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Bewegungstrainer Kurt Pobaschnig: »Für einen Babyschwimmkurs fehlt die Infrastruktur im Tal«Ausgabe 26 | Mittwoch, 26. Juni 2024

Kurt Pobaschnig (46) ist den bewegungsfreudigen Lavanttalern ein Begriff. Mit den Unterkärntner Nachrichten spricht er über das steigende Interesse an Fitnessangeboten, die Konkurrenz aus dem Netz und warum im Tal keine Babyschwimmkurse möglich sind.

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Sie haben sich in Wolfsberg als Bewegungstrainer selbstständig gemacht. Warum erfolgte der Schritt in die Selbstständigkeit und was macht ein Bewegungstrainer? 
Ich arbeitete zehn Jahre in der Reha-Klinik in Althofen mit Menschen, die eine Krankheit oder Verletzung hatten. Ich wollte nach der langen Zeit etwas anderes machen und mit Menschen arbeiten, die präventiv etwas für ihre Gesundheit machen wollten. Daher absolvierte ich eine Vitaltrainerausbildung in Graz und musste mich  danach entscheiden, ob ich selbstständig oder in einem Hotel arbeiten möchte. Ich arbeitete zunächst drei Jahre in einem Hotel in Tirol, merkte dabei aber, dass das nicht die Erfüllung für mich ist und so erfolgte der Schritt mit »Körperkult – Der Bewegungsraum« in die Selbstständigkeit. 

Was bieten Sie mit »Körperkult – Der Bewegungsraum« alles an?
Grundsätzlich biete ich alles an, was mit Bewegung und Fitness zu tun hat, wobei ich im präventiven Bereich tätig bin. Die Leute kommen zu mir, um künftig von Krankheiten verschont zu bleiben. Ein Schwerpunkt von mir liegt auf Rückenschule und Wirbelsäulengymnastik, aber auch auf Ausdauertraining, Nordic Walking, Kids in Bewegung uvm. Ich biete aber auch Aquagymnastik und betriebliche Gesundheitsförderung an. Ich setzte aber auch ASVÖ-Projekte um und bin Bewegungscoach in Kindergärten.

Wer sind Ihre Klienten?
Ich habe eine große Stammkundschaft im privaten Bereich. Mein ältester Klient ist 90 Jahre alt, zu meinen Kunden zählen aber auch Kinder, die gerade einmal fünf Jahre alt sind. Meine Klienten sind Männer und Frauen aus allen Alters- und Gesellschaftsschichten.

Sie waren danach auch beim WAC tätig. Wie sind Sie dazu gekommen und was war dort Ihre Aufgabe?
Ich habe 2008 über Mundpropaganda erfahren, dass der WAC einen Fitnesstrainer sucht. Ich meldete mich bei der Familie Riegler und hatte ein Vorstellungsgespräch mit dem Vorstand und wurde angenommen. Ich war vier oder fünf Jahre als Masseur und Vitaltrainer beim WAC. In dieser Zeit habe ich mich auch im Nachwuchsbereich engagiert und war insgesamt zehn Jahre lang Nachwuchstrainer beim WAC.  

Auf Ihrer Website wird auch Babyschwimmen angeboten. Gibt es dafür eine Nachfrage im Lavanttal?
Die Nachfrage nach Babyschwimmkursen im Bezirk ist durchaus gegeben. Ich habe auch einige Einheiten durchgeführt, bin aber davon abgekommen. Es fehlt dafür im Lavanttal einfach die entsprechende Infrastruktur. Die Wassertemperatur, die für Babyschwimmen notwendig ist, gibt es in den Wolfsberger Badeeinrichtungen leider nicht.

Wie sehen Trainingseinheiten bei Ihnen aus?
Wichtig ist mir, dass meine Klienten in jeder Einheit immer wieder etwas Neues erleben und ich ihnen ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm bereitstellen kann. Ich trainiere nicht mit großen Geräten und es werden bei mir keine Gewichte gestemmt. Ich arbeite mit dem Eigengewicht, Rubberbändern, Bällen usw.

Muss ein Klient jedes Mal mit Ihnen trainieren oder bekommt er auch Aufgaben, damit er zu Hause trainieren kann?
Grundsätzlich gibt es ein Erstgespräch, auf dessen Basis ich einen Trainingsplan erstelle. Damit können die Übungen zu Hause gemacht werden. Nach einer gewissen Zeit wird ein Gespräch mit dem Klienten geführt und das Trainingsprogramm dementsprechend adaptiert.

