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Ferdinandus Orden 1561: Ein mittelalterlicher Ritterorden gründet ein Kommando im LavanttalAusgabe 36 | Mittwoch, 4. September 2019

Der Ferdinandus Orden 1561 ist eine gemeinnützige, überparteiliche Gemeinschaft, deren Ursprünge in das Mittelalter zurückreichen. Der Orden hat ein kleines Hilfsteam im Lavanttal aus der Taufe gehoben. Vorgestellt wird die Gemeinschaft am Samstag in St. Andrä.

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Wolfsberg. Die Anfänge des Ordens gehen in das Jahr 1561 zurück. In diesem Jahr beauftragte Kaiser Ferdinand I. Christophen Kugler, einen Vorfahren des heutigen Großmeisters Ernst Kugler, eine Armenstation für ehemalige Soldaten und deren Hinterbliebene zu errichten. Damit war auch der Orden geboren, der von Anfang an sozial und karitativ ausgerichtet war. Zur vereinsrechtlichen Gründung des »Ferdinandus Orden 1561« kam es im Jahr 1986. 

Am 24. Juli 2010, am Vortag des Sterbetags von Kaiser Ferdinand I., wurde im Rahmen eines Pontifikalamts Ernst A. Kugler von Erzbischof Dominik Duka, Erzbischof von Prag und Primas von Tschechien in das Amt des Großmeisters mit Brief und Siegel eingeführt.

Moderne Ritter

Alle Helfer und Funktionäre des Ferdinandus Ordens 1561 sind ehrenamtlich ohne Bezahlung tätig. Es handelt sich um eine überparteiliche heimat- und traditionsverbundene Wertegemeinschaft. Jedermann, der sich mit der Zielsetzung des Vereins »helfen um zu helfen« identifizieren kann, ist herzlich willkommen. Der Ferdinandus Orden 1561 sieht seine Aufgabe auch darin, das Gedankengut der Völkerverständigung, die ritterlichen Tugenden und die Erhaltung des Friedens in die Welt zu tragen. 

Laufend werden Spenden gesammelt und Veranstaltungen abgehalten, deren Erlöse Bedürftigen, Behinderten und in Not geratenen Mitmenschen zugute kommen. So konnten seit der vereinsrechtlichen Gründung des Ordens Spenden und Waren in der Höhe von 700.000 Euro an bedürftige Mitmenschen und Hilfsorganisationen übergeben werden. Mitte August wurde eine Schifffahrt für bedürftige Menschen aus Wien und Umgebung am Neusiedler See organisiert.

Kommando im Lavanttal

Nun schlägt der Orden auch im Lavanttal seine Zelte auf und gründet ein Kommando – so werden die Mitgliederteams bezeichnet. Damit ist Wolfsberg der einzige Bezirk in Kärnten, in dem es künftig ein Kommando geben wird. Kommandant im Bezirk Wolfsberg ist der St. Stefaner Franz Hassler. Aktuell zählt das Kommando Lavanttal sechs Mitglieder. Offiziell wird das Kommando Wolfsberg am Samstag, dem 7. September, beim Ordenshochfest in St. Andrä ins Leben gerufen. 

»Das Ordenshochfest ist ein besonderes Erlebnis. Es wird jedes Jahr in einer anderen Stadt abgehalten. Es ist für uns eine besondere Ehre, dass diesmal St. Andrä ausgewählt wurde«, meint Hassler.

Ordenshochfest in St Andrä

Am Samstag, dem 7. September, findet in der Basilika Maria Loreto in St. Andrä das Ordenshochfest statt. Um 9 Uhr treffen die Verbände, Ehrengäste und Festteilnehmer ein. Danach erfolgt der Einzug in die Basilika, wo um 10 Uhr das Pontifikalamt von Paul Iby, emeritierter Bischof von Eisenstadt, Bischofsvikar Peter Allmaier, Bischofsvikar Pater Gerfried Sitar und Diakon Heribert Auer zelebriert wird. Musikalisch gestaltet wird das Hochamt von der Stadtkapelle St. Andrä und dem Männergesangsverein Jakling. Die Begrüßung der Besucher erfolgt durch Franz Hassler, die Festrede hält Bürgermeister Peter Stauber. Dankesworte kommen vom Großmeister des Ferdinandus Ordens, Ernst Kugler. Im Rahmen der Veranstaltung werden die Insignien gesegnet, die Fahnenbänder übergeben und neue Mitglieder in den Orden aufgenommen. 

Im Herbst ist dann eine karitative Aktion im Lavanttal geplant.

Prominente Ritter

Immer wieder sind auch bekannte Persönlichkeiten dem Orden beigetreten. So ist zum Beispiel Bischofsvikar Allmaier Protektor des Ordens vom Landeskommando. Ebenso sind Diözesanbischof Paul Iby, der ehemalige Sozialminister Herbert Haupt und der burgenländische Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz und der Erzbischof von Prag Dominic Kardinal Duka Mitglieder des Ordens.

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