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Experten stellen ihr Wissen bereitAusgabe | Mittwoch, 13. März 2019

Allein im Vorjahr wurden im Rahmen der Veredelungsaktion am Zogglhof bei St. Paul an einem Tag rund 500 Obstbäume veredelt. Ziel der Aktion ist es, alte Obstsorten vor dem Verschwinden zu bewahren.

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St. Paul. Schon die alten Griechen bezeichneten die Obstveredelung als die »erste gelungene Transplantation«. Wie wichtig diese Veredelung für die Erhaltung der Vielfalt alter Sorten ist, wissen auch die Mitglieder der Mostbarkeiten. Aus diesem Grund veranstalten sie am Sonntag, 17. März, wieder eine Veredelungsaktion von Obstbäumen am Zogglhof bei St. Paul (Details siehe Info-Box). »Allein im Vorjahr wurden so an einem Tag rund 500 Bäume mit alten Obstsorten veredelt, worüber wir uns natürlich sehr freuen«, erklärt Mostbarkeiten-Obmann Hans Köstinger.

Alte Sorten erhalten

Das Veredeln funktioniert dabei so: Wer einen alten Apfel- oder Birnbaum in seinem Garten hat und diese Sorte erhalten will, indem ein neuer, junger Baum mit derselben Genetik gepflanzt werden soll, der kann mit seinen Reisern (Zweige, die zur Veredelung dienen) auf den Zogglhof kommen.  Dort werden diese Reiser von den Baumschnitt- und Veredelungsexperten der Mostbarkeiten auf Sämlingsunterlagen, die vor Ort vorhanden sind, gepfropft (so der Fachausdruck). Die Sämlinge (junge Baumpflanzen) können dann mitgenommen und daheim ausgepflanzt werden.

Wichtig beim Auspflanzen

Beim Auspflanzen eines Obstbaumes gilt es jedoch, einige Punkte zu beachten. Kernobstbäume wie Äpfel oder Birnen sollen eher auf fruchtbaren, humosen Böden gepflanzt werden. »Vor allem bei Apfelbäumen ist darauf zu achten, dass ein Wühlmausschutz die Wurzeln vor Mausfraß schützt«, so Köstinger. Wie hoch der Baum werden soll, kann jeder selbst durch das Anschneiden des Leittriebes bestimmen. In Sachen Schnitt und Pflege von Obstbäumen bieten die Mostbarkeiten Spezialkurse an.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass vor allem alte Obstsorten wie Gravensteiner, Kronprinz Rudolf, Lavanttaler Banane oder Bohnapfel in der Obstverarbeitung nur die gewünschte Qualität bringen, wenn sie von Sämlingsunterlagen geerntet werden. Darüber hinaus gibt es in Obst- und Hausgärten besondere Typen und Klone von Sorten, die es in keiner Baumschule zu kaufen gibt. »Deshalb stellen wir unser Fachwissen zur Verfügung, veredeln diese Sorten und mittels der ausgesetzten jungen Bäume bleiben sie auch weiterhin erhalten«, betont der Obmann.

Veredelungsaktion 2019


Wann: Sonntag, 17. März

Wo: Kompetenzzentrum Zogglhof bei St. Paul

Dauer: 9 bis 16 Uhr

Wichtig: Der Baumbesitzer muss geeignete Reiser mitbringen (Reiser alter Obstsorten sind auch vor Ort erhältlich), Sämlingsunterlagen werden zur Verfügung gestellt, Unkostenbeitrag: zwölf Euro

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