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Daniel Rappitsch: Vom Zuckerbäcker über einen Pharmajob hin zum Künstler und UnternehmerAusgabe 33 | Mittwoch, 16. August 2023

Der Wolfsberger Daniel Rappitsch (39) hat eine beeindruckende Karriere hingelegt. Nach seiner Lehre als Zuckerbäcker übte er verschiedene Jobs aus, studierte bildende Kunst und ist nun seit drei Jahren mit dem Unternehmen »CanLab« erfolgreich unterwegs.

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Wolfsberg. Der gebürtige Wolfsberger Daniel Rappitsch gestaltete kürzlich ein Kunstwerk der besonderen Art, wofür er viel Aufmerksamkeit erntete. Er entwarf eine eindrucksvolle Arbeit für seinen langjährigen Freund Aaron Schüßler von »Cars & Glory« in der Redinger Straße in Wolfsberg. Auf einer rund neun mal vier Meter großen Wand hat er ein zum Unternehmen passendes Graffiti gesprüht. »Aaron ist ein alter Freund von mir und hat mich gefragt, ob ich etwas für ihn machen könnte. Ich habe sofort zugesagt und zwei bekannte Autos aus der Muscle Car-Szene aufgemalt. Das hat sehr viel Spaß gemacht«, sagt Rappitsch. 

Rund 60 bis 70 Dosen versprühtet er an zwei Tagen, gearbeitet wurde von 7 bis 20 Uhr. Wichtig waren Rappitsch und Schüssler die Details. »So ist am Fahrzeug Plymouth Road Runner ein kleiner, rund fünf Zentimeter große Road Runner-Vogel aus der Zeichentrickserie ›Road Runner und Coyote‹ verewigt«, sagt Rappitsch. 

Vom Zuckerbäcker zum Künstler

Nach der Schule absolvierte Rappitsch eine Lehre zum Zuckerbäcker in der Café-Konditorei Eberhard in Wolfsberg und war nach dem Bundesheer Patissier bei »Do & Co«. Danach verschlug es ihn nach Linz, wo er bei der Konditorei Niemetz bis zu deren Konkurs tätig war. Daraufhin wechselte er die Branche und ließ sich in der Pharmabranche zum Chemiearbeiter ausbilden. »Mit 27 Jahren habe ich mir aber gesagt, die Pharmabranche ist nichts für mich. Da Kunst immer schon meine große Leidenschaft war, habe ich mich für die Aufnahme an der Kunstuniversität Linz für bildende Kunst mit Schwerpunkt Malerei und Grafik beworben«, erzählt Rappitsch. Aus rund 200 Bewerbern wurden acht aufgenommen, darunter auch der Lavanttaler. Während des sechsjährigen Studiums bereitete er sich auch an der University of Arts in London auf seine Diplomarbeit vor.

»Als ich mit der Universität fertig war, war meine Frau Angelika mit unserer Tochter Charlotte schwanger. Als Künstler hätte ich nicht ausreichend zum Familienunterhalt beitragen können, also ging ich zurück in die Pharmabranche«, blickt Rappitsch zurück.

Ab in die Selbstständigkeit

So richtig glücklich wurde er in diesem Job aber nicht mehr und wollte etwas Neues probieren. Also bewarb er sich beim Brillenhersteller Silhouette. Kurz nach der Vertragsunterzeichnung im Jahr 2020 kam aber Corona, das Unternehmen musste Mitarbeiter abbauen und Rappitsch stand ohne Job da. 

Er erzählt: »Dann dachte ich mir, ich mache mich selbstständig.« Gesagt, getan. 2020 gründete der Lavanttaler das Unternehmen »CanLab Art Projects«, mit dem er seither Graffiti-Workshops für Kinder und Jugendliche, aber auch Teambuilding und Events für Firmen sowie künstlerische Auftragsarbeiten anbietet.

Rappitsch: »Ich habe während des Studiums gesehen, wie der Kunstmarkt funktioniert und sofort gewusst, das ist nicht meins. Ich wollte nie ein klassischer Galeriemaler werden. Mit meiner eigenen Firma kann ich nun das machen, was mir gefällt.«

Und das macht er gut. Er bietet Graffiti-Teamevents an, die von etlichen großen Unternehmen genutzt werden. So hat Rappitsch bereits zahlreiche Events und Workshops für namhafte Unternehmen abgehalten. »Zu meinen Kunden zählen unter anderen KTM, Sparkasse, Raiffeisen, Voest, die ÖBB und viele mehr. Ich mache viele Lehrlingsevents, aber auch mit dem Management. Bei den Events geht es ums Sprayen, was den Teilnehmern – von der Putzfrau bis zum Geschäftsführer – riesigen Spass macht«, berichtet Rappitsch. 

Ab kommenden September beschäftigt der Jungunternehmer auch eine Angestellte. Buchungen für den Lavanttaler Sprayer gibt es bereits bis Februar 2024.

Leidenschaft für Graffiti

Mit dem Sprühen begann Rappitsch früh. »Im Alter von 16 Jahren bin ich oft mit einem Freund nach Wien gefahren und war von den Graffitis begeistert. Schließlich haben wir selbst angefangen zu sprühen«, erzählt der Künstler.

Im Laufe der Zeit hat ihn die Malerei immer mehr begeistert. Während seines Studiums hat er mit dem Sprühen komplett aufgehört. »Ich wollte mich sechs Jahre lang als Maler ausprobieren und habe mit Öl auf Leinwand gemalt, die Farben selbst zusammengemischt usw. Ich habe aber gemerkt, dass das nicht wirklich etwas für mich ist. Allerdings kam ich dann erst durch mein Unternehmen wieder zum Sprühen. Seither habe ich einige Auftragsarbeiten ausgeführt«, so Rappitsch.

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