Artikel
Bad St. Leonhard, Wien. Renée Hanslik ist Mutter von vier Kindern, die immer wieder mit Lebensmittelunverträglichkeiten zu kämpfen hatten. Sie entwickelte daraufhin die Rezept-Plattform »mitohnekochen«, die es ermöglicht, die Rezepte auf verschiedene Unverträglichkeiten zu filtern. Durch die Community dort erkannte sie vor 15 Jahren den Bedarf an fructosefreien Lebensmitteln. Nach Recherchen im Internet begann sie auf ihrem Küchentisch mit der ersten Produktion von fructosefreien Bonbons.
Unter der Marke »Frunix« wurden in den vergangenen drei Jahren von Renée Hanslik zwölf Produkte entwickelt, die statt auf Fructose auf die Basis von Glucose (Traubenzucker) setzen. Neben den Fruchtbonbons stehen auch Kräuterbonbons, Hustensirup, Mais- und Vanillezucker sowie der Honigersatz »Honix« im Sortiment – und sind allesamt fructosefrei, glutenfrei, vegan und ohne künstliche Süßstoffe. Seit zwei Jahren unterstützt sie ihr Mann Christoph Hanslik im wirtschaftlichen Bereich und kümmert sich um die Kalkulation, während Renée sich der Produktentwicklung, dem Layout und der Kundenbetreuung annimmt.
Der Weg zu Puls4
»Frunix« nahm immer konkretere Formen an und wuchs im Laufe der Zeit, sodass die beiden vor kurzer Zeit bei der Puls4-Start-up-Sendung »2 Minuten, 2 Millionen« gelandet sind. »Ich wurde von der Familie, Freunden und Bekannten immer wieder angesprochen, dass ich mich dort bewerben soll. Wir wurden angenommen und haben uns anschließend intensiv auf den Pitch vorbereitet«, blickt Renée Hanslik zurück.
»Wir wurden angenommen und haben uns anschließend intensiv auf den Pitch vorbereitet«
Renée Hanslik, Gründerin von »Frunix«
Zuerst erhielt Renée Hanslik von Markus Kuntke das »Start-up-Ticket«. Damit sind die Produkte bei Billa, Merkur und Bipa erhältlich. Nach harten Verhandlungen stiegen mit Dagmar Grossmann, dem Wolfsberger Bernd Hinteregger, Alexander Schütz und Hans Peter Haselsteiner letztendlich gleich vier Investoren mit einer Gesamtsumme von 300.000 Euro für 30 Prozent der Firmenanteile bei »Frunix« ein. »Ich war über das Start-up-Ticket sehr froh, aber wir wollten uns nicht zu billig verkaufen. Wir haben jeden Cent, den wir eingenommen haben, reinvestiert«, blickt Hanslik auf die Verhandlungen mit den Investoren zurück.
Erhältlich sind die Produkte u. a. bei Billa, Bipa und Merkur, im Haus der Region, online unter www.frunix.at und unter www.prokopp.co.at, in der Manufaktur in Bad St. Leonhard, im »s‘Kistl« in der Grazer Herrengasse und im Citypark Graz sowie in allen »Gewusst wie«-Filialen.
Für die »Frunix«-Gründerin spielt aber nicht nur der Erfolg der eigenen Marke eine wichtige Rolle. Ein Anliegen ist ihr, den Menschen bewusst zu machen, welche Auswirkungen Fructose auf den Körper hat: »Am wichtigsten ist es mir, das Thema Fructose und Zucker in die Bevölkerung zu bringen. Eine fructosearme Ernährung verhindert eine nichtalkoholische Fettleber, Altersdiabetes und Gicht. Wenn ich das in die Bevölkerung bringen kann, bin ich schon sehr zufrieden. 15 Prozent der Bevölkerung leiden an einer Fructoseintoleranz. Fructose wird aber nicht, wie viele glauben, nur über Früchte aufgenommen, denn ganz normaler Haushaltszucker besteht zu 50 Prozent aus Fructose.«
Der Weg nach Bad St. Leonhard
Renée und Christoph Hanslik stammen aus Wien und haben vor rund zehn Jahren ein Haus in Bad St. Leonhard gekauft. »Zuerst war es ein Rückzugsort für das Wochenende. Den ersten Lockdown haben wir durchgehend in Bad St. Leonhard verbracht.« Und ebenda wurde auch die »Frunix«-Manufaktur im ehemaligen Eisenwarengeschäft der Familie Semmelrock am Hauptplatz eröffnet.
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!