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Am 1. Juni holten Sie den Titel in der Altersklasse 50 bis 54 bei den Cross-Triathlon-Staatsmeisterschaften in Innsbruck. Wie war das Rennen rückblickend betrachtet?
Es waren sehr schwierige Bedingungen. Der Bewerb war am Samstag, 1. Juni, doch bereits ab Donnerstag regnete es in Innsbruck ständig. Daher war der Boden komplett aufgeweicht. Auch temperaturmäßig war es sehr kühl. Beim Start um 12 Uhr hatten wir gerade einmal acht Grad, und auch die Wassertemperatur lag lediglich bei 18 Grad. Aber mit dem Neoprenanzug war das beim Schwimmen schon auszuhalten.
Das Radfahren und Laufen waren schon sehr herausfordernd, da der Boden sehr tief war. Beim Radfahren gab es einige Stürze, aber ich bin sturzfrei durchgekommen.
Beim Laufen gab es ein kurzes Steilstück von rund 25 Metern. Da wurden Seile gespannt, an denen wir uns hochziehen konnten. Ohne diese Unterstützung wäre dieses Stück aufgrund des rutschigen und matschigen Bodens nicht zu bewältigen gewesen. Am Ende hatte ich eine Zeit von 2:17,22 Stunden und einen Vorsprung von über drei Minuten auf den Zweitplatzierten.
Also war es eine klare Angelegenheit für Sie?
Das Schwimmen ist meine schwächste Disziplin. Da kam ich nur als Vierter aus dem Wasser. Aber dann beim Radfahren konnte ich schon zwei Konkurrenten überholen, und beim Laufen ging ich dann in Führung.
Über welche Distanz ging der Staatsmeisterschaftslauf?
Es war ein Kilometer beim Schwimmen zu bewältigen, danach ging es mit dem Mountainbike rund 25 Kilometer durch schwieriges Gelände, und am Schluss mussten acht Kilometer beim Crosslauf absolviert werden.
Wie viele Teilnehmer gab es?
In meiner Altersklasse, männlich von 50 bis 54 Jahre, waren sechs Teilnehmer am Start. Insgesamt nahmen an die 60 Athleten teil. In meiner Altersklasse holte ich den Staatsmeistertitel, in der Gesamtwertung belegte ich den zehnten Platz.
2018 waren Sie bei der Xterra-Triathlon-Weltmeisterschaft auf Hawaii dabei und belegten damals in Ihrer Altersklasse den 36. Rang, in der Gesamtwertung aller 800 Teilnehmer aus 46 Nationen den 308. Platz. War das ein einmaliges Erlebnis oder ist die Teilnahme an einem solche Bewerb wieder geplant?
Ich habe im Vorjahr an der Xterra-Qualifikation in Prachatice in der Tschechischen Republik teilgenommen und dort als Viertplatzierte das Ticket für die Weltmeisterschaft gelöst.
Sie findet von 26. bis 29. September im italienischen Trentino statt. Daran werde ich heuer natürlich teilnehmen.
Über welche Distanz geht die Weltmeisterschaft?
Bei der Weltmeisterschaft sind 1.500 Meter zu schwimmen, 30 Kilometer mit dem Mountainbike mit rund 1.000 Höhenmetern zurückzulegen und zehn Kilometer beim Geländelauf mit etwa 400 Höhenmetern zu bewältigen.
Wie sind Sie eigentlich zum Triathlon gekommen?
Ich war schon als Kind sportlich sehr aktiv. Ich war immer radfahren und laufen. Ausdauersport hat mich immer fasziniert. Mit rund 26 Jahren habe ich dann angefangen, Marathons zu laufen und war zwei Mal beim Graz-Marathon mit dabei. Schon damals hat mich Triathlon gereizt, war aber kein Thema, da ich nie richtig schwimmen gelernt hatte. 2008 habe ich mir dann einen Schwimmtrainer geholt, und 2010 war ich beim Ironman in Klagenfurt am Start.
