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Mängel im Lavanthaus: Verantwortliche Firma ist pleite, Stadtwerke wollen trotzdem Geld sehenAusgabe 44 | Mittwoch, 30. Oktober 2019

90.000 Euro kostet die Sanierung des Wolfsberger Gebäudes, die von eindringendem Wasser verursacht wurde. Zwei Unternehmen, die am seinerzeitigen Bau beteiligt waren, sollen dafür gerade stehen. Eine davon ist in Konkurs, ihre Versicherung soll jetzt zahlen.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Dramatisch sieht die Stirnseite des Lavanthauses aus: Die Verhüllung erinnert an ein künstlerisches Projekt. Damit hat das Vorhaben freilich nichts zu tun, die Sanierungsarbeiten waren notwendig, denn ohne sie hätten bei Schneefall Probleme mit der Statik gedroht. Foto: Hok

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Wolfsberg. Probieren kann man ja. Das sagen sich auch die Wolfsberger Stadtwerke. Und sie müssen es sogar. Denn heuer wurden im Obergeschoss des Lavanthauses so gravierende Baumängel entdeckt, dass umgehend Reparaturarbeiten in Auftrag gegeben werden mussten. Die Kosten liegen bei 90.000 Euro – und die gilt es, wieder hereinzubekommen. 

Allerdings: Eines der beiden verantwortlichen Unternehmen ist bereits in Konkurs und nicht mehr existent. Jetzt versuchen die Stadtwerke, über die Versicherung dieser Firma an ihre Ausgaben zu kommen.

 Dieter Rabensteiner, Geschäftsführer der Wolfsberger Stadtwerke: »Das Problem ist, dass im Anschlussbereich zwischen Fenster und Nordfassade Wasser eindringt. Der ordentliche Einbau war bei der seinerzeitigen Abnahme nicht zerstörungsfrei nachprüfbar. Als wir heuer in dem Bereich Setzungen bemerkten, gingen wir dem nach und stellten fest, dass das Holz durchgemorscht ist.« Der Schaden muss ruckzuck behoben werden, denn legt sich im Winter eine Schneedecke auf das Gebäude, drohen laut Rabensteiner »statische Probleme« beim aus Holz bestehenden Obergeschoss. dann würden weit größere Probleme  warten ...

»Wir haben die Hoffnung, das Geld zu erhalten, sonst hätten wir diese Schritte nicht gesetzt«
Dieter Rabensteiner, Geschäftsführer Stadtwerke

»Die Fenster mussten jetzt heraus, dann das Holz darunter. Der Bereich wird repariert, ordnungsgemäß abgedichtet und noch einmal verstärkt. Dann sollte es halten«, so der Geschäftsführer. Die  Verantwortung für die Probleme tragen laut Rabensteiner jene zwei Unternehmer, die für den Einbau der Fenster bzw. die Dachdeckerarbeiten zuständig waren.

Der Stadtwerke-Chef: »Eine gibt es noch, die andere meldete Konkurs an. Gegen die, die noch besteht, haben wir rechtliche Schritte eingeleitet. Bei der anderen lassen wir prüfen, ob ihre Versicherung den Schaden ersetzt. Natürlich haben wir die Hoffnung, dass wir das Geld bekommen, sonst hätten wir diese Schritte nicht gesetzt.« Rabensteiner betont: »Mit der damals verantwortlichen Baufirma hat das alles nichts zu tun, gegen sie läuft keine Klage.«

In Wolfsberg kursierende Gerüchte, wonach im Zuge der derzeitigen Sanierung weitere Mängel entdeckt wurden, die ebenfalls behoben werden müssten, was die Bauzeit um mehrere Wochen verlängern werde, weist Rabensteiner zurück: »Nein, das ist nicht richtig. Wir werden wie vorgesehen Anfang der zweiten November-Woche fertig sein, weitere Schäden wurden nicht entdeckt.«

Geschichte des Hauses

Baubeginn des Lavanthauses, das 3,71 Millionen Euro kostete und den Stadtwerken gehört, war im Mai 2007, ein Jahr später war es fertig. Den »Grundstock« bildete das ehemalige Betriebsgebäude der Druckerei Theiss, das Mitte des 19. Jahrhunderts als Wirtschaftsgebäude des Schloss Bayerhofen gebaut worden war. Zur Errichtung des Lavanthauses wurde es saniert und überbaut.

Auf einer Fläche von rund 3.000 Quadratmetern finden heute neben dem Museum auch ein Unternehmenszentrum mit 13 Firmen und die Café-Bar »Embassy« Platz. Außerdem haben die Stadtwerke im Lavanthaus ihre Zentrale untergebracht.

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