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Vor kurzem erschien »Du Off du! zwa«. Wie kamen Sie auf die Idee ein Buch zu schreiben?
Ich sammle schon seit rund 16 Jahren Dialektwörter. Der Dialekt hat mir schon immer gefallen, also habe ich irgendwann damit angefangen, wenn ich neue Wörter hörte, diese aufzuschreiben. Irgendwann haben Freunde von mir gemeint, ich könnte mit dieser Wörtersammlung doch ein Buch machen. Und so kam es 2016 zu »Du Off du!«.
Und das Buch wurde ein Hit, also haben Sie sich entschieden, ein weiteres herauszubringen?
Ich bekam danach weitere Wörter, Leute haben mich darauf angesprochen oder per Mail zugesandt. So hatte ich dann wieder 200 neue Wörter. Also erschien »Du Off du! zwa«. Es ist ein Erweiterungsband mit allen Ausdrücken aus dem ersten Teil plus 200 neuer Wörter.
Wie viele Wörter haben Sie insgesamt in Ihrem Buch?
Das sind ca. 1.100 Wörter.
Sie waren auch Faschingsnarr in Wolfsberg. Warum haben Sie damit aufgehört?
Ich kam zur Faschingsgilde und stand zwei Jahre auf der Bühne. Danach hat die Faschingsrunde in Wolfsberg mit den Sitzungen aufgehört. Ich hätte gerne weitergemacht, aber leider gibt es keine Faschingssitzung mehr.
Sie sind Stadionsprecher beim WAC. Haben Sie auch selbst gekickt?
Ja natürlich, allerdings eher erfolglos. Ich spielte bis zu U16 beim WAC, danach bin ich zu St. Stefan gegangen, wo ich noch ein paar Jahre gekickt habe.
In der Kampfmannschaft?
(lacht) Bei Gott nicht. Ich war nie ein guter Fußballer, aber dafür ein rüder Verteidiger. Aber ich habe während meiner Karriere nie jemanden verletzt.
Wie wurden Sie vom Kicker zum Stadionsprecher?
Das ist jetzt schon ewig her. Der Sohn eines Vorstandsmitglieds vom WAC machte bei mir seinen Führerschein. Und da haben wir oft über Fußball gesprochen. Ich meinte einmal zu ihm, dass der Stadionsprecher des WAC zu wenig emotional ist. Also ich würde es anders machen. Dann kam es dazu, dass der Stadionsprecher bei einem Spiel keine Zeit hatte und man hat mich gefragt, ob ich nicht einspringen könnte. Ich habe sofort ja gesagt. Und offensichtlich war man mit mir zufrieden. Denn mittlerweile hatte der WAC rund 380 Heimspiele und ich habe nur bei zwei Spielen gefehlt.
Wie war Ihre Premiere als Stadionsprecher?
Da ist mir die »Muffn« gegangen. Am Anfang war es noch schwer, da gab es wenig Leute, die bei meinen Späßchen mitmachten.
Eines Ihrer Späßchen ist ja die Sache mit: »Super Publikum, scheiß Sprecher«. Wie sind Sie darauf gekommen?
Ich habe das in Wien einmal beim Eishockey gesehen und dann meinen Kumpels davon erzählt. Die haben gemeint, das ist cool, probier es doch einfach einmal. Und gesagt getan. Mittlerweile kennt das im Lavanttal jeder.
Beim Spiel gegen AS Roma in Rom gab es auch eine Messe. Sie haben dort Fürbitten vorgetragen. Haben Sie daran gedacht, zum Abschluss den Spruch »Super Publikum, scheiß Sprecher« zu machen?
Ganz kurz, aber das wollte ich unserem Stadtpfarrer Kranitzki nicht antun. Aber man hat gesehen, dass einige Leute darauf gewartet haben.
Was waren Ihre Highlights als Stadionsprecher?
Der Aufstieg von der Unterliga in die Landesliga. Da hatten wir noch bengalische Feuer, Sternspritzer, halt alles, was heute verboten ist. Damals hat das noch niemanden interessiert. Und dann natürlich das Spiel gegen Borussia Dortmund in der Europa-League-Qualifikation – vor 30.000 Zuschauern in Klagenfurt. Das war richtig geil.
In den unteren Ligen kann der Stadionsprecher ja reden, was er will, in der Bundesliga gibt es strikte Regeln. Wie war die Umstellung für Sie?
In der Bundesliga darf man ja nur Informationen wie Torschützen, Karten, Wechsel usw. geben, also nur neutrale Durchsagen. Ich wurde von der Bundesliga auch schon angezeigt. Da ist aber nichts rausgekommen. Ich hatte durchgesagt: »Hier regiert«, und das wollte man mir anlasten. Aber ich sagte ja nicht »Hier regiert der WAC«.
Ein Markenzeichen von Ihnen ist die grüne Mütze. Woher haben Sie die und was hat es damit auf sich?
Diese Mütze gehört eigentlich meiner Frau. Sie hatte Sie auf, als wir uns kennenlernten. Das war bei einem WAC-Spiel. Ein paar Freundinnen nahmen sie mit, sie war damals ja kein Fußballfan. Nach dem Spiel haben wir uns unterhalten und ein paar Monate später waren wir zusammen. Die Mütze ist für mich ein Glücksbringer.
Hat man als Stadionsprecher auch »Groupies«?
Groupies würde ich jetzt nicht sagen, aber es gibt schon Fans. Einmal wollte ein kleiner Junge ein Autogramm von mir. Ich sagte ihm, ich bin kein Spieler, ich bin der Stadionsprecher. Er meinte: Ich weiß, aber ich möchte auch von dir ein Autogramm.
Hauptberuflich sind Sie Betreiber einer Fahrschule. Wie ist der Job »Fahrlehrer«?
Sehr cool. Man ist ständig in Kontakt mit Leuten. Auch die Fahrtrainings sind spannend, es gibt talentiertere und weniger talentierte Fahrschüler. Derzeit sind wir übrigens auf der Suche nach einem Fahrlehrer. Interessierte können sich gerne bei mir melden. Optimal wäre jemand für Auto und Motorrad. Je mehr Führerscheinklassen er hat, desto besser ist es.
Sie sind Fahrlehrer, ein Hobby ist es, mit Ihrer Ducati unterwegs zu sein. Sind Sie Rennen gefahren?
Nein, ich bin keine Rennen gefahren. Aber seit zwei Jahren sind mein Bruder und ich mit dem Vor-ausauto bei der Lavanttalrallye dabei. Das macht wahnsinnig viel Spaß. Man kann mit dem Publikum kommunizieren und es gibt immer wieder lustige Momente.
Zum Beispiel?
Einmal blieben wir bei einem Platz mit vielen Zuschauern stehen. Und die kannten mich fast alle als Stadionsprecher. Also hab ich meinen »Super Publikum, scheiß Sprecher«-Spruch gebracht und fast alle haben mitgemacht. Da waren auch ein paar auswärtige Zuschauer dabei und die meinten dann: »Wie unhöflich die Lavanttaler zu Ihnen waren.« Das war schon recht witzig.
Ich habe gelesen, Sie haben auch Schafe. Sind Sie nun auch noch Hirte?
(lacht). Nein. Über den Sommer hatte ich ein paar Schafe von einem Bekannten bekommen, die ich beim Drivingpark einsetzte, um den Rasen zu »mähen«, also umweltfreundliche Rasenmäher. Die Tiere haben es mir voll angetan.
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