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Kapellmeister Adolf »Adi« Streit: »Wir versuchen, unsere Freude am Musizieren weiterzugeben«Ausgabe 15 | Mittwoch, 12. April 2023

Der St. Pauler Adolf »Adi« Streit ist seit 25 Jahren Kapellmeister der Alt-Lavanttaler Trachtenkapelle St. Paul, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestandsjubiläum feiert. Großes musikalisches Vorbild war sein Vater. Seit dem Vorjahr ist er auch Bezirkskapellmeister.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Adolf Streit (Bild unten) leitet seit 25 Jahren als Kapellmeister die Geschicke der Alt-Lavanttaler Trachtenkapelle St. Paul, die heuer ihr 100-Jahr-Jubiläum feiert. Anfang April ging bereits ein Jubiläumskonzert über die Bühne, Mitte Juni folgt ein dreitägiges Jubiläumsfest auf dem Sportplatz vor dem Konvikt St. Paul. Fotos: Alt-Lavanttaler Trachtenkapelle St. Paul

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St. Paul. Das Jahr 2023 ist für Adolf »Adi« Streit (47) ein besonderes, denn im Herbst steht er der Alt-Lavanttaler Trachtenkapelle (ATK) St. Paul seit 25 Jahren als Kapellmeister vor. Und: Die ATK St. Paul feiert heuer auch ihr 100-jähriges Bestandsjubiläum.

Die Musik spielt im Leben des St. Paulers seit seiner Kindheit eine tragende Rolle. Sein großes Vorbild war sein Vater, der ebenfalls sehr musikalisch war. »Unter ihm habe ich die ersten Trompetenversuche unternommen als ich acht Jahre alt war«, erinnert sich Streit. Später besuchte er die Musikschule St. Paul und danach das Kärntner Landeskonservatorium. Parallel dazu war er für die Kärntner Militärmusik aktiv. »Während dieser Zeit habe ich auch den Sonderlehrgang der Blasmusikleitung absolviert und schließlich im Jahr 1997 meine Ausbildung zum Kapellmeister erfolgreich abgeschlossen«, blickt der St. Pauler zurück. Ein Jahr später wurde er Kapellmeister der ATK St. Paul. Er selbst spielt die Trompete und das Flügelhorn.

Begonnen hat seine Kapellen-Karriere aber 1988 im Granitztal. Adolf Streit erzählt: »Mein Vater war Gründungsmitglied der Musikkapelle Granitztal, deshalb habe ich auch dort begonnen. Ab 1989 war ich auch Mitglied der ÖDK Werkskapelle. Zur ATK St. Paul kam ich 1991.« Als er schließlich Kapellmeister der ATK St. Paul wurde, zählte die Kapelle lediglich »sechs oder sieben Mitglieder«, so Streit. 25 Jahre später sind es 51 aktive Musiker und fünf Marketenderinnen.

Musikalische Familie
Großen Stellenwert hat für den 47-Jährigen natürlich die Familie. Neben seiner Frau Claudia sind auch die beiden Söhne Andreas (15) und Tobias (12) bereits aktiv in der ATK St. Paul tätig. Tochter Cristina (5), die Adolf Streit als seine Prinzessin bezeichnet, ist zwar noch kein offizielles ATK-Mitglied, aber mit der Musik kommt sie durch die Familienmitglieder, die daheim proben, zwangsläufig in Berührung. »Sie zeigt schon sehr großes Interesse an der Musik«, freut sich der sichtlich stolze Vater.

Stolz auf seinen Nachwuchs war Streit vor Kurzem auch, als sich Sohn Andreas beim Jugendmusikwettbewerb »Prima la Musica« mit der Tuba den ersten Platz sicherte. Adolf Streit, der selber mehrfacher Sieger bei »Prima la Musica« ist, freut sich, dass der Sohn in seine Fußstapfen tritt: »Als Vater macht einen das natürlich stolz und glücklich, wenn der Junior den Menschen mit Musik Freude bereitet. Das ist nämlich das Um und Auf.«

Beruflich begann sein Werdegang mit der Ausbildung in der Landwirtschaftlichen Fachschule St. Andrä. Nach einer Lehre als Einzelhandelskaufmann ist er in den Gemeindedienst bei der Marktgemeinde St. Paul eingetreten. Aktuell ist er bei der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg tätig. Ebenfalls ist Streit Vizebürgermeister der Marktgemeinde St. Paul und im Vorstand des St. Pauler Kultursommers.

Die wenige Freizeit, die ihm bleibt, verbringt er mit seiner kleinen Landwirtschaft, die er zu Hause hat, und vor allem in der Natur. »Aber die Musik nimmt schon den Großteil meiner Freizeit ein«, lacht der 47-Jährige, der seit dem Vorjahr auch Bezirkskapellmeister ist. »Es ist eine ehrenvolle Aufgabe, den Kapellen des Bezirks vorstehen zu dürfen. Für mich ist die Blasmusik eine musikalisch-künstlerische, aber auch persönliche Weiterentwicklung für Junge und Junggebliebene«, erklärt der St. Pauler. 

Das Vereinsleben der ATK St. Paul bezeichnet Adolf Streit wie folgt: »Es sind viele Familien in der Kapelle tätig. Es zeichnet uns aus, dass wir sehr viel Zeit in die Kameradschaft und Freundschaft investieren. Wir versuchen, die Freude am Musizieren weiterzugeben.«
Persönliches Highlight in den 25 Jahren, die er der ATK St. Paul als Kapellmeister vorsteht, war im Vorjahr die Teilnahme beim Bundeswettbewerb »Polka, Walzer & Marsch«, als man Kärnten im Wiener Rathaus vertreten durfte.

Jubiläumsfeiern
Am Samstag, 1. April, ging im Konvikt in St. Paul bereits ein Jubiläumskonzert anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der ATK St. Paul über die Bühne. Von 16. bis 18. Juni findet auf dem Sportplatz vor dem Konvikt ein dreitägiges Jubiläumsfest statt. Am Freitag, 16. Juni, gibt es bei freiem Eintritt eine Warm-up-Disco mit »Blackout«. Am Samstag folgt ab 16 Uhr die Regionsmarschwertung. Ab 19 Uhr stehen »Viera Blech« und »Matakustix« auf der Bühne. Karten kosten im Vorverkauf 15 Euro. Am Sonntag folgt das Bezirksblasmusikertreffen. Um 9 Uhr beginnt der Jubiläumsgottesdienst, danach folgt der Frühschoppen mit Programm bis am Abend.

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