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Bauernbund protestierte mit 200 Bauern vor dem Spar-Zentrallager in Maria SaalAusgabe 10 | Mittwoch, 4. März 2020

Der Bauernbund machte seinem Ärger Luft: Mit 200 Landwirten wurde in Maria Saal gegen »Aktionitis«, die Geringschätzung der heimischen Bauern und irreführender Herkunftsbezeichnung protestiert.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Der Protestaktion vor dem Spar-Zentrallager in Maria Saal haben sich auch zahlreiche Lavanttaler angeschlossen (Bild). LK-Präsident Johann Mößler übergab der Spar-Geschäftsführung ein österreichweit akkordiertes Forderungspapier. Foto: KK
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Maria Saal, Lavanttal. Der Österreichische Bauernbund hat gemeinsam mit Länderorganisationen des Bauernbunds Protestaktionen auf die Beine gestellt. Eine dieser Aktionen fand in der vergangenen Woche vor dem Spar-Zentrallager in Maria Saal statt. Rund 200 Bäuerinnen und Bauern, darunter auch zahlreiche Lavanttaler, nahmen daran teil.

Hintergrund der Protestaktion war »vor allem die unfaire Verteilung der Gewinne entlang der Wertschöpfungskette«, wie es in einer Aussendung des Kärntner Bauernbunds heißt. Während der Gewinn des Spar-Konzerns im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr um rund neun Prozent gestiegen ist, sind die Einkommen der Kärntner Bauern rückläufig.

»Während die Kärntner Bauern angesichts der sinkenden Einkommen den Gürtel immer enger schnallen müssen, sprudeln die Konzerngewinne«, so Johann Mößler, Präsident der Kärntner Landwirtschaftskammer.

Forderungen an den Handel
Im Zuge der Protestaktion übergab Mößler ein österreichweit akkordiertes Forderungspapier an die Spar-Geschäftsführung. In diesem verlangt der Bauernbund einen Stopp der chronischen Aktionitis, die eine Geringschätzung der heimischen Bauern darstellt, einen »Österreichbonus für heimische Qualität« sowie das Beenden einer irreführenden Herkunftsbezeichnung. »Schluss mit rot-weiß-roten Fahnen auf Lebensmitteln, deren Rohstoffe nicht aus Österreich stammen«, so die Forderung laut Mößler.

Unter anderem ging es auch um die Milchpreis-Verhandlungen mit Spar, bei denen man sich bislang nicht einigen konnte. Angesprochen auf die 200 Teilnehmer bei der Aktion, ist sich Christian Sturm-Steinkellner, Obmann der Wolfsberger Molkereigenossenschaft, sicher: »Man sieht, das Interesse ist da, dass der Preis sich nach oben entwickelt«, und fügt abschließend hinzu: »Das vergangene Jahr war für die heimischen Milchbauern nicht lustig.« Mit 300 aktiven Milchlieferanten ist die Wolfsberger Molkereigenossenschaft die größte der vier im Mittel- und Unterkärntner Raum.

Am vergangenen Dienstag folgte ein Gespräch zwischen Sturm-Steinkellner und Berglandmilch, das zum Thema hatte, die Agrarprodukte nicht zu verschleudern. »Wenn das Einvernehmen mit dem Handel passt, ist das ein positives Zeichen für die Zukunft«, so Sturm-Steinkellner, der das Gespräch als positiv empfand und versicherte, dass man sich bereits annähern konnte.

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