das erste Jahr sei schwer gewesen, doch seit damals bildete sich für den gelernten Holzbautechniker ein Kreis an Stammkunden, wie er verrät: »Ich kenne mittlerweile jeden, der bei mir einen Baum kauft.« Es gehe ihm dabei aber nicht nur um das Geschäft. »Gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit ist es wichtig, dass die Menschen zur Ruhe kommen. Ich rede viel mit den Leuten, die zu mir kommen, es geht auch um das Zwischenmenschliche«, so der gebürtige Steirer, der aus Admont stammt, an der HTL für Wirtschaftsingenieure/Holztechnik in Kuchl maturierte und aufgrund der Arbeit vor zwölf Jahren nach Bad St. Leonhard gezogen ist. Mit seiner Lebensgefährtin Daniela hat er die gemeinsame einjährige Tochter Florentina.

»Muss leistbar sein«
In diesem Jahr kostet bei Kielhauser kein Baum über 60 Euro, und das hat einen guten Grund. Der 32-Jährige erklärt: »Ich habe die Preise nicht erhöht, weil die aktuelle Wirtschaftslage die Menschen ohnehin belastet. Einen Christbaum soll sich aber jeder leisten können.« Er selbst musste hingegen eine Teuerung bei den Bäume, die er aus dem steirischen Judenburg bezieht, hinnehmen. Die Teuerung weiterzugeben, war für ihn aber nie eine Option. Seit 8. Dezember – und voraussichtlich bis 21. Dezember –, hat er in der Postgasse täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

»Ich habe die Preise nicht erhöht, da ein Christbaum für jeden leistbar sein muss«
Dominik Kielhauser, Christbaumverkäufer

Um den Verkauf zu betreiben, nimmt der Konstrukteursingenieur der Stora Enso Bad St. Leonhard extra Urlaub. Unterstützt wird er von Andreas Karner. »Alleine wäre es nicht machbar«, erzählt Kielhauser und blickt auf die zahlreichen Bäume, die für die Kunden bereitstehen. »Die Präsentation ist sehr wichtig. Bei mir stehen die Bäume offen. Die Leute können herumgehen und sich die Bäume genau ansehen«, so der 32-Jährige, der die Bäume abends im Raum Bad St. Leonhard auch persönlich zustellt. Rund 150 bis 200 Stück Nordmanntannen mit einer Höhe von 80 Zentimeter aufwärts verkauft er pro Saison. Auf Vorbestellung sind auch Bäume mit bis zu fünf Metern Höhe erhältlich. »Das Wichtigste ist die Banderole an der Baumspitze«, so der Bad St. Leonharder, »denn auf ihr steht, woher der Baum kommt. Jeder Baum erhält eine Nummer und deshalb ist auch nachvollziehbar, wo er herkommt.« Die Bäume, auf die Kielhauser zurückgreift, wurden in Österreich gezüchtet und sind hier »aufgewachsen«.

Geschlägert werden die Bäume »mondgerecht«. Kielhauser erklärt: »Mit den Schlägerungen wird drei Tage vor dem elften Vollmond des Jahres begonnen. Der Mond bestimmt mit seiner Anziehung die Gezeiten. Zu Vollmond ziehen die Bäume mehr Wasser aus der Erde und halten dadurch länger.« Damit macht es auch keinen Unterschied, ob man den Baum bei ihm am 8. oder 18. Dezember kauft, denn die Bäume wurden alle zum selben Zeitpunkt geschnitten.

Damit man am Heiligen Abend einen Baum im Wohnzimmer hat, an dem man sich erfreuen kann, gilt es laut dem 32-Jährigen folgendes zu beachten: »Den Baum zwei bis drei Tage vorher ins Haus holen, damit er sich an die Temperatur gewöhnt, und dann regelmäßig wässern, damit er möglichst lange frisch bleibt.«

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