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Nicole Ferner: »Viele Menschen glauben nicht, dass ein Rottweiler als Rettungshund geeignet ist«Ausgabe 19 | Mittwoch, 7. Mai 2025

Nicole Ferner und ihre Mann Rene besitzen vier Hunde. Rottweiler-Hündin Pepsi befindet sich derzeit in der Ausbildung zum Rettungshund. Dass Pepsi als Rottweiler ein Listenhund ist und damit als »potenziell gefährlich« gilt, war für das Paar nie ein Thema.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Bild links: Nicole Ferner und Rottweiler-Hündin Pepsi, die demnächst ihre Ausbildung zum Rettungshund abschließen wird. Rechts: Rene Ferner wollte einen Hund, der zu ihm passt. Er entschied sich schließlich für Pepsi. Unten: Pepsi mit Bordercollie-Mischling Hunter (r.) und »Neuzugang« Rave (vorne). Nicht am Bild ist Milow, ihr vierter Hund. Fotos: KK

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Wolfsberg. Nicole Ferner ist 26 Jahre jung, wohnt in Wolfsberg, und arbeitet als Einzelhandelskauffrau im Telekomshop in Wolfsberg und ist, seit der Vorwoche, frisch verheiratet. Ihre Freizeit haben Nicole und ihr Mann Rene Ferner (30) einem einzigen Thema verschrieben: ihren Hunden. »Bei vier Hunden bleibt nicht viel Platz für weitere Hobbys«, lacht die 26-Jährige, die auch sagt: »Wir haben unser Leben komplett den Hunden angepasst.«

Ihren ersten Hund hatte Nicole Ferner, als sie zwölf Jahre alt war. »Das war ein Australian Kelpie und ein fertig ausgebildeter Rettungshund. So bin ich auch in die Rettungshundearbeit hineingerutscht«, blickt die Wolfsbergerin zurück. Als sie mit Rene Ferner zusammengekommen ist, hatte sie bereits zwei eigene Hunde: Bordercollie-Mischling Hunter, jetzt acht Jahre alt, und die französische Bulldogge Milow, jetzt neun Jahre alt – beides Tierschutzhunde. »Für Rene war schnell klar, das kaum Zeit für andere Hobbys bleibt. Und schließlich wollte er selbst einen Hund haben. Wir haben darüber gesprochen, welche Rassen in Frage kommen, und schließlich fiel die Entscheidung auf einen Rottweiler«, sagt Nicole Ferner.

Das Paar hat sich auf die Suche nach einem Züchter in der Nähe gemacht, um im Bedarfsfall problemlos Rücksprache zu halten, und wurde in Prebl fündig. »Für uns war es sehr wichtig, dass es keine Hochleistungszucht war, weil wir einen Familienhund wollten«, sagt die 26-Jährige. Und so zog die heute dreijährige Rottweiler-Hündin Pepsi bei Nicole und Rene ein.

Ausbildung zum Rettungshund
Als Pepsi vier Monate alt war, startete man mit ihr die Ausbildung zum Rettungshund. Trainiert wird dreimal die Woche, davon zweimal Grundgehorsam und einmal Personensuche, in Bad St. Leonhard. Nicole und Rene sind beide Mitglieder beim österreichischen medizinischen Notdienst (ÖMND) / österreichischen Rettungshundedienst (ÖRD). Durch Umstrukturierungen im Verein ist die dreijährige Ausbildung für Pepsi noch nicht beendet.

Der Start verlief für die Hündin etwas holprig, wie Nicole Ferner erklärt: »Sie hatte ein angeborenes Zahnproblem, das mit Schmerzen verbunden war. Deshalb war sie als Welpe nicht sehr freundlich. Wir haben einige Zeit gebraucht, um dem Problem auf den Grund zu kommen. Binnen eines halben Jahres wurde sie zweimal operiert und hatte so viele Tierarztbesuche, dass sie kopfscheu wurde. Sie wollte sich von niemandem mehr berühren lassen, und daran mussten wir natürlich arbeiten.« Schließlich war das Rettungshunde-Training und ihr Charakter ausschlaggebend dafür, dass »wir das schnell wieder rausbekommen haben. Jetzt ist sie sehr menschenbezogen und genießt es, gestreichelt zu werden.«

Dass ein Rottweiler ein Listenhund ist, also eine Rasse, die per Gesetz als gefährlich oder potenziell gefährlich gilt, war für das Paar nie ein Thema. »Viele Menschen glauben nicht, dass ein Rottweiler ein Rettungshund sein kann. Aber es gab mit Pepsi nie ein Problem. Sie eignet sich hervorragend als Rettungshund. Wir besuchen regelmäßig Altersheime oder Schulen und alle sind begeistert von ihr«, sagt die 26-Jährige, die auch weiß: »Man muss bei jedem Hund aufpassen, denn jeder Hund kann, je nach Situation, gefährlich werden.«

Und kürzlich ist Malinois-Welpe Rave als vierter Hund bei Nicole und Rene eingezogen.

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