Bad St. Leonhard. In der letzten Gemeinderatssitzung des Kalenderjahrs in Bad St. Leonhard standen zahlreiche Umwidmungen auf dem Programm. Neben dem Ansuchen vieler Privater, wurde auch die Umwidmung von Parzellen von »Grünland – Gärtnerei« in Bauland – Wohngebiet beschlossen. Auf den insgesamt 4.485 Quadratmetern der ehemaligen Gärtnerei Girod, die sich mittlerweile im Gemeindebesitz befinden, werden damit Bauparzellen in der Gemeinde verfügbar. Der Beschluss erfolgte einstimmig.

Einigkeit herrschte auch bei der »Pflegenahversorgung für das Obere Lavanttal«. Der Gemeinderat beschloss die Teilnahme an dem Kooperationsprojekt für die Jahre 2022 bis 2024, an dem auch die Gemeinden Reichenfels, Preitenegg und Frantschach-St. Gertraud beteiligt sind, einstimmig. »Das Projekt besteht seit 2018 in Kärnten. In der Vergangenheit ist die Umsetzung bei uns an den Kosten gescheitert. Es gab mit dem Sozialhilfeverband bislang keine Einigung bezüglich der Kostenübernahme«, erklärte Gesundheitsreferent und Vizebürgermeister Heinz Joham (Liste Dohr).

Die gemeindeübergreifende Pflegekoordinationsstelle, genannt »Community Nurse« soll als Ansprechpartner für die Bürger in allen Bereichen rund um das Thema Pflege sein. »Ziel ist, dass pflegebedürftige Personen länger daheim bleiben können und nicht ins Heim müssen«, so Joham weiter. Bad St. Leonhard trägt 45 Prozent der Kosten, was auch bedeutet, dass auch 45 Prozent der Leistung für die Gemeinde zu erbringen sind.

Erhöhung der Ortstaxe
Angehoben wurde die Ortstaxe. Statt bisher 1,50 Euro sind nun zwei Euro je abgabepflichtiger Person und Nächtigung zu entrichten. Bürgermeister Dieter Dohr: »Wir haben für das Schwefelbad viel Geld ausgegeben und zahlen heute noch 30.000 Euro pro Jahr für das Bad. Dafür sollten wir auch etwas zurückbekommen.«

»Ziel ist, dass pflegebedürftige Personen länger daheim bleiben können«
Heinz Joham, Vizebürgermeister

Aufgrund höherer Fördermöglichkeiten wurde auch die Bildung eines »Schutz-Wasserverbandes Lavanttal« beschlossen. Die Gründung muss aber noch von der Aufsichtsbehörde genehmigt werden. »Bei einem Projekt mit einer Million Euro würden wir uns 90.000 Euro ersparen, wenn es über den Schutz-Wasserverband abgewickelt wird«, so Vize Joham, der auch anmerkte, dass der Vorschlag keinen bezahlten Geschäftsführer einzusetzen, von der Gemeinde Bad St. Leonhard ausging.

Herausforderndes Jahr
»2021 war als Finanzreferent ein herausforderndes Jahr, auch privat und beruflich. Alles wurde teurer und die Gesellschaft hat sich verändert. Aber da müssen wir durch, um die Pandemie zu stemmen«, blickte Finanzreferent Stadtrat Hannes Weber (Liste Dohr) zurück. Finanziell steht die Stadtgemeinde mit der Sanierung der Volksschule vor einem großen Projekt.

Der mittelfristige Finanzplan für die Jahre 2022 bis 2026 sieht 352.550 Euro vor. Der Ergebnis- und Finanzierungsvoranschlag sieht Erträge und Aufwendung in der Höhe von jeweils knapp zehn Millionen Euro vor. Der Kontokorrentrahmen wurde mit einer Höhe von 1,6 Millionen Euro festgelegt. 

Die restlichen Tagespunkte, wie die Erneuerung des FH-Kooperationsvertrags mit der FH Extended Lavanttal, wurden einstimmig beschlossen.