Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

Baustelle in St. Thomaser Straße macht Firma zu schaffen: Kunden und Lieferanten bleiben ausAusgabe 42 | Mittwoch, 19. Oktober 2022

Sabrina Ruthardt verkauft in der St. Thomaser Straße Gartengeräte. Seit die aufgegraben ist, häufen sich die Sorgen: Pakete kommen nicht mehr an, Kunden finden nicht zum Standort. Der Verlust liegt bei 30 Prozent. Stadtwerke reagieren mit trockenem Statement.

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Artikel

Wolfsberg. Seit mehreren Wochen wird in der St. Thomaser Straße in Wolfsberg an der Wasser- und Kanalleitung gebaut. Gut für die Bevölkerung, schlecht für Sabrina Ruthardt, die im Gebäude mit der Hausnummer 12 ihr Unternehmen betreibt: Sie verkauft Gartengeräte – von der Motorsäge bis zum Rasenmäher. Doch seit die St. Thomaser Straße kurz vor der Bahnüberführung aufgerissen ist, ist nicht nur ihr Umsatz um rund 30 Prozent eingebrochen, weil Kunden nicht mehr zum Geschäft finden. Auch mit Zustellern gibt es Schwierigkeiten.

Ruthardt: »Lieferungen erreichen mich nicht mehr, die Zusteller, die von der Autobahn kommen, haben Probleme, wegen der Baustelle zu meinem Geschäft zu finden. Teils wurden die Pakete, deren Inhalt oft teuer ist, bei falschen Adressen abgestellt. Wenn die wegkommen, ist der Schaden groß.« Eines wird derzeit vermisst, niemand weiß, ob es nicht geliefert wurde oder abhanden gekommen ist. Dazu bleiben viele Kunden aus. »Viele sind aus St. Andrä, St. Paul oder St. Georgen und kommen über die Autobahn. Kurz vor meinem Geschäft ist aber die Straße gesperrt«, sagt Ruthardt, die von einem Umsatzverlust von rund 30 Prozent spricht.

»Lieferungen erreichen mich nicht mehr, dazu beträgt der Umsatzverlust rund 30 Prozent«
Sabrina Ruthardt, Firmeninhaberin

Sie übt Kritik an der Planung der Baustelle, zumal auch die Schleifenstraße zuletzt gesperrt gewesen sei, »und beim Lavanthaus war kürzlich eine Fahrspur ebenfalls nicht befahrbar. In dieser Zeit war mein Geschäft auch von dieser Seite nur schwer zu erreichen.« Sie hat sich bereits bei der Gemeinde beschwert und nachgefragt, wann die Baustelle beendet sein wird. »Das konnte man mir aber nicht sagen«, so Ruthardt. Und weiter: »Mir ist wichtig, dass die Leute wissen, dass mein Geschäft geöffnet ist und normal läuft. Außerdem haben wir alle Produkte, die die Leute brauchen.«

Die Stadt äußerte sich nicht zum Thema, von den Wolfsberger Stadtwerke kam ein recht trockenes Statement: »Instandhaltungen und Erneuerungen des Wasser- und Kanalnetzes sind ein wesentlicher Bestandteil zum Erhalt und Ausbau der Versorgungssicherheit. Darum investieren die Wolfsberger Stadtwerke fortwährend in die Infrastruktur.« 

Der Zustand der Versorgungsnetze werde bewertet und entsprechend der Analyseergebnisse erneuert bzw. erweitert – das betreffe sowohl städtische, als auch ländliche Bereiche, und jeder Bereich sei irgendwann zu erneuern. Die Umsetzung dieser Bauprojekte erfolge in enger Abstimmung mit der Infrastrukturabteilung der Stadtgemeinde Wolfsberg und daher werde im Abschnitt St. Thomaser Straße nicht nur der Kanal, sondern auch die Fahrbahn erneuert.

Die Stadtwerke: »Während der Bauarbeiten ist die Sicherheit aller oberstes Prinzip, weswegen auch Totalsperren notwendig sind, deren Dauer nicht auf den Tag genau festgelegt werden kann. Wir sind bemüht die durch die Bauarbeiten entstehenden Auswirkungen auf die Bürger und besonders die unmittelbaren Anrainer so gering wie möglich zu halten.« Eine qualitativ hochwertige Erneuerung des Netzes sorge dafür, dass jahrelang keine größere Baumaßnahmen in diesen Bereichen notwendig werde und die Versorgungssicherheit weit über den Bauabschnitt hinaus gewährleistet sei.

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren