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Wolfsberg. Wir schreiben das Jahr 1973, zwei engagierte Ärzte aus St. Paul, Hermann Leitner und Maximilian Andrecs, gründeten eine Ärzte-Apparategemeinschaft, um Patienten eine bessere Versorgung zu bieten und Kosten zu sparen. Laboreinrichtung und Apparate wurden in die Apparategemeinschaft eingebracht. Die erste Laborgemeinschaft von Ärzten in Österreich war damit geschaffen. Damit musste sich nicht jeder Arzt selbst die teuren Geräte anschaffen. Da die Laboruntersuchungen nicht mehr in der eigenen Praxis durchgeführt werden mussten, konnten sich die Ärzte mehr Zeit für ihre Patienten nehmen. Außerdem musste dadurch auch nicht mehr jeder Arzt eine ausgebildete Laborkraft angestellt haben.
»Die Ärzte und Ordinationshilfen wurden entlastet, da das Labor in der eigenen Praxis wegfiel«
Benno Hinteregger, GF Laborgemeinschaft
Wenig später schloss sich Karl Mrak der Gemeinschaft an und 1976 trat Benno Hinteregger als viertes Mitglied der Apparategemeinschaft St. Paul bei. Zehn Jahre später gab es bereits 13 Mitglieder und Hinteregger übernahm die Rolle des Geschäftsleiters, die er bis heute, also seit 35 Jahren, ausübt.
»Räumlich gesehen wurde durch den Wegfall der Labortätigkeiten in den Ordinationen Platz für andere Einrichtungen frei. Aber auch die Ärzte und Ordinationshilfen wurden entlastet, da Laborarbeiten in der eigenen Praxis wegfielen und von der Laborgemeinschaft übernommen wurden«, erzählt Hinteregger über die Vorteile der Gemeinschaft.
Zwölf Jahre nach der Gründung wurde eine Modernisierung und Vergrößerung des Labors dringend notwendig. Man entschied sich dafür, das Labor nach Wolfsberg zu verlegen. Binnen kürzester Zeit wurde ein neues Labor auf dem neuesten Stand der Technik errichtet. Die Mitgliederzahl der Laborgemeinschaft verdoppelte sich.
Im Laufe der Jahre wurde das Labor weiter modernisiert, vor rund zehn Jahren wurde das Equipment um ein Blutbild-Analysegerät erweitert, die mühsame Arbeit am Mikroskop gehörte damit der Vergangenheit an. Der letzte Modernisierungsschritt erfolgte heuer. Das alte Analysegerät wurde ersetzt und das gesamte System auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Zahlreiche Laboruntersuchungen sind damit in Wolfsberg möglich. Proben, die im Lavanttal nicht untersucht werden können, kommen in das Klagenfurter Labor DDr. Perne.
Einen Generationenwechsel gab es in den vergangenen fünf Jahren bei den Mitarbeiterinnen. Eva Riegler und Isabella Volk waren seit der Gründung der Laborgemeinschaft mit an Bord und gingen nach 45 Dienstjahren in Pension. Aktuell sind mit Gerlinde Tripolt, Daniela Messenlehner und Gabriele Kienleitner drei Labormitarbeiterinnen beschäftigt.
»Die Laborgemeinschaft ist heute nicht mehr wegzudenken. Wir müssen keine Laboruntersuchungen in teuren Ambulatorien oder Anstaltsambulanzen durchführen lasse. Die praxisnahe Einrichtung in Wolfsberg ist rationeller und den beteiligten Ärzten eine wertvolle Hilfe«, so Hinteregger.
Derzeit sind 27 Ärzte, 25 praktische und zwei Fachärzte, aus dem Lavanttal Mitglieder der Gemeinschaft.
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