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Kein Baubeginn im heurigen Jahr: Der Start des geplanten Technologieparks St. Paul verzögert sich Ausgabe 18 | Mittwoch, 30. April 2025

Laut Auskunft der Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft wird es in diesem Jahr nichts mit der anvisierten Errichtung des ersten Gebäudes. Erst brauche es ein ÖEK, einen Masterplan sowie einen integrierten Flächenwidmungs- und Bebauungsplan ...

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St. Paul. Im November 2023 schien es, als würde der seit rund 20 Jahren in St. Paul geplante interkommunale Gewerbepark konkret. Unter dem Arbeitstitel »Wissenschafts- und Innovationsquartier« wurde damals bei einer Pressekonferenz der weitere Fahrplan vorgestellt: 2025 könnte der Bau des ersten großen Gebäudes starten, hieß es.

Laut Auskunft der Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H (Babeg) wird heuer aber nichts daraus. »Ein konkreter Baubeginn im Jahr 2025 kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigt werden«, schreibt das Unternehmen. Damit bewahrheitet sich, was schon im Kommentar auf Seite 1 in der Ausgabe UN17/2025 befürchtet wurde: Weiter warten auf das Projekt, das nun »Wissenschafts- und Technologiepark Lavanttal« genannt wird.

Im November 2023 wurde das geplante Vorgehen so skizziert: Ein Grundstück neben dem neuen Bahnhof, das den Kern des Parks bilden wird, sollte entsprechend gewidmet werden. Wäre das erledigt, sollte die Babeg dem Stift St. Paul 2,3 Hektar abkaufen, worauf die  Planung des ersten Gebäudes des Technologieparks starten sollte. Es sollte zwischen vier und sechs Stockwerke hoch werden – abhängig von den Bewilligungen –, zwischen 15 und 18 Millionen Euro kosten und Raum für 350 bis 400 Arbeitsplätze bieten. Der Baubeginn wurde für das Jahr 2025 angegeben – wenn alles glatt ginge –, 2027 sollte das Gebäude fertig sein.

Nicht wie geplant
Wie es jetzt aussieht, fielen die Fortschritte nicht wie geplant aus. Die Babeg auf eine Anfrage der Unterkärntner Nachrichten: »Derzeit befindet sich das Projekt weiterhin in der Planungsphase. Wesentliche Grundlagen wie das örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK), der Masterplan sowie der integrierte Flächenwidmungs- und Bebauungsplan sind in Ausarbeitung bzw. stehen noch aus. Diese Planungen sind essenziell für die weiteren Schritte.« Auch die finalen Gebäudeparameter, wie etwa die Geschossanzahl, sowie die erforderlichen Genehmigungen hängen von diesen Vorarbeiten ab, führt die Babeg weiter aus.

»Ein konkreter Baubeginn im Jahr 2025 kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigt werden«
Babeg über den Start des Projekts

Und: »Sobald die planerischen Rahmenbedingungen vorliegen, können die nächsten Schritte gesetzt werden.« Man wird also heuer keinen Spatenstich in St. Paul zu sehen bekommen.

Unter anderem auch deshalb, weil St. Paul mittlerweile zwar ein neues ÖEK erarbeitet hat, der Gemeinderat es aber erst beschließen muss. Zuletzt kam es zu einer Verzögerung, weil mehrere Stellungnahmen zum Entwicklungskonzept einlangten, die beurteilt werden müssen. Dennoch soll es in einiger Zeit im Gemeinderat behandelt und abgesegnet werden.

Außerdem teilte das Land Kärnten zuletzt mit, man werde die Erstellung eines Masterplans zur strategischen Zielplanung des geplanten Parks fördern. Das bedeutet, auch dieses Papier ist noch nicht fertig.

2027 »nicht realistisch«
Die Babeg fügte ihrer Stellungnahme weitere Informationen zum Technologiepark Lavanttal bei: Darin wird ebenfalls auf »die Finalisierung des örtlichen Entwicklungskonzepts und die relevante Widmung der Flächen« als Voraussetzungen für den Baubeginn verwiesen. Weiter heißt es: »Bei zügigem Fortschritt sind erste Aufschließungsarbeiten nahe dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Koralmbahn möglich (Anm.: im Dezember 2025 wird die Strecke befahrbar sein).« Der Baustart des »Pionierquartiers« ist im Anschluss an einen Architekturwettbewerb geplant. Sowie: »Eine Fertigstellung (Anm.: des Gebäudes) vor 2027 ist aus heutiger Sicht nicht realistisch.«

In der Information steht aber auch zu lesen: »Das Projekt ist langfristig angelegt und erstreckt sich über viele Jahre, ähnlich dem erfolgreichen Entwicklungsprozess des Lakeside Parks und Technologieparks Villach.«

Inhaltlich werde der Fokus des Technologieparks auf den Themen Dekarbonisierung, Rohstoffen und Materialien liegen. Der Standort St. Paul soll zu einem »dynamischen Innovationsökosystem« werden, das auf die Bedürfnisse moderner Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Fachkräfte ausgerichtet ist. Der Standort werde »eine logische Lücke zwischen den bestehenden Forschungs- und Innovationszentren in Villach, Klagenfurt und der Steiermark« schließen. Ziel sei es, entlang dieser Achse Süd ein enges Zusammenspiel von Bildung, Forschung und Wirtschaft zu ermöglichen und die bundesländerübergreifende Forschungsachse Süd strategisch zu erweitern.

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