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Baustelle Sporergasse: Über die Farbgebung des neuen Bodenbelags sollen Anrainer entscheidenAusgabe 14 | Mittwoch, 5. April 2023

Im Juni beginnt die Sanierung der Gasse im Wolfsberger Zentrum, in der die Kanäle und die Stromleitung erneuert werden. Bei einer Veranstaltung wurden die Anwohner in der Vorwoche über die Details informiert. Dabei gab es teils erstaunliche Wortmeldungen.

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Wolfsberg. Am emotionalsten wurde über Zigarettenstummel diskutiert. Mit dem bevorstehenden Umbau der Sporergasse im Zentrum Wolfsbergs haben die Anwohner dagegen grundsätzlich kein Problem. So der Eindruck, der sich bei der Info-Veranstaltung in der Vorwoche gewinnen ließ. Die Stadt hatte alle Anrainer in die Konditorei Hecher geladen, um sie über die in Kürze beginnenden Bauarbeiten aufzuklären. Rund 20 Personen waren gekommen, um den Ausführungen von Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ), Gernot Rüf von der Stadtabteilung Infrastruktur und Technik, Stadtwerke-Abteilungsleiter Markus Godez und Alex Preschern von Kärnten Netz zu lauschen.

Geplant ist: Die Stadtwerke werden die Kanäle für Schmutz-, Regen- und Trinkwasser in der Sporergasse erneuern. Im April beginnt die Inliner-Sanierung ohne Grabung: Dabei wird laut Godez eine zweite Haut in die Abwasserrohre eingeblasen und mit UV-Licht ausgehärtet – eine Methode, die genau so effektiv ist wie herkömmliche Sanierungen.

Nach einer Beweissicherung an den Häusern, um schon vorhandene Schäden im Falle von Regressforderungen belegen zu können, startet in der zweiten Juni-Woche die Grabung für die Sanierung der Wasserleitung.

Sie beginnt am Ostende der Sporergasse, geöffnet wird nur die rechte Gassenseite. Godez: »Es wird eine Wanderbaustelle, die Geschäfte bleiben erreichbar.« Auch Einsatzfahrzeuge werden – meistens – unterwegs sein können.

»Pflanzen könnten nur in der Mitte der Gasse gesetzt werden, was aber ein Problem wäre«
Gernot Rüf, Mitarbeiter der Stadt

Mitte August sind diese Arbeiten beendet, dann übernimmt Kärnten Netz und öffnet die linke Seite, um die 50 Jahre alte 20-kV-Leitung zu erneuern, erläuterte Preschern. Dabei werden auch die Niederspannungskabel zu den Häusern neu gelegt. Drei bis vier Wochen sind dafür vorgesehen, danach erfolgt die Pflasterung, Mitte Oktober sollen die Arbeiten beendet sein.

Eine Fernwärmeleitung wird nicht verlegt, da bei einer Befragung kein einziger Anwohner Interesse an einem Anschluss zeigte. Der Bürgermeister: »Wir können niemanden dazu verpflichten.« Laut Preschern ist aber eine Leerverrohrung für Glasfaserkabel vorgesehen, die später – von einem anderen Anbieter – benutzt werden kann, um schnelles Internet in die Sporergasse zu bringen.

Die Begrünung
All das hörten sich die Anrainer mehr oder weniger kommentarlos an. Die künftige Gestaltung der Oberfläche, die zurzeit laut Primus »noch nicht in Stein gemeißelt ist«, erregte größeres Interesse. Diskutiert wurde die Frage, ob eine Begrünung der Gasse möglich sei oder nicht. Die Pflanzung von Bäumen scheidet aus, da dann kein Anrainerverkehr in der Gasse, die als Fußgängerzone geführt wird, möglich wäre. Damit bliebe nur eine befahrbare Begrünung in der Gassenmitte, was Rüf mit dem Hinweis auf die winterliche Schneeräumung und Salzstreuung ablehnte. Er verwies auf die schon jetzt vorhandenen Pflanztöpfe, die von den Anrainern aber als »hässlich« qualifiziert wurden. Gefordert wurden ansprechendere Varianten.

Die jetzt an den Fassaden montierte Beleuchtung soll durch frei stehende Laternen ersetzt werden, um den »Altstadt-Charakter hervorzuheben«, so Rüf.

Als neue Pflasterung werden derzeit unterschiedlich große Platten in Grau- oder Beigetönen – je nach Wunsch der Anwohner – mit einer Stärke von zehn Zentimetern vorgeschlagen, die im rechten Winkel zur Häuserzeile verlegt werden sollen, um die Gasse optisch zu verbreitern. Primus regte auch den Einbau eines LED-Bands an, das nachts leuchtet, was von den Verantwortlichen als »schwierig« bezeichnet wurde.

Eine Anrainerin sprach sich für Mosaike mit positiven Symbolen, etwa eine Sonne, im Boden aus. Darauf ein Zwischenruf: »Das ist eine Frage der Kosten.« Primus gab zu bedenken, dass ein Mosaik der Belastung durch Schneepflüge nicht standhalten würde.

Eine andere Anwohnerin forderte, die Gasse müsse problemlos mit Rollstühlen und Kinderwagen befahrbar sein, Plattenfugen könnten dabei hinderlich sein. Sie sprach auch das Problem der Verschmutzung mit Zigarettenstummeln an, was auf viel Zustimmung im Publikum traf. Der Bürgermeister: »Für die Stummel ist jeder Bürger selbst verantwortlich«, er sei für Nichtrauchen.

Dabei kam auch Kritik an der Form der Wolfsberger Abfalleimer auf, die dazu animieren würden, Zigaretten auf der Deckplatte auszudämpfen und liegenzulassen, worauf sie vom Wind verweht werden. Die Stadtverantwortlichen versicherten, an einer Lösung arbeiten zu wollen.

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