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Kontrolle der Feinstaubbelastung: Messstation in Wolfsberg hat ausgedient und soll ersetzt werden Ausgabe 15 | Mittwoch, 10. April 2024

Kärntner Landesregierung gab Ausschreibung in Auftrag, um die Messgeräte zu erneuern – auch jenes in der Bezirkshauptstadt. Hier wurden heuer drei Überschreitungen gemessen, Ursache war wohl der Saharastaub. Die Lage hat sich in vergangenen Jahren verbessert.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Die Messstation bei der Bildungswelt Wolfsberg, die kontinuierlich die Feinstaubwerte in der Bezirkshauptstadt überprüft, soll erneuert werden. Sie ist laut Landesrätin Schaar »in die Jahre gekommen«. UN/much

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Wolfsberg. Seit vielen Jahren wird in der Bezirkshauptstadt die Feinstaubbelastung in der Luft gemessen: Die Messstation, die bei der Bildungswelt Wolfsberg angesiedelt ist, soll jetzt erneuert werden. Das teilte Umwelt-Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) mit.

Erstmals Ende des Jahres 1989 beauftragt, verfügt Kärnten seit Jahrzehnten über ein automatisiertes Luftgütemessnetz, das laufend überprüft und an aktuelle Gegebenheiten angepasst wird. Es besteht aus 26 stationären und mobilen Einheiten, die mit unterschiedlichen Messgeräten bestückt sind. Schaar: »Eine Erneuerung der Feinstaub-Messgeräte und der stationären Messcontainer ist nun dringend erforderlich, da sie mittlerweile in die Jahre gekommen sind.« 

Um weiter ein umfassendes Monitoring zu gewährleisten, hat die Landesrätin in der Regierungssitzung über die Erneuerung der Luftgüte-Messeinheiten berichtet. Darauf wurde beschlossen, die zuständige Umweltabteilung des Landes mit der Durchführung des Ausschreibungsverfahrens für neue Messeinrichtungen zu beauftragen.

»Das Kärntner Luftgütemessnetz liefert wesentliche Daten, die die Grundlage für Entscheidungen zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung und der Umwelt sind. Durch die kontinuierlichen Messungen können rechtzeitig geeignete Maßnahmen zur Reduktion von Schadstoffen ergriffen und Umweltstandards eingehalten werden«, sagte Schaar. Ein Beispiel seien die Maßnahmen-Programme für Feinstaub, die in Klagenfurt, im mittleren Lavanttal oder in Ebenthal seit Jahren erfolgreich laufen würden. Laut der Landesrätin enthalten sie konkrete Umsetzungsschritte wie einen verstärkten Fernwärme-Ausbau, die Feinstaub-Problematik habe sich in den angesprochenen Gebieten seitdem wesentlich verbessert.

Schaar: »Die Erneuerung des Kärntner Luftgütemessnetzes ist unumgänglich, um die Luftqualität zu überwachen, Gesundheitsrisiken zu minimieren und die Lebensqualität der Menschen in Kärnten zu verbessern.«

Die Werte der Messstation

Dass die Messstation in Wolfs-berg nicht umsonst steht, zeigt die Überschreitungsstatistik des Umweltbundesamts: Demnach wurde der Grenzwert bei PM10-Feinstaub (Anm.: Staub mit einer Korngröße kleiner als zehn Mikrometer) in der Bezirkshauptstadt seit 1. Jänner diesen Jahres an drei Tagen überschritten. Das heißt, drei Mal wurden mehr als 50 Mikrogramm PM10-Staub pro Kubikmeter gemessen. Allerdings: Gemäß EU-Luftqualitätsrichtlinie sind 35 Überschreitungen zulässig, 25 Überschreitungen sind es laut dem österreichischen Immissionsschutzgesetz-Luft. Die Überschreitungen fanden in Wolfsberg am 30. und 31. März sowie am 1. April statt. Dabei werden die brennenden Osterhaufen, noch mehr aber der ins Land gewehte Saharastaub eine gravierende Rolle gespielt haben. Am Samstag, 30. März, wurden 137 Mikrogramm PM10-Staub pro Kubikmeter verzeichnet. Im Vergleich dazu wurde im gesamten Jahr 2023 nur eine einzige Überschreitung festgestellt – am 1. Jänner mit 61 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Die Lage hat sich in den vergangenen Jahren aber stark verbessert. 2017 wurden noch 20 Überschreitungen des Grenzwerts gemessen.  

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