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Ausgesetzte Produktion in Bad St. Leonhard: An den Stora-Enso-Plänen »hat sich nichts geändert«Ausgabe 4 | Mittwoch, 24. Januar 2024

Anfang Feber soll die »Aussetzungsphase« abgeschlossen sein, teilt das Unternehmen mit, das im Dezember und Jänner Teile seiner Produktion im Lavanttal wegen der Krisen einstellte. Alles werde verlaufen wie es im Oktober des Vorjahrs kommuniziert wurde.

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Bad St. Leonhard. Im Oktober des Vorjahrs gab das Unternehmen Stora Enso bekannt, man werde die Produktion im Werk Bad St. Leonhard zwei Monate lang – von Dezember bis Jänner 2024 – einstellen (wir berichteten). Begründet wurde die Maßnahme mit der  Energie- und Finanzkrise sowie der dadurch ausgelösten Schwäche in der Bauwirtschaft. Nun neigt sich der Jänner seinem Ende zu und die Frage kommt auf: Wie geht es bei Stora Enso in Bad St. Leonhard weiter?

»Es kann bestätigt werden, dass sich an den kommunizierten Plänen nichts geändert hat«
Sabrina Bartl, Kommunikationsleiterin

Die Unterkärntner Nachrichten fragten bei Kommunikationsleiterin Sabrina Bartl nach: Wird die Produktion in vollem Umfang wieder aufgenommen? Wird Stora Enso alle von der Maßnahme betroffenen Mitarbeiter wieder beschäftigen? Bartls Antwort: »Da wir uns aktuell in der Silent Period des Stora-Enso-Konzerns befinden, können wir keine weiteren Auskünfte zu Ihren Fragen geben. Es kann jedoch bestätigt werden, dass sich an den ursprünglich kommunizierten Plänen nichts geändert hat und alles genau so geordnet verläuft.« Anfang Feber, nach Veröffentlichung des Konzernergebnisses des vierten Quartals 2023,  werde das Unternehmen einen Rückblick auf die dann abgeschlossene Aussetzungsphase und die währenddessen durchgeführten Investitionen geben können.

120 Mitarbeiter betroffen

Betroffen von der Maßnahme waren rund 120 der 285 Beschäftigen, hauptsächlich in den Bereichen Rundholzsortierung sowie des Säge- und Hobelwerks. Das CLT-Werk – in dem die Brettsperrholz-Produktion nicht ausgesetzt wurde –, das Büro oder die Instandhaltung waren »nicht gänzlich ausgenommen«, wie Stora Enso im Oktober mitteilte. 

Die Betroffenen erhielten »Aussetzungsverträge«, die mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) und den Betriebsräten erarbeitet wurden. Sie waren als Wiedereinstellungsgarantie zu lesen. Diese Mitarbeiter waren zwei Monate lang beim AMS gemeldet.

Allerdings wurde mit dem AMS vereinbart, dass die Gemeldeten in dieser Zeit keine Bewerbungen versenden mussten, da sie ja ins  Unternehmen zurückkehren würden. Dazu wurden die übrigen Stora-Enso-Mitarbeiter aufgerufen, im Dezember und Jänner Urlaubszeit zu verbrauchen. 

»Nachfrage wird wieder steigen«

In der Aussendung des Unternehmens im Oktober 2023 hieß es auch: »Wir sind nach wie vor absolut überzeugt davon, dass die Marktnachfrage nach Holzprodukten wieder steigen wird, sobald sich die Problemfelder im Bereich des Energie- und Finanzsektors lösen und so wieder positiv auf die Baubranche wirken.« Holz sei das Baumaterial der Zukunft und werde »stärker zurückkommen als je zuvor«, denn die Notwendigkeit für ein nachhaltiges Material für Generationen sei heute präsenter denn je. Stora Enso weiter: »Wenn sich die Situation wieder stabilisiert, sind wir durch die heute gesetzten Maßnahmen in der Lage, rasch auf eine steigende Marktnachfrage reagieren zu können.«

Der finnisch-schwedische Konzern produziert am 1999 gegründeten Standort Bad St. Leonhard Schnittholz, verarbeitetes Holz und Brettsperrholz (CLT). Die Jahreskapazität beträgt bei Schnittholz 360.000 Kubikmeter, 105.000 Kubikmeter verarbeitetes Holz und 80.000 Kubikmeter CLT.

Im Februar 2022 war das Werk von einem Brand betroffen, der aufgrund eines technischen Defekts im Bereich eines Förderbands ausgebrochen war. Der Sachschaden war erheblich, trotzdem wurde bereits am folgenden Tag an allen Produktionsstationen gearbeitet.

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