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Wolfsberg. Dass im Lavanttal die Sangeskunst zu Hause ist, weiß ganz Österreich. Dass aber auch ein Geistlicher zum Mikrofon greift, kommt nicht alle Tage vor. Der Wolfsberger Pfarrer Christoph Kranicki bewies jetzt sängerisches Selbstvertrauen und nahm mit der bekannten Sopranistin Iva Schell das Lied »Liebe, die meinen Schatten kennt« auf. Es ist Teil einer von Kranicki initiierten CD namens »Hoffnung. Das Projekt«, die am 10. Oktober bei zwei Galakonzerten in der Wolfsberger Markuskirche vorgestellt wird. Mit dabei: »Die Neffen von Tante Eleonor«, der Saxofonist Edgar Unterkirchner sowie Vertreter der Musikschule Wolfsberg, die alle ebenfalls auf der CD zu hören sind. Kranicki: »Eines der größten musikalischen Highlights des Lavanttals 2021!«
»Ich bin kein Profi. Letztlich müssen das die Zuhörer beurteilen«
Christoph Kranicki über seine gesangliche Qualität
Der Wolfsberger Pfarrer: »Während des Lockdowns hatte ich die Idee, den Menschen neue Hoffnung zu geben.« Darauf entstand der Gedanke, eine CD aufzunehmen. »Es war mir wichtig, dass wir sie gemeinsam machen, mit mehreren Künstlern«, so Kranicki.
Er kontaktierte Lavanttaler Musiker, die sofort ihre Teilnahme zusagten. Mit Schell, Unterkirchner, den Neffen der Musikschule wurde ein Programm erarbeitet, das als Livekonzert und als Tonaufnahme umgesetzt werden sollte. Die so entstandenen Lieder lagen den Künstlern entweder am Herzen und wurden neu interpretiert – oder sie für die CD eigens komponiert. Kranicki: »Den Text von ›Liebe, die meinen Schatten kennt‹ habe ich mit Marko Zeiler von den ›Neffen‹ geschrieben.«
»Eine Herausforderung«
Das Lied mit Iva Schell aufzunehmen war laut dem 36-jährigen Geistlichen »eine große Herausforderung, machte aber auch viel Spaß. Sie ist eine sehr offene Person, wir haben ja auch schon mehrere Projekte in der Markuskirche umgesetzt.« Das Singen war für Kranicki keine neue Erfahrung: »Ich singe ja auch immer in der Kirche bei den Gottesdiensten.« Wie schätzt er seine gesanglichen Fähigkeiten ein? »Ich bin kein Profi. Letztlich müssen das die Zuhörer beurteilen.«
Eine CD aufzunehmen ist nicht kostenlos. Zur Finanzierung des Projekts sagte Kranicki: »Die Pfarre hat sie mit Unterstützung des Landes Kärntens sowie eines Wolfsberger Steuerberaters vorfinanziert. Die Hoffnung ist natürlich, dass die Kosten durch den Verkauf und die beiden Galakonzerte wieder hereinkommen.« Der Erlös wird der Renovierung der Markuskirche zugute kommen.
Die CD enthält 13 Lieder, die einen weiten musikalischen Bogen umfassen: von sakraler Literatur über neue Bearbeitungen von Popsongs, Klassik und Volksmusik bis hin zu neuer Musik. Zu hören gibt es beispielsweise »Ambiance Musettienne« des Schweizer Akkordeonvirtuosen Renato Bui, gespielt von Christian Theuermann (Akkordeon) und Edgar Unterkirchner (Sopransaxophon) oder »Fix you« von »Coldplay«, vorgetragen von den »Neffen«. Die Mitwirkenden setzten beim Projekt auf das Aufbrechen von Genre-Schubladen und Kategorisierungen. Obwohl sie in den verschiedenen Stilen musikalisch sozialisiert wurden, scheuen sie sich nicht, musikalisch neue Wege zu bestreiten.
Durch die Einbindung der Musikschule Wolfsberg samt Lehrpersonal und Schülern eröffnete sich auch für den Musiknachwuchs die Chance zum Mitmachen. Das geschah einerseits durch das gemeinsame Komponieren in Workshops mit den etablierten Profikünstlern sowie durch die Einbindung des Chors und Orchesters in das Projekt.
// INFO
»Hoffnung. Das Projekt«
Die beiden Galakonzerte finden am 10. Oktober um 15.30 und
um 19 Uhr in der Markuskirche in Wolfsberg statt.
Eintrittskarten gibt es in der Trafik Bardel am Hohen Platz sowie im Pfarrbüro am Markusplatz.
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