Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

Hermann Wech lässt seit 40 Jahren Jahren alte Objekte aus Holz in neuem Glanz erstrahlen Ausgabe 32 | Mittwoch, 11. August 2021

1981 machte sich der Wolfsberger Tischlermeister und Restaurator Hermann Wech selbstständig. Mit seiner Frau Anita führt er den Betrieb seither erfolgreich. Nicht nur im Lavanttal und in Österreich, sondern auch im Ausland hat Wech einen guten Ruf.

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Artikel

Wolfsberg. Ein Paradebeispiel für die hohe Qualität und das Können der heimischen Klein- und Mittelbetriebe ist der Wolfsberger Tischler und Restaurator Hermann Wech aus Wolfsberg, der heuer sein 40-jähriges Betriebsjubiläum feiert. 

Eine solide Ausbildung – nach der Tischlerlehre und Meisterschule erhielt Wech 1976 den Meisterbrief –, ständige Fortbildung, großes handwerkliches Können und das notwendige Gespür sind die Garanten für den Erfolg des Restaurators. 1981 machte sich Wech selbstständig, spezialisierte sich dabei aber nicht auf die üblichen Tischlerarbeiten, sondern ging den Weg Richtung restaurieren, Kunst und Antiquitäten. Und das sehr erfolgreich. Wech erzählt: »Am Anfang musste ich mir als Newcomer natürlich erst einmal einen Kundenkreis und das nötige Vertrauen aufbauen. Das Schönste für mich ist, ein Stück zu restaurieren, es den Kunden zurückzubringen und das Staunen in ihren Augen zu sehen, was aus dem Objekt geworden ist.«

»Am Anfang musste ich mir als Newcomer das nötige Vertrauen bei den Kunden aufbauen«
Hermann Wech, Tischlermeister und Restaurator

Stets an seiner Seite ist seine Ehefrau Anita, die als charmante Quereinsteigerin – sie kam vom Metall zum Holz – eine Stütze des nicht nur im Lavanttal bekannten und geschätzten Unternehmens ist.

Spezialisiert hat sich das dynamische Duo auf Restaurierungsarbeiten von allem, was mit Holz zu tun hat, quer durch sämtliche kunstgeschichtlichen Epochen, von der Romantik über Gotik bis hin zur Art-Deco. 

Highlights gab es in der 40-jährigen Geschichte einige: Wie zum Beispiel das  Restaurieren des Türportals im Stift St. Paul anlässlich der Landesausstellung, die Kirchenorgel in der Wolfsberger Stadtpfarrkirche oder einige Stücke für die Bamberger-Ausstellung auf Schloss Wolfsberg. »Wichtig ist, dass man sich kunstgeschichtlich auskennt, um zu wissen, welche Materialien seinerzeit verwendet wurden. Ich lege großen Wert darauf, historische Materialien zu verwenden«, so Wech.

Aber auch vor Großprojekten macht Wech nicht halt. Seit fast sieben Jahren arbeitet er an Werkstücken des Stifts Neustift und Schloss Ehrenburg in Südtirol. Dort gilt es, eine riesige Privatsammlung an Möbeln auf Vordermann zu bringen. Wech: »Die große Herausforderung eines Restaurators ist, dass man nur ein Original hat und dabei keine Fehler machen darf. Deshalb ist genaues und ruhiges Arbeiten sehr wichtig. Viele der Stücke, die ich bearbeite, haben oft einen hohen materiellen, aber auch emotionalen Wert für die Besitzer.« 

Der Großteil der Arbeiten wird in Handarbeit durchgeführt, die Polituren für die Veredelung von Oberflächen werden von Wech selbst zusammengemixt. Dazu hat er sich durch dicke Bücher gekämpft, um sich sein umfangreiches  Wissen anzueignen.

Wech arbeitet nun seit 50 Jahren, seit 40 Jahren ist er selbstständig. Wird es da nicht Zeit, an den Ruhestand zu denken? »Solange wir geistig und körperlich fit und in der Lage sind, die Arbeiten auszuführen, möchten wir den Betrieb weiterführen«, sagen Hermann und Anita unisono. Trotzdem macht sich Hermann auch Gedanken über die Nachfolge: »Sollte sich ein ambitionierter Nachfolger finden, würde er von mir natürlich auch noch Unterstützung erhalten.«

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren