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Klagenfurt, Wolfsberg. Der Flughafen der Landeshauptstadt soll aus dem Eigentum des Investors Franz Peter Orasch wieder zurückgekauft werden. Das beschloss der Aufsichtsrat der Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV) mehrheitlich am Montag, 2. Mai, in einer Sitzung. Dieser »Bombe« folgte aber gleich die nächste. 

Denn ebenfalls am Montag wurde ein Mitschnitt einer Präsidiumssitzung der Kärntner FPÖ veröffentlicht. Darin ist NAbg. Christian Ragger zu hören, der die ÖVP als »schwarze Fockn« bezeichnet und über Martin Payer, den Vorstand der Beteiligungsverwaltung, sagt: »Den haben wir (Anm.: Ragger und der frühere FPÖ-Landesparteichef Uwe Scheuch) 2013 hinausgetreten, weil er zu dumm ist zum Sch ...« Die Pikanterie: Ragger saß am Montag ebenfalls in der Aufsichtsratssitzung – als Auskunftsperson. Seine Wolfsberger Rechtsanwaltskanzlei ist mit der Erstellung von Verträgen für den Flughafen betraut. 

Ragger hat sich für seine öffentlich gewordenen Entgleisungen noch am Montag entschuldigt. Zu den Unterkärntner Nachrichten sagte er: »Meine Aussagen stammen aus einer Diskussion in der Präsidiumssitzung, die heuer am 17. Jänner stattfand. Damals sprachen wir über die Hypo und wie die SPÖ damals versuchte, von uns ein Schuldeingeständnis zu erhalten, was wir zurückwiesen. Wir taten intern unseren Unmut kund.« Dazu habe er miterlebt, wie »die ÖVP in den vergangenen zehn Jahren mit uns umgegangen ist«, was die Emotionen bei den Freiheitlichen – auch bei Ragger – hochgehen lässt. »Denn normal ist das nicht meine Wortwahl«, erklärt Ragger.  

Die Zitate seien ein Mitschnitt aus dieser Sitzung. Wer sie an die Medien weiterspielte, weiß Ragger nicht. Aber: »Wir verlangen jetzt von jedem FPÖ-Präsidiumsmitglied eine eidesstattliche Erklärung und erstatten Anzeige. Die Aussagen waren nicht für Dritte bestimmt.«

Kritik an Payer

Ragger verweist auf seine Entschuldigung, kritisiert aber Payer auch jetzt: »Die Gefahr steht im Raum, dass Klagenfurt durch Payers unprofessionelles Vorgehen die geplante Kaserne beim Flughafen verliert. Dann ist auch der Hubschrauber-Stützpunkt des Heeres weg – und damit 100 Millionen Euro Investition.« Seine Tätigkeit für den Flughafen bleibt auch nach der Schimpfkanonade aufrecht. »Ich habe heute den Auftrag erhalten, Klagen einzureichen«, so Ragger. Gegen wen, sagt er nicht ...

ÖVP-Landesparteigeschäftsführerin Julia Löschnig fordert nun: »Ragger muss umgehend von allen Ämtern zurücktreten!«

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