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Wolfsberg. »Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem Nachbar nicht gefällt«, meinte Friedrich Schiller. In einer Wolfsberger Siedlung hängt der Haussegen schief. Dieter Szolar, Anrainer des Kasernenwegs, ist mit den Vorgängen auf dem Nachbargrundstück nicht einverstanden und hat sich mit einer Beschwerde an die Stadt gewandt – nicht zum ersten Mal. Denn dort, auf einem Areal in der Mozartstraße 1, gehen Dinge vor sich, die laut Szolar nicht mehr katholisch sind.
Er sagt: »Da die Bewohner dieses Gebäudes in der Mozartstraße keinen Bio-Abfallkübel besitzen, werden Speisereste und sonstiger Bioabfall einfach in den Thujenzaun entsorgt, was damit ein Paradies für Ratten geworden ist. Die Tiere haben inzwischen angsterregende Größen erreicht« – Szolar vergleicht sie mit der von Katzen.
Weiters werden laut ihm in einem »Verschlag« Materialien gelagert, die teils auch brennbar sein sollen. »Ganz nebenbei hat es hier schon öfters gebrannt«, so der erboste Nachbar. Und: Weil die Garagen und Abstellflächen für die vielen Pkw der Bewohner zu klein seien, werden sie nicht nur in der Wiese geparkt, sondern dort auch repariert und gewaschen. Szolars Forderung an die Stadt: »Diese unerträglichen Zustände müssen unverzüglich eingestellt werden.«
»Ein Blödsinn«
Besitzer besagten Hauses ist der Wolfsberger Burghard Feldbaumer. Er sagt: »Das mit den Bränden ist ein Blödsinn, das war vor 20 Jahren und damals war es Brandstiftung.« Allerdings sei es laut Feldbaumer richtig, dass Bewohner nach dem Grillen Speisereste in der Hecke entsorgt hätten. »Sie sagten, sie wollten die Vögel füttern. Nachdem sich die Gemeinde vor etwa 14 Tagen bei mir meldete, habe ich das sofort untersagt und abgestellt. Diese Mieter sind außerdem mittlerweile aus meinem Haus ausgezogen.«
Von Ratten weiß Feldbaumer nichts, »ich habe nur ein paar Mäuse gesehen«. Auch Autoreparaturen und -wäschen sind ihm nicht bekannt, »vielleicht wurde einmal ein Fahrzeug abgespritzt«. Schließlich hat sich für das Problem mit der Gartenhütte – Szolar nennt sie »Verschlag« – laut dem Besitzer schon eine Lösung gefunden: »Ich habe eine Firma beauftragt, um die Hütte zu entfernen. Dort kommt eine weitere Parkgelegenheit hin. Jetzt wird alles sauber gemacht, in zwei Wochen ist alles geregelt.« Tatsächlich war die Hütte kurz nach dem Gespräch bereits abgerissen. Auch die Thujenhecke wollte er stutzen lassen. »Die gehört Szolar und ist bereits weit auf meinen Grund gewachsen. Die wird jetzt auch geschnitten«, so Feldbaumer. Den Wirbel kann er nicht nachvollziehen, denn am Haus liege ihm viel: »Jetzt wohnt auch meine Tochter darin, ins Dachgeschoss zieht eine junge Familie ein. Warum meldet sich Szolar nicht bei mir, anstatt die ganze Welt zu alarmieren? Zu mir hat er nichts gesagt.«
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