Wie ist es Ihnen dabei ergangen?
Mein Ziel war es, den Ironman in unter zehn Stunden zu absolvieren – und das habe ich auch geschafft. Damit war für mich dieses Thema dann auch schon wieder erledigt.
Und danach haben Sie zum Cross-Triathlon gewechselt. Warum?
Meine große Liebe war immer der Sport abseits der Straße. Ich war immer gerne im Gelände und nahm ja schon 2009 erstmals an einem Cross-Triathlon am Klopeinersee teil. Mit gefällt der Cross-Triathlon mit dem Mountainbikefahren und dem Geländelauf und dass eine bestimmte Anzahl an Höhenmetern zu absolvieren ist, einfach besser als auf der Straße zu fahren und zu laufen.
Wie viele Cross-Triathlons haben Sie bereits absolviert?
Im Schnitt nehme ich an zwei Veranstaltungen pro Jahr teil.
Wie oft trainieren Sie?
Zwischen sieben und 13 Stunden pro Woche wird schon trainiert. Das Schwimmtraining ist natürlich gerade in den Wintermonaten eine Herausforderung, da wir im Lavanttal kein Hallenbad haben.
Kommen wir zum Beruflichen: Sie waren in der Telekommunikationsbranche tätig. Warum erfolgte 2011 der Schritt in die Selbstständigkeit und das Engagement für Klimaschutz usw.
Ich machte zu dieser Zeit eine Ausbildung zum Photovoltaik-Planer in Wien. Ich habe gesehen, dass die Photovoltaik eine wichtige Rolle spielen wird. Nach der Ausbildung ging ich zurück nach Kärnten und machte mich mit einem Ingenieurbüro selbstständig. Ich habe dann angefangen, Energieeffizienzberatungen zu machen und Menschen, aber auch Betriebe und Gemeinden bei der Umsetzung von Photovoltaikanlagen unterstützt.
2011 waren Sie maßgeblich daran beteiligt, dass das Lavanttal mit fünf Gemeinden zur Klima- und Energie-Modellregion wurde. Wie sind Sie darauf gekommen?
Es gab damals vom Klima- und Energiefonds ein Förderprogramm, bei dem österreichweit Regionen gesucht wurden, in denen sich Gemeinden zusammenschließen und gemeinsam in den Bereichen Klima und Energie arbeiten. So entstand seinerzeit das »Energieparadies Lavanttal«. Ich war bis 2019 – bis ich bei der Stadtgemeinde Wolfsberg zu arbeiten anfing – Modellregionsmanager und habe dann die Agenden an Stephan Stückler übergeben.
Was wurde seither umgesetzt?
Es wurden viele Bewusstseinsprojekte durchgeführt. Wir tourten durch Schulen, haben Energiekenndatenerhebung durchgeführt, Workshops und Vorträge veranstaltet und die Gemeinden bei der Umsetzung von Photovoltaik- und Energieeffizienzprojekten unterstützt. Seit 2022 sind übrigens alle Lavanttaler Gemeinden bei der Klima- und Energiemodellregion mit dabei.
// Zur Person
Günther Rampitsch (52) wurde 1972 in Wolfsberg geboren. Aufgewachsen ist er in Prebl. Nach der Pflichtschule absolvierte Rampitsch eine Lehre zum Elektroinstallateur. Danach maturierte er in Graz an einer HTL. Nach der Matura war er in Wien in der Telekommunaktionsbranche tätig. 2011 machte er sich in Wolfsberg mit einem Ingenieurbüro selbstständig. Seit 2019 ist er bei der Stadtgemeinde Wolfsberg und leitet die Abteilung Landwirtschaft, Umwelt und öffentlicher Verkehr. Er ist mit Alexandra verheiratet, gemeinsam haben sie einen Sohn, Valentin (11).
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