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Heimo Glatzl: »Für ›Retschn Ernst sei Maschin‹ ist das Donauinselfest natürlich etwas Besonderes«Ausgabe 24 | Mittwoch, 11. Juni 2025

Die Lavanttaler Band »Retschn Ernst sei Maschin« bringt die Energie von »Rage Against the Machine« am 22. Juni auf die Bühne beim Wiener Donauinselfest. Drummer Heimo Glatzl (47) spricht über das Entstehen der Band, ihre Auftritte und ihre Pläne für die Zukunft.

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Heuer spielt ihr beim Donauinselfest in Wien. Wie seid ihr zu diesem Auftritt gekommen?
Es wurde bei uns von einer Agentur über den Radiosender Rockantenne Österreich angefragt, ob wir nicht beim Donauinselfest auftreten wollen. Die wollte uns für die Rockantenne Österreich-Bühne haben, und da haben wir natürlich sofort zugesagt. Das Besondere an dieser Bühne ist, dass dort heuer nur österreichische Bands auftreten.

Wann ist euer Auftritt beim Donauinselfest und was können sich die Besucher erwarten?
Wir spielen am Sonntag, 22. Juni, um 19.15 Uhr und sind die Co-Headliner. Wir werden 60 Minuten lang auf der Bühne sein. »Rage Against the Machine« hatte nie eine Bühnenshow oder Verkleidungen. Und genauso halten wir das auch, wir wollen musikalisch überzeugen, das ist unser Ding.

Was bedeutet es, beim Donauinselfest dabei zu sein?
Wir waren auch schon vorher bei einigen größeren Events dabei und spielten unter anderen im berühmten U4 in Wien. Aber das Donauinselfest ist natürlich schon etwas Besonderes und auch immer sehr positiv für den Ruf unserer Band.

Wie seid ihr eigentlich zusammengekommen und was war der ausschlaggebende Moment, als ihr beschlossen habt, die Band ins Leben zu rufen?
Wir sind vier Musiker, die seit unserer Jugend mit verschiedenen Bands auf der Bühne stehen. Sänger Steve und ich kamen aus der Band »sPout«, haben allerdings nach dem Ende von »sPout« in keiner Band mehr gespielt. Gitarrist Armin und Bassist David standen mit »Sounddealer« auf der Bühne. Armin war darüber hinaus aber auch noch in zahlreichen anderen Formationen aktiv. Erstmal gemeinsam gespielt haben wir zusammen bei der Rockcover-Show »Christmas in your heart« in Wolfsberg im Jahr 2018. Wir traten dort mit Songs der Band »Rage Against the Machine« auf, da wir alle vier große Fans dieser kalifornischen Formation sind.

Und wie seid ihr auf den Namen »Retschn Ernst sei Maschin« gekommen?
Der Name ist ursprünglich in der Wolfsberger Kultkneippe »Wutscha« entstanden. Dort wurden auch immer wieder »Rage Against the Machine«-Songs gespielt. Da viele Leute den Namen falsch aussprachen, ist daraus ein Running-Gag mit dem Namen »Retschn Ernst sei Maschin« entstanden. Als wir dann bei »Christmas in your heart« auftraten und einen Namen brauchten, haben wir uns für diesen entschieden.

Wer ist Retschn Ernst?
Haha, den Retschn Ernst gibt es nicht.

Was hat euch motiviert, über die Jahre zusammenzubleiben und als Coverband eurer Vorbilder aufzutreten? 
Unsere Begeisterung für »Rage Against the Machine« war von Anfang an da. Wir waren immer von der Energie und dem unverwechselbaren Sound der Band beeindruckt. Nach dem gelungenen Debüt bei »Christmas in your Heart« wollten wir diesen Sound und den Spirit weitertransportieren. Die Musik ist zeitlos, und auch die Texte, die sozialkritische Aussagen haben, sind immer noch aktuell – oder vielleicht noch aktueller denn je.

Spielt ihr die Songs von »Rage Against the Machine« eins zu eins nach oder versucht ihr, den Titeln eure eigene Handschrift aufzudrücken?
Grundsätzlich versuchen wir immer, so nahe wie möglich an das Original heranzukommen. Natürlich gibt es auch immer wieder einmal Ausnahmen, wo man sich vielleicht einen Schmäh erlaubt oder etwas eigenes hineininterpretiert. Wir sind ja eine Live-Band, da ist vieles möglich.

Wie viele Songs habt ihr im Repertoire und spielt ihr ausschließlich »Rage Against the Machine«-Titel?
Wir spielen nur Songs von »Rage Against the Machine«. Die haben aber nicht so viele Songs produziert. Wir spielen die bekanntesten Titel der Truppe, quasi ein Best of. Das sind so um die 20 Titel.

Euch gibt es aber nur live zu sehen, oder?
Bei uns dreht sich alles um den Live-Moment. Dabei ist es egal, ob wir auf einer kleinen Feier spielen oder bei einem großen Open Air.  CDs oder Studioaufnahmen spielen für uns keine Rolle. Wir leben davon, den Moment auf der Bühne optimal zu nutzen und unser Publikum hautnah zu begeistern.

Auf wie viele Auftritte pro Jahr kommt ihr?
Wir haben zehn bis 15 Auftritte pro Jahr. Wir spielten auch schon in Italien oder beim Gries-Kram in Graz, das war auch eine große Geschichte. Heuer sind wir neben dem Donauinselfest auch beim Stadtfest im Südtiroler Bruneck und bis Bludenz unterwegs. Es läuft eigentlich recht gut, die Nachfrage wird immer größer. Mit so etwas haben wir eigentlich gar nicht gerechnet. 

Gab es denn einen besonderen Moment auf der Bühne oder eine Anekdote, die euch als Band nachhaltig geprägt hat?
Jeder Auftritt ist einzigartig – egal ob vor zehn oder 500 Leuten. Besonders beeindruckend war es im U4 zu spielen. Im Backstage-Bereich hängen noch alte Fotos vergangener Stars wie Falco. Die ganze Location hat schon ein eigenes Flair. 

Welche Pläne habt ihr?
So wie es derzeit läuft, passt das schon ganz gut für uns. Wir sind ja alle berufstätig, und da ist es natürlich schwierig auf Tour zu gehen oder noch viel mehr Auftritte zu absolvieren. Auch wenn man nur ein Wochenende unterwegs ist, ist das sehr fordernd. Wir wollen den Spirit behalten und uns über Auftritte weiterentwickeln.

Gibt es in nächster Zeit die Möglichkeit, »Retschn Ernst sei Maschin« im Lavanttal zu sehen?
Wir werden am 25. Juli bei der Rock Night am Schlossberg in Bad St. Leonhard auftreten. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Wenn euch jemand nicht live sehen kann, gibt es eine andere Möglichkeit, bei euch reinzuhören?
Wir haben einen Youtube-Channel: Retschn Ernst sei Maschin. Wir sind natürlich auch auf Instagram (@retschnernstseiinsta) sowie auf Facebook mit der Seite »Retschn Ernst sei Maschin« vertreten. Dort gibt es Infos und Videos von unseren Auftritten.

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