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St. Andrä. Nachdem die Bischofsstadt in der heurigen Sommersaison selbst die Gäste in der Freizeitanlage St. Andräer See bewirtet hatte, startet sie jetzt einen neuen Anlauf: Abermals wird ein Betreiber für den Gastronomiebereich im Bad gesucht. Nun aber nicht mehr für ein Restaurant, sondern für ein »Buffet«, wie es in der Ausschreibung heißt.
»Jetzt haben wir gesehen, dass ein Buffet für die Anlage auch reicht«
Jürgen Ozwirk, Stadtrat
Dabei erfolgt der Auftritt »bodenständiger«, im heurigen Frühjahr waren die Anforderungen noch wesentlich höher: Die Ausschreibung forderte ganzjährigen Betrieb und enthielt einen umfangreichen Auflagenkatalog, den Bewerber zu erfüllen hatten. Außerdem stellte sich die Stadt eine Monatspacht von 1.750 Euro vor. Davon ist nichts mehr zu merken. Jetzt heißt es lediglich, die Pachtdauer des Buffets betrage drei Jahre, der Pachtzins liege bei 6.000 Euro netto pro Jahr. Die tägliche Betriebspflicht betrifft nur mehr die Badesaison von Anfang Mai bis Mitte September, aufgesperrt werden soll am 1. Mai. Außerdem heißt es in der Ausschreibung: »Die Stadtgemeinde möchte den Gästen in der Freizeitanlage St. Andräer See ein familienfreundliches Buffet mit einem guten und preislich attraktiven Angebot bieten.«
Frage an den zuständigen Stadtrat Jürgen Ozwirk (FPÖ): Waren die im Frühjahr gestellten Anforderungen zu hoch? »Wir hatten damals externe Unterstützung«, sagt Ozwirk, »wir wollten es richtig machen. Jetzt haben wir gesehen, dass das (Anm.: er meint den heurigen Kiosk-Betrieb) für die Anlage auch reicht.«
Seine Bilanz der abgelaufenen Saison, in der die Stadt das Personal stellte, sieht so aus: »Unterm Strich hat kein Gewinn herausgeschaut. Wir konnten erst spät starten, Juli und August waren stark, die Vor- und Nachsaison hat schlechter performt.«
Warum in Zukunft »nur« ein Buffet betrieben werden soll, erklärt der Stadtrat so: »Wir haben die Infrastruktur hergerichtet, das Buffet hat heuer gut funktioniert. Sollte ein Betreiber aber selbst in ein Restaurant investieren wollen, können wir darüber reden.«
Die jetzt laufende Ausschreibung, die am 18. Dezember endet, hat bereits gefruchtet. »Es gibt schon Bewerbungen«, sagt Ozwirk. Im Jänner 2025 werden sie durchgesehen, danach soll es zur Vergabe oder zu einer Neuausschreibung kommen. Und wenn wieder kein Betreiber zu finden ist? »Dann werden wir uns etwas überlegen, damit die Gäste versorgt werden«, so der Stadtrat.
Was bisher geschah
Wie berichtet hatte sich Ende 2023 der damalige Betreiber des Restaurants »Anfora« aus der Freizeitanlage zurückgezogen. Die Stadt suchte darauf einen neuen Wirt, die erste Bewerbungsfrist ging am 5. Jänner 2024 zu Ende. Die eingelangten Angebote wurden mit Hilfe einer externen Beraterin gesichtet, danach erweiterte man die Einreichfrist bis 9. Feber, was Ozwirk damals so begründete: »Es kamen zum Ende der Frist vermehrt Anfragen, und wir wollen diesen Interessenten die Zeit geben, alle Unterlagen vorzubereiten.« Letztlich wurden zwei Interessenten zu einem Hearing geladen, einen neuen Wirt gab es danach trotzdem nicht. Ozwirk im heurigen April: »Wir kamen nicht zusammen, es gab divergierende Vorstellungen. Alle Fraktionen waren der Meinung, dass es nicht passt.«
Weil die Badegäste aber essen und trinken wollen, entschloss sich die Stadt, selbst aktiv zu werden und den Gastro-Bereich zu übernehmen. Es gab im heurigen Sommer einen Kiosk, an dem Pommes, Pizza, Toast oder Eis angeboten wurden, dazu Automaten im Selbstbedienungsbereich. Gebäude und Terrasse wurden um rund 30.000 Euro saniert. Die Gäste waren zufrieden, Beschwerden nicht zu hören.
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