Gab es in den vergangenen Jahren ein steigendes Interesse an Fitnesstrainings?
Da ist durchaus eine sehr stark steigende Tendenz bemerkbar. Allerdings haben sich die Gründe für das Fitnesstraining verändert. Früher war das Training körperbetont, die Leute haben trainiert um abzunehmen oder Muskeln aufzubauen. Heute steht das Gesundheitsbewusstsein mehr im Vordergrund. Die Menschen möchten einfach fitter sein, um auch im Alter noch körperlich aktiv sein zu können. Interessant ist, dass Männer eher Hausbesuche buchen, während Frauen lieber Gruppenstunden in Anspruch nehmen.

Im Internet gibt es ja unzählige Fitnessvideos und -gurus. Ist das Internet eine Konkurrenz für Sie? 
Für mich als Unternehmer stellt das Internet keine Konkurrenz dar, da ich den Klienten eine persönliche Beratung biete und da kann das Internet nicht mithalten. Natürlich können Fitnessinteressierte im Internet auch Übungen finden, aber es kann genauso passieren, dass man nichts Passendes findet. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass Menschen zu mir gekommen sind, die Programme aus dem Internet versucht hatten, die aber nicht das gewünschte Ergebnis gebracht haben. 

Wie sieht es mit den Kosten für Trainingseinheiten aus
Mir ist es wichtig, dass das Training für jeden leistbar ist. Daher gibt es unterschiedliche Angebote. Zum Beispiel kostet ein Zehnerblock für ein Gruppentraining 85 Euro. 50 Minuten Personal Training kosten ebenfalls 85 Euro, 30 Minuten gibt es um 50 Euro. 

Man hört regelmäßig, dass die  Kinder immer dicker werden und oft einfache Koordinationsübungen nicht schaffen. Ist das so? 
Es hat sich gegenüber meiner Kindheit sehr viel verändert. Dass sich viele Kinder heutzutage weniger bewegen als früher, ist sicher so, hat aber viele unterschiedliche Gründe. Früher hatten die Eltern Zeit, ihre Kinder zum Training zu bringen oder mit ihnen etwas zu unternehmen. Heute müssen oft beide Elternteile arbeiten und das geht zu Lasten der Kinder. Aber es hat sich in diesem Bereich in den vergangenen Jahren einiges getan. Man ist draufgekommen, dass es wichtig ist, Kinder körperlich zu betätigen. Der Trend geht in die richtige Richtung. Man muss dem aber auch bei der Ausbildung der Kindergartenpädagogen Rechnung tragen, damit sie Bewegungseinheiten professionell leiten können. Man sieht aber auch, dass Eltern dieses Thema aufgreifen. Zum Beispiel waren heuer beim Familiensporttag in St. Paul über 700 Personen dabei. Die Zahl steigt jedes Jahr an.

Waren Sie selbst als Sportler aktiv bei einem Verein? 
Ich habe jahrelang Fußball gespielt. Ich war in Treibach mit 15 Jahren der jüngste Kicker in der Kärntner Liga. Allerdings musste ich verletzungsbedingt meine Karriere recht früh beenden.  

Nachdem derzeit die Fußball-Europameisterschaft über die Bühne geht: Wer wird Europameister und wie weit kommt Österreich?
Vor Beginn der Europameisterschaft war mein Tipp Frankreich. Mittlerweile denke ich, dass es Spanien machen wird. Für Österreich ist ein Platz unter den Top-Vier möglich.

// zur Person
Kurt Pobaschnig (46) wurde in Klagenfurt geboren und ist in Kappel am Krappfeld aufgewachsen. Nach der Schule absolvierte er diverse Ausbildungen im Fitness- und Rehabereich. Pobaschnig war zehn Jahre in der Reha-Klinik in Althofen beschäftigt und nach dem Abschluss der Vitaltrainer-Ausbildung arbeitete er in einem Hotel in Tirol. Danach machte er sich als Bewegungstrainer selbstständig und führte für die Sportdachverbände verschiedene Projekt durch. 
Ab 2008 war er mehrere Jahre  beim WAC als Vitaltrainer in der Regionalliga tätig und baute daneben sein eigenes Studio »Körperkult – Der Bewegungsraum« in Wolfsberg auf, das er erfolgreich führt. 
Pobaschnig ist Koordinator für Gesundheits- und Breitensport beim ASVÖ Kärnten.
Er  ist mit Elisabeth Dohr-Pobaschnig verheiratet. Gemeinsam haben die beiden zwei Kinder, Sohn Lorenz (7) und Tochter Luisa (11). 

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