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ÖBB wollen den St. Pauler Bahnhof dicht machen, Gemeinderäte fordern Konzept für SchülertransportAusgabe 20 | Mittwoch, 18. Mai 2022

Während es bei der Gemeinderatssitzung in St. Paul am vergangenen Donnerstag kaum Wortmeldungen gab, wurde im Anschluss an die Sitzung über das ÖBB-Konzept für die Schülertransporte vom zukünftigen Bahnhof Lavanttal nach St. Paul fleißig diskutiert.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Michael Swersina Von Michael Swersina m.swersinano@spamunterkaerntner.at
Nach der Eröffnung der Koralmbahn im Jahr 2026 wird der Bahnhof in St. Paul geschlossen. Das ist laut Bürgermeister Stefan Salzmann beschlossene Sache. In St. Paul möchte man weiter für den Erhalt des Bahnhofs im Ort kämpfen oder zumindest Konzepte von den ÖBB bekommen, wie der Schülertransport vom Bahnhof Lavanttal vonstatten gehen wird. UN-Archiv

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St. Paul. Am Donnerstag tagte der St. Pauler Gemeinderat. Die Tagesordnungspunkte wurden recht schnell und ohne viele Wortmeldungen abgehandelt und alle einstimmig beschlossen. So auch der Jahresabschluss 2021, der ein Minus von 114.000 Euro aufweist. Ohne Wortmeldungen wurde der Abschluss einstimmig angenommen.

Bahnhof ist Geschichte

Emotional wurde es im Anschluss an die Tagesordnungspunkte, als Bürgermeister Stefan Salzmann (SPÖ) den Gemeinderat informierte, dass man auf die Petition zur Erhaltung des St. Pauler Bahnhofs von den ÖBB eine Antwort erhalten habe. In dem Schreiben sei angeführt, dass der »alte Bahnhof in der Marktgemeinde Geschichte ist«, so der Bürgermeister. Der Schülertransport vom neuen Bahnhof Lavanttal soll nach dessen Eröffnung mit den regulären Buslinien bedient werden. Bestehende Linien sollen mit adaptierter Führung über den Bahnhof Lavanttal in den Ort St. Paul fahren und die Schüler mitnehmen. Außerdem soll für die Schüler ein zusätzliches Busangebot zwischen dem Bahnhof Lavanttal und den Schulstandorten geschaffen werden. 

»Ich befürchte, dass es dann für einige Buslinien im Lavanttal keinen Bedarf mehr geben wird«
Karl Schwabe, Vizebürgermeister, ÖVP

Rund 300 Schüler kommen während der Schulzeit täglich per Zug in St. Paul an und gehen danach zu Fuß zu ihren Bildungseinrichtungen. Vom neuen Bahnhof Lavanttal ist der Fußweg zur Schule allerdings um 1,6 Kilometer länger als bisher, daher wird seit Jahren gefordert, den alten Bahnhof in St. Paul zu erhalten oder ein entsprechendes Konzept vorzulegen. Das haben die ÖBB zwar im Jahr 2016 getan. Den ÖBB-Plänen stehen die St. Pauler Volksvertreter aber seit der erstmaligen Präsentation skeptisch gegenüber, sie forderten immer wieder neue Vorschläge bzw. den Erhalt des alten Bahnhofs. 

Vizebürgermeister Karl Schwabe (ÖVP) meinte in der am Donnerstag geführten Diskussion: »Ich fürchte,  dass wir 2026 (Anm.: Dann soll die Koralmbahn eröffnet werden) für einige Buslinien im Lavanttal keinen Bedarf mehr haben und wir in St. Paul ohne Busse dastehen werden. Dann haben wir ein massives Problem mit unseren Schulstandorten.«

In die selbe Kerbe schlug Vizebürgermeister Adolf Streit (ZAS): »Es kommen nicht nur Schüler aus dem Lavanttal, sondern auch über 100 Schüler aus dem Jauntal per Zug nach St. Paul. Im heurigen Juni fährt der letzte Zug auf der Jauntalstrecke. Die Schüler müssen dann über eine Stunde mit dem Bus nach St. Paul fahren. Wir müssen aufpassen, dass wir in den nächsten Jahren nicht auf dem Beistellgleis abgestellt werden.« 

Sorgen machen sich die Gemeinderäte auch darüber, dass der Schulstandort aufgrund einer schlechteren Anbindung St. Pauls an das Verkehrsnetz gefährdet werde.

»Es kommen nicht nur Schüler aus dem Lavanttal per Zug nach St. Paul«
Adolf Streit, Vizebürgermeister, ZAS

Heftig kritisiert wurden die Bundesbahnen von FPÖ-Gemeinderat Marco Furian: »Ich möchte von den ÖBB endlich einen Vorschlag sehen. Der, der jetzt präsentiert wurde, ist aus dem Jahr 2016. Von den ÖBB wurde seinerzeit viel versprochen, umgesetzt wurde nichts. Es gibt kein Konzept, wie die Kinder nach der Schule wieder zum Bahnhof Lavanttal hinauskommen. Ich will, dass Vertreter der ÖBB nach St. Paul kommen und wir alles klären können.« 

Salzmann verwies zum Abschluss auf ein ÖBB-Konzept aus dem Jahr 2017, das im Ort ein Busterminal sowie eine Umkehrschleife zeigt. »Es gibt auch Überlegungen, den alten Bahnhof zu nutzen oder den Jölli-Parkplatz«, so Salzmann, konkrete Pläne bzw. Zusagen gibt es bislang aber keine.

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