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Wolfsberg. »Wie geht es dem Bürgermeister?«, lautet eine Frage, die den Redakteuren der Unterkärntner Nachrichten derzeit oft gestellt wird. Zuletzt gab es einen Hinweis: Hannes Primus soll wieder halbtags im Rathaus arbeiten.
»Das stimmt so nicht ganz«, sagte der Wolfsberger Bürgermeister (SPÖ) in der Vorwoche am Telefon. »Ich bin zwar gerade auf dem Weg ins Büro, um einen Gesprächstermin wahrzunehmen«, regelmäßig seien die Aufenthalte im Rathaus aber noch nicht. »Ich war eben in der Apotheke, um Tabletten zu holen, von denen ich derzeit sehr viele nehmen muss«, sagte Primus. Im August waren es 36 Stück, die er täglich einzunehmen hatte. »Ich achte dabei aber sehr genau auf den Abstand zu anderen Menschen und trage einen Mundschutz.« Denn er darf sich jetzt unter keinen Umständen mit einer Krankheit infizieren.
»Ich war eben in der Apotheke, um Tabletten zu holen, von denen ich noch viele nehmen muss«
Hannes Primus, Bürgermeister
Wie berichtet musste sich der 48-Jährige im Juli erst einer Chemotherapie unterziehen, der eine Transplantation von Knochenmarkstammzellen folgte. Spenderin war seine Schwester. Primus erklärte im April nach eine Gemeinderatssitzung, dass er am Myelodysplastischen Syndrom (MDS) leide. Unter diesem Begriff wird eine Gruppe von Erkrankungen des Knochenmarks zusammengefasst, bei denen die Blutbildung nicht von gesunden, sondern von genetisch veränderten Stammzellen ausgeht.
Zwölf Kilo abgenommen
Die Behandlung wurde im Klinikum Graz durchgeführt, nach fünfwöchiger Isolation durfte er das Krankenhaus verlassen und nach Wolfsberg zurückkehren. Zwölf Kilo weniger brachte er zu dieser Zeit auf die Waage.
»Es geht mir jetzt den Umständen entsprechend«, so der Bürgermeister in der Vorwoche, »ich gehe auch einkaufen, verhalte mich aber wie während der Corona-Pandemie. Von mir geht keine Gefahr aus, aber ich muss mich vor Krankheitserregern in Acht nehmen. An großen Veranstaltungen darf ich nicht teilnehmen.«
Jede Woche fährt er nach Graz: »Dort wird eine Blutkontrolle gemacht. Die Werte sind soweit gut, nur die roten Blutkörperchen hängen zurück. Das ist aber normal, weil sich jetzt meine Blutgruppe in die meiner Schwester umwandelt. Das dauert.« Dabei erhält er auch wöchentlich eine Blutkonserve: »Zur Anregung. Wenn eine Woche vorbei ist, merke ich, wie meine Energie weniger wird.« Die Behandlung zeigt Wirkung, »es dauert aber noch, bis ich sagen kann, das Grobe ist gebannt. Auch die Chemotherapie hat noch Auswirkungen, mir ist übel. Es ist nicht einfach, ich bin aber zufrieden, wie es ist.« Der 5. Oktober wird für ihn ein wichtiger Tag: »Es ist der 90. Tag nach der Transplantation, dann sollen die Medikamente reduziert werden.«
»Die Werte sind gut, nur die roten Blutkörperchen hängen zurück, aber das ist normal«
Derselbe über die Untersuchungsergebnisse
Die nächste Sitzung des Wolfs-berger Gemeinderats soll im Oktober stattfinden. Wird er sie bereits leiten? Primus: »Das weiß ich noch nicht. Meine Vertretung durch die beiden Vizebürgermeister, die Stadt- und Gemeinderäte funktioniert gut. Zurzeit kann ich aber nur von Woche zu Woche sagen, wie es mir geht.«
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