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Boutique-Betreiberin macht Baustelle Probleme: Ihr Nachbar ist jetzt zu einem Kompromiss bereit Ausgabe 46 | Mittwoch, 16. November 2022

Veronika Barna, Betreiberin der Boutique »Lolo« in der Johann-Offner-Straße, steht vor dem Aus: Das Nachbarhaus ist seit Monaten eine Baustelle, ihr Geschäft »unsichtbar«. Karl Kostmann, der das Nebengebäude sanieren lässt, sichert nach Anruf der UN Hilfe zu.

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Wolfsberg. »Mein Geschäft steht auf der Kippe, lange kann ich nicht mehr so weitermachen.« Das sagt Veronika Barna, die seit November 2020 die Boutique »Lolo« in der Johann-Offner-Straße 3 in Wolfsberg betreibt. Ihr Problem: Die Sanierung des Nachbargebäudes, die seit September des Vorjahrs läuft und seither ihr Geschäft »unsichtbar« macht. Denn Kunden haben aufgrund der Absperrung sowie vor der Boutique geparkter großer Firmenautos keine Sicht mehr auf ihre Schaufenster. 

Eine schnelle Lösung 

Doch eine Lösung ist gefunden: Der Wolfsberger Unternehmer Karl Kostmann, der das Haus Johann-Offner-Straße 5 von Grund auf erneuern lässt, sagt auf Anfrage der Unterkärntner Nachrichten: »Ich werde den Baufirmen sagen, dass sie nicht mehr vor dem Geschäft parken sollen. Außerdem ist der Bau soweit fortgeschritten, dass geplant ist, den Bauzaun am 24. November zu entfernen. Dann wird es wieder freie Sicht auf die Boutique geben. Dazu ist in Kürze der Innenhof fertig und die Autos der Unternehmen können dort abgestellt werden.«

»Wenn die Baustelle noch Monate dauert, muss ich aufgeben und die Boutique schließen«
Veronika Barna, Betreiberin »Lolo«

Barna hat ihre Boutique im November 2020 als Pop-up-Store eröffnet. Das heißt, die Stadt übernahm sechs Monate lang einen Teil der Miete, um die Jungunternehmerin zu unterstützen und das Geschäftslokal nicht ungenützt zu lassen. »Lolo« entwickelte sich gut, die Pop-up-Vereinbarung lief aus, Barna stand auf eigenen Beinen. Ihre Auslage, in der sie die angebotene Kleidung präsentiert, wurde zur »Visitenkarte«, die Kunden anlockte. »Es spielt eine große Rolle für mein Geschäft, das Schaufenster ist das Um und Auf«, sagte die 30-Jährige.

Daher traf es sie umso härter, als die Renovierung des Nachbarhauses begann. Barna: »Mein Geschäft war abgeschottet, Kunden beschwerten sich, dass sie die Auslage nicht mehr sahen. Der Umsatz ging zurück, mittlerweile stehe ich auf der Kippe. Wenn die Baustelle, die eine zusätzliche Belastung zu steigenden Kosten und Inflation ist, noch Monate dauert, muss ich aufgeben und schließen.« Denn seit die Absperrung vor der Boutique entfernt ist, parken oft Fahrzeuge der Baufirmen davor – und verstellen die Sicht der Kunden. 

»Ich werde den Firmen sagen, dass sie nicht mehr vor dem Geschäft parken sollen«
Karl Kostmann, Unternehmer

Sie wandte sich an die Stadt, die ihr anbot, als Unterstützung einen Teil der Miete zu übernehmen. »Das ist schön«, sagt Barna, die den Zuschuss noch nicht beantragt hat, »hilft mir aber nicht wirklich.« Doch eine weiterer Handhabe hatte die Stadt nicht.

Die Unternehmerin: »Ich verstehe, dass das Gebäude saniert werden muss und es freut mich, wenn die Stadt schöner wird. Und ich weiß auch, dass die Firmenautos irgendwo parken müssen. Ich möchte aber nicht links liegen gelassen werden.« Barna will jetzt wissen, wie lange die Baustelle noch laufen wird.«Wenn es noch länger dauert, wäre es gut, wenn wir einen Kompromiss finden könnten, damit mein Geschäft wieder einsehbar ist. So wäre es gut, wenn sich die Firmenautos einen anderen Parkplatz suchen würden«, sagt 30-Jährige.

»Jeder darf dort parken«

Karl Kostmann sagt: »Ich habe die Gebühr an die Stadt bezahlt, um den Parkplatz vor der Boutique für Absperrmaßnahmen nutzen zu können. Seit eineinhalb Monaten ist dieser Bereich wieder frei – und jeder darf dort parken, der dafür bezahlt, auch die Autos der Baufirmen.« Der Umbau wird laut ihm mit Millionenaufwand betrieben, »das dauert seine Zeit und da gibt es auch viele Handwerker, die ihre Fahrzeuge irgendwo abstellen müssen«. Dennoch zeigt er sich im Gespräch mit den Unterkärntner Nachrichten kompromissbereit: Er werde den Firmen mitteilen, dass sie ihre Auto woanders abstellen. Kostmann: »Ich will eine gute Nachbarschaft und ich möchte der Unternehmerin helfen. Ich werde selbst auch froh sein, wenn entlang der Offner-Straße wieder alles frei ist.«

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