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Was war Ihr erster Gedanke, nachdem Sie das Euco-Center in Wolfsberg erworben hatten?
Ich war stolz und erfreut, das Euco-Center als herausragende Handelsikone erwerben zu dürfen.
Warum haben Sie es gekauft?
Wir sind vom nachhaltigen Erfolg des Euco-Centers am besten Platz des Lavanttals überzeugt.
Beruhte der Verkauf des Centers auf einem entsprechenden Angebot Ihrerseits?
Ja.
Zuletzt war die Rede davon, Media Markt werde im Center einziehen. Wollen Sie darin einen »Ankermieter«, also ein Unternehmen, das große Anziehungskraft auf Kunden ausübt, unterbringen?
Ankermieter ist und bleibt der Adeg-Lebensmittelmarkt.
Gibt es bereits einen Interessenten für die Fortführung des Adeg-Markts im Center?
Ja, der Markt wird künftig von Familie Riedl geführt. (Anm.: Arno Riedl ist derzeit Geschäftsführer von Adeg Wolfsberg.)
Zuletzt haben mehrere Mieter das Haus verlassen. Wie werden Sie die entstandenen Lücken schließen?
Wir sind mit den bestehenden und neuen Mietern in Gesprächen.
Werden weitere Mieter aus dem Center ausziehen?
Zu laufenden Verhandlungsgesprächen kann ich keine Auskunft geben.
Werden der derzeitige Branchenmix und damit die Ausrichtung des Centers beibehalten?
Ja, der Angebotsschwerpunkt wird auch künftig bei Waren des täglichen Bedarfs liegen.
»Wir sind vom Erfolg des Euco-Centers am besten Platz des Lavanttals überzeugt«
Stefan Rutter, neuer Besitzer
Wie war die Reaktion der Mieter, nachdem sie vom Eigentümerwechsel erfahren hatten?
Positiv.
Sie werden das Center laut Berichten voraussichtlich im Oktober übernehmen, im kommenden Jahr steht eine Modernisierung an. Was ist dabei geplant?
Wir werden darüber gerne informieren, sobald die Gespräche mit den Mietern und Behörden abgeschlossen sind.
Das Euco-Center wurde im Vorjahr 50 Jahre alt, für ein Einkaufszentrum ein stolzes Alter. Ist es baulich möglich, das Innere – im Hinblick auf moderne Verkaufsstandards – auf den neuesten Stand zu bringen? Planen Sie, die Fläche des Centers zu vergrößern, eventuell mit einem weiteren Stockwerk, bzw. werden Sie das äußere Erscheinungsbild des Centers verändern?
Über unsere Umbaupläne werden wir zeitgerecht informieren.
Was wird mit dem Restaurant im Center geschehen? Ist es – angesichts der XXXLutz-Konkurrenz gegenüber – noch rentabel?
Der Erhalt des Restaurants wäre wünschenswert.
Zuletzt hieß es in Wolfsberg, das Center werde abgerissen und ein neues Gebäude für eine namhafte Supermarkt-Kette errichtet.
Das kann ich ausschließen.
Wird das Euco-Center auch in zehn Jahren noch existieren?
Mit Sicherheit.
Haben Sie Interesse, weitere Objekte dieser Art im Lavanttal zu kaufen?
Aktuell nicht.
Die Adeg-Wolfsberg-Story und welche Gerüchte zuletzt die Runde machten
Wolfsberg. Monate vorher waren bereits Gerüchte umgegangen, am Montag, 3. Juli, ließ Adeg Wolfsberg die Katze aus dem Sack (wir berichteten): Drei Adeg-Standorte – St. Paul, Poggersdorf und Völkermarkt – werden geschlossen, das Zentrallager in St. Andrä sperrt mit 31. Dezember zu. Der Lebensmittelkonzern Rewe übernimmt noch im Juli die Adeg-Märkte in Griffen, Eitweg und St. Marein, zwei weitere Standorte folgen bis Ende September.
Das Wolfsberger Euco-Center geht an die Rutter Immobilien Gruppe. Die hat Erfahrung mit Objekten dieser Art, betreibt sie doch auch das Media-Markt-Gebäude in Klagenfurt oder den EO Park im burgenländischen Oberwart – samt einem dort angesiedelten Interspar. Vor diesem Hintergrund wurden Gerüchte laut.
So war zu hören, das Euco-Center werde einem neuen Interspar-Markt Platz machen müssen. Dem tritt Stefan Rutter, Geschäftsführer der Rutter Immobilien Gruppe, im Interview entgegen.
Kein Wechsel
Ebenso dementiert er einen Wechsel des Ankersmieters: Media Markt wird demnach, wie kolportiert wurde, nicht ins Center einziehen, auch in Zukunft ist die größte Geschäftsfläche für den Adeg-Markt vorgesehen. Der wurde bisher von Adeg Wolfsberg betrieben, künftig übernimmt die Familie des derzeitigen Adeg-Wolfsberg-Geschäftsführers Arno Riedl den Markt, so Rutter.
Offen ist, warum Adeg Wolfsberg die radikalen Schritte setzten musste. Mitgeteilt wurde nur, dass alle Standorte des Unternehmens auf Wirtschaftlichkeit geprüft werden und an einer möglichen Lösung für eine Weiterführung der Betriebe gearbeitet werde. Eine Erklärung, warum all das notwendig wurde und sich Adeg Wolfsberg mit Jahresende aus dem Lebensmittelgroßhandel zurückziehen will, gab es nicht.
2022 warnte Riedl bereits in einem UN-Interview vor einer unsicheren Zukunft: »Adeg Wolfsberg ist die letzte selbstständige Genossenschaft, die sich nicht in die Adeg Österreich eingegliedert hat. Wir werden mit allen Mitteln versuchen, diese Selbstständigkeit weiterhin zu erhalten. (...) Unser oberstes Ziel ist es, die Nahversorgung in unserem Liefergebiet aufrecht zu erhalten und die Arbeitsplätze in der Region zu halten – aber leicht wird diese Aufgabe nicht.«
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