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Durchs Dach dringt Wasser ein: Ein Klassenraum in der Musikmittelschule Wolfsberg ist gesperrtAusgabe 5 | Mittwoch, 1. Februar 2023

Kandidat zur Landtagswahl kritisiert den Zustand der Schule und gibt an, ein Klassenzimmer musste gesperrt werden. Direktorin bestätigt das, verteidigt aber den Zustand des Hauses. Laut dem Obmann des Schulgemeindeverbands wird das Dach heuer saniert.

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Wolfsberg. Ans Licht brachte es Michael Holzer, Lavanttaler Spitzenkandidat der Neos für die Landtagswahl. Im Interview mit den Unterkärntner Nachrichten sagte er kürzlich, er hätte bereits vor mehreren Monaten bei einem Elternsprechtag in der Musikmittelschule (MMS) Wolfsberg entdeckt, dass ein Klassenraum gesperrt sei: »Das Dach ist undicht.« Seither hätte es keine Veränderung gegeben, die Klasse sei weiterhin nicht benutzbar, das Dach darüber immer noch leck, ein zweiter Raum soll nun ebenfalls betroffen sein. Holzer fordert dringend die Sanierung der Schule.

»Wie bei jedem anderen Gebäude ist dies eine übliche Alterserscheinung und Materialermüdung«
Klaus Penz, Obmann Schulgemeindeverband

Monika Brenner, die Direktorin der MMS Wolfsberg, bestreitet, dass mehrere Klassenzimmer betroffen seien. »Nur ein Raum ist geschlossen. Das ist aber kein Problem für uns, wir haben genug Räume, in die wir ausweichen können«, sagt sie. Die Direktorin klagt über negative Schlagzeilen in der jüngsten Zeit, versichert aber auch, das Schulhaus, in dem derzeit sieben Klassen unterrichtet werden, sei nicht so desolat, wie es dargestellt werde. Der Schulgemeindeverband suche nach einer Lösung, die Sanierung des Daches sei angedacht. »Die Schule hat aber als Institution damit nichts zu tun«, so Brenner, die an Klaus Penz, den Obmann des Schulgemeindeverbands, verweist.

»Vorsorglich gesperrt«

Penz bestätigt in einer schriftlichen Fragebeantwortung die Klassenschließung: »Da es genug Ausweichmöglichkeiten im Gebäude gibt, wurde vorsorglich ein Raum für den Unterricht gesperrt.« Heuer sei eine größere Dachsanierung geplant, wofür laut dem Obmann bereits die Budgetmittel zur Verfügung gestellt wurden. 

Doch wie kann es dazu kommen, dass ein Schuldach undicht wird? Fehlen die finanziellen Mittel zur Instandhaltung der Schule? Penz: »Wie bei jedem anderen Gebäude ist dies eine übliche Alterserscheinung und Materialermüdung, da das Gebäude bereits über 40 Jahre alt ist. Aufgrund der Gebäudegröße ist natürlich ein großer Finanzbedarf gegeben. Wie vorher schon erwähnt, wurden für die Dachsanierung 200.000 Euro im diesjährigen Budget vorgesehen.« Gefahr für die Kinder, die vor der Sperre in dieser Klasse saßen, habe laut Penz »zu keinem Zeitpunkt« bestanden, was er mit vier Ausrufezeichen unterstreicht.

Wie berichtet, wurde bereits 2017 im Schulgemeindeverband beschlossen, die Gebäude nahe des Wolfsberger Stadionbads, in denen die Musikmittelschule und die Berufsbasisschule untergebracht sind, zu sanieren. Dazu wurden Verhandlungen mit dem Schulbaufonds aufgenommen. Die Kosten für die Totalsanierung beliefen sich seinerzeit auf rund neun Millionen Euro, vom Schulbaufonds gab es eine Zusage für die Übernahme von rund sieben Millionen.

Die restlichen zwei Millionen Euro sollten aus Rücklagen finanziert werden. Der Start der Sanierungsarbeiten war im Jahr 2020 geplant, drei Jahre sollte die Sanierung dauern. 

Doch 2020 brach die Corona-Pandemie aus, die Rohstoffpreise schossen in die Höhe. Folge: Die Sanierung der Schule musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Penz im Juli 2021 zu den Unterkärntner Nachrichten: »Derzeit würden sich die Kosten für die Sanierung (Anm.: für den gesamten Komplex) auf 13,6 Millionen Euro belaufen. Es fehlen also vier Millionen Euro, die wir aufbringen müssten.« Daher wurde an einem neuen Konzept gearbeitet. »Wir müssen uns nun auch genau anschauen, wie es mit dem Schulstandortkonzept des Landes aussieht, denn auch die Schülerzahlen sind in den vergangenen Jahren rapide zurückgegangen«, so Penz damals.

Am Konzept wird gefeilt

Jetzt sagt er auf die Frage, ob besagtes Konzept mittlerweile vorliegt: »Wir arbeiten in enger Zusammenarbeit mit dem Schulbaufond an einem Schulstandortkonzept.«